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Die DDR war unser Staat

Bericht von der Konferenz der KPD zum 70. Jahrestag der Gründung der DDR

Am Wochenende des 5./6. Oktober richtete die Kommunistische Partei Deutschland (KPD) eine wissenschaftlich-strategische Konferenz zum 70. Jahrestag der Gründung der DDR aus.

Die Konferenz war sehr gut besucht, Eintrittskarten waren komplett ausverkauft.

Die Kommunistische Organisation (KO) nahm zahlreich an der Konferenz teil und beteiligte sich mit Referaten und vielen Diskussionsbeiträgen. Wir haben viel gelernt und einige Ideen gesammelt für die weitere Arbeit, die auf dem Gebiet der Aufarbeitung unserer Geschichte, der Geschichte der DDR, ihrer Errungenschaften wie auch auf dem Gebiet der Niederlagenanalyse, noch geleistet werden müssen.

Das Besondere an dieser Konferenz war das konsequente und konstruktive Herangehen an die eigene Geschichte: Wer den Sozialismus in Deutschland erkämpfen will, muss verstehen, warum er mit der Konterrevolution in der DDR eine große Niederlage erlitten hat. Dass eine DDR-Propaganda, die die Errungenschaften des sozialistischen Staates auf deutschem Boden gegen die herrschende Kommunistenhatz in Stellung bringt, in keinem Widerspruch zur selbstkritischen Aufarbeitung der Fehler in den eigenen Reihen steht, das wurde auf dieser Konferenz durchgehend spürbar und nachvollziehbar gemacht.

Die Referate behandelten Themen wie Arbeitsrecht, Jugend- und Frauenpolitik, Militär-, Bildung, Kulturpolitik, sowie die Kriminalitätsfrage. Weitere Referate beschäftigten sich mit dem Verhältnis zur UDSSR und behandelten Ereignissen wie dem 17. Juni 1953 und den 20. Parteitag der KPdSU vor dem Hintergrund des Revisionismus in der Kommunistischen Weltbewegung. An dieser Frage wurde lebhaft über die Ursachen des Revisionismus diskutiert. Man war sich weitgehend einig, dass es nicht reicht, nur äußere Ursachen für den Revisionismus ausfindig zu machen, sondern auch in den eigenen Reihen Gründe für die Entstehung revisionistischer Positionen zu suchen. Ein Genosse führte aus, dass es häufig die Komplexität der Aufgaben und Herausforderungen in ökonomischen, gesellschaftlichen, wie auch in verteidigungspolitischen Fragen seien, die zu falschen Antworten, kompromisslerischen, opportunistischen Positionen führen können. Das heißt, dass Opportunismus und Revisionismus notwendig aus den Kämpfen resultieren und eine Kommunistische Partei durch laufende Auswertung der Erfahrungen sich den Einfallstoren des Revisionismus bewusst werden muss, um ihr nicht immer wieder zu verfallen und die gleichen Fehler zu machen. Das Studium und die Anwendung des Wissenschaftlichen Sozialismus/Kommunismus und das Studium der Geschichte sind dabei das nötige Rüstzeug, um der Gefahr des Revisionismus zu begegnen und diesen erfolgreich zu bekämpfen.

Des Weiteren sind hervorzuheben die Referate, die sich mit der Vorphase der Gründung der DDR, speziell mit der Vereinigung von KPD und SPD, mit dem Neuen Ökonomischen System der Planung und Lenkung der Volkswirtschaft und mit revisionistischen Auffassungen in Theorie und Praxis der DDR-Ökonomie auseinandersetzten. Eine insgesamt lebendige und fruchtbare Diskussion eröffnete Perspektiven für weitere Auseinandersetzungen mit konkreten Fragen, für die es bei dieser Konferenz keinen Raum geben konnte.

Die Veranstaltung, ihre Produktivität und Konstruktivität, das hohe Niveau der Diskussion und der Einblick in die starken theoretischen Kenntnisse, sowie praktischen Erfahrungen vieler Genossen haben gezeigt, wie richtig und wichtig eine freundschaftliche Beziehung zur KPD ist. Auch unser Grußwort spricht diese Sprache:

Grußwort der Kommunistischen Organisation zur Konferenz zum 70. Jahrestag der Gründung der DDR, ausgerichtet von der KPD. Für weitere Beiträge siehe den YouTube-Kanal der KPD unter https://www.youtube.com/user/KIDeutschland/videos

Sowohl bezüglich der welthistorischen Rolle der sozialistischen Staaten, allen voran der DDR als größte Errungenschaft der deutschen Arbeiterbewegung, als auch in der Frage des stetigen Kampfes gegen Opportunismus und Revisionismus haben sich unsere geteilten Überzeugungen gezeigt.

In diesem Sinne möchten wir uns bei der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) für die Ausrichtung dieser Konferenz bedanken und alle Interessierten, die nicht an der Konferenz teilnehmen konnten aufrufen, sich das noch erscheinende Protokollband der Konferenz zu besorgen und zu studieren. Wir können nur hoffen, dass diese Konferenz ein erster Aufschlag für die weitere Bearbeitung vieler Fragen sein wird, mit denen wir uns auch im Rahmen des kommunistischen Klärungsprozesses (auf der Plattform BolscheWiki) befassen. Rüsten wir uns für die nächste Runde im Kampf um einen sozialistischen Staat auf deutschem Boden mit den Erfahrungen aus der DDR.

Auf dem YouTube-Kanal der KPD sind schon jetzt einige Beiträge der Konferenz zu sehen und es kommen noch weitere.

Aktuelles

Palästina und die DDR – Befreiungskampf als Staatsräson?

Während in der BRD die bedingungslose Unterstützung Israels als „Ersatz- Antifaschismus" spätestens ab 1952 zunehmend zur „Staatsräson" wurde, erkannten sich die DDR und Israel bis zur Konterrevolution 1989/90 nicht gegenseitig an. Stattdessen wurde die DDR zu einem wichtigen Alliierten der palästinensischen Befreiungsbewegung.

Interview: „The crisis in Germany“

Two of our comrades were guests on the Marx, Engels, Lenin Institute podcast to discuss the current political and economic situation in Germany. Starting with the end of the ‘Ampel’ coalition government, and moving on to an assessment of the AfD and BSW and the development of the German economy, we talk about topics and issues that continue to cause controversy and raise questions within the left-wing and communist movement in Germany.