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100 Jahre Novemberrevolution

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November 1918: Soldaten der Marine verweigern den Befehl, stürmen zusammen mit Arbeitern die Kaserne in Kiel und markieren so den Beginn der Novemberrevolution in Deutschland. In Windeseile strömen Arbeiter und Soldaten ins Land, überall gründen sich Arbeiter- und Soldatenräte. Am 09. November ruft Karl Liebknecht in Berlin die Sozialistische Republik Deutschland aus. Die unterdrückten Massen ergreifen das Zepter des Handelns und das morsche Kaiserreich bricht zusammen.

Das, was viele heute für unmöglich halten und manche heute lieber vergessen machen wollen, wurde im November 1918 Realität: Die deutschen Arbeiter machten Revolution und stellten die Machtfrage.

Die Novemberrevolution brachte viele Errungenschaften. Aber dennoch gelang es der Arbeiterklasse nicht, eine sozialistische Revolution durchzusetzen – die Revolution wurde verraten und in Blut erstickt. Die Führung der SPD und der Gewerkschaften arbeitete eng mit den Kapitalisten zusammen und sicherten deren Macht: Sie schickten Paramilitärs gegen die Arbeiter und ließen ihre wichtigsten Führer, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, ermorden.

Die SPD setzte alles daran, zu verhindern, dass die Räte zu wirklichen Machtorganen der Arbeiter und Soldaten werden konnten. Schließlich setzte die SPD im Bündnis mit den alten Mächten die Zerschlagung der Räte und die Errichtung eines bürgerlichen Parlaments durch. Viele Arbeiter hatten falsche Hoffnungen in die bürgerliche Republik, sie erkannten den Gegner nicht klar genug und wussten daher nicht, wie sie ihren Interessen zur vollen Durchsetzung verhelfen konnten. Die Täuschung und Desorientierung der Arbeiter selbst war das Werk der SPD und der falschen sozialdemokratischen Vorstellungen, die innerhalb der Arbeiterklasse immer stärker geworden waren.

Die revolutionären, klassenbewussten Arbeiter waren noch zu schlecht organisiert um dem genug entgegen zu setzen. Die Kommunistische Partei Deutschlands wurde erst nach Beginn der Novemberrevolution und
mitten in den revolutionären Kämpfen gegründet. Sie konnte noch nicht die führende Rolle einnehmen, sie konnte die revolutionäre Einheit der Arbeiterklasse noch nicht in ausreichendem Maße organisieren. Die Arbeiter konnten die Machtfrage noch nicht zu ihren Gunsten entscheiden.

In dem Seminar wollen wir gemeinsam die Ereignisse der Novemberrevolution verstehen und welche Lehren wir für heute daraus ziehen müssen. Das Seminar ist für Einsteiger geeignet, Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Danach wollen wir einen Ort der Novemberrevolution in unserer Stadt besuchen und damit die Bedeutung der damaligen Kämpfe für unsere heutigen Kämpfe hervorheben.

Aktuelles

Die Gefahr eines „abgekarteten Abkommens“

Wie sind die Verhandlungsmanöver der USA einzuschätzen? Wie könnte die Russische Föderation darauf reagieren? Welche Fallen stellt der Westen auf? Wir spiegeln hier die Einschätzung von Sergej Obuchow, Mitglied des Präsidiums der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation. Sie enthält interessante Punkte zur aktuellen Lage.

Frantz Fanon über die europäische Linke und ihr Verhältnis zur antikolonialen Revolution

1957, mitten im Befreiungskrieg Algeriens, veröffentliche Frantz Fanon eine scharfe Kritik an der Haltung der französischen Linken zur algerischen Revolution. Dieser Text ist vor dem Hintergrund des Befreiungskampfs in Palästina hoch aktuell: Fanon attackiert liberale Rassismus- und Kolonialismusvorstellungen und die an unhaltbare Bedingungen geknüpfte Solidarität der Linken in der Metropole mit dem algerischen Volk. Außerdem benennt er zentrale Wesensmerkmale des Siedlerkolonialismus.