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Inhalt / Synopsis

Im Episodenfilm DAS ANDERE LEBEN geben elf Interviewpartner aus der Sicht ihrer Lebensgeschichte Einblick in den Alltag und die Strukturen der Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik. In groben Zügen werden dabei auch die Gesamtentwicklung der DDR, die Bedingungen der Gründung 1949, Dynamiken und Veränderungen im sozialistischen Aufbau und zuletzt der Niedergang der DDR skizziert.

Episode I – Kindheit, Jugend und Schule

Die erste Episode widmet sich den Themen Kindheit, Jugend und Schule. Mit der Gründung der DDR entsteht zum ersten Mal auf deutschem Boden eine Einheitsschule für alle Kinder. Anekdoten und Erklärungen über die Polytechnik, politische Bildung, die Pionierorganisation und zum Jugendleben vermitteln ein Bild eines weit verzweigten, einheitlichen Netzes der Bildung und Erziehung, das jedem Kind offenstand. Pioniere und Freie Deutsche Jugend sind dabei sowohl Freizeitorganisationen als auch Organe der Mitbestimmung gewesen. Zuletzt war der revolutionäre Geist der Jugend allerdings nicht stark genug. 

Episode II – Arbeit und Wirtschaft

In der zweiten Episode wird ein Blick auf die Wirtschaft und das Arbeitsleben geworfen. Nach der Enteignung der Industrie und Landwirtschaft entstehen in der DDR völlig neue Arbeits- und Lebensverhältnisse. Der Betrieb wird zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Sport, Kultur, soziale Probleme und vieles mehr werden im Betrieb unter Beteiligung der Kollegen und des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) verhandelt. Die DDR schafft es aus einem vom Krieg völlig zerstörten Land eine produktive Wirtschaft zu errichten. Zuletzt stagniert die Entwicklung allerdings – auch wenn von einem Staatsbankrott keine Rede sein konnte. Diskussionen über Schwierigkeiten im Aufbau einer sozialistischen Planwirtschaft und mögliche Lösungen halten seit dem Ende der DDR an.

Episode III – Demokratie und Zusammenleben

Die dritte Episode beschäftigt sich mit den sozialen, kulturellen und politischen Strukturen der DDR. Die Erfahrungen mit der Wohnungspolitik, mit einem fortschrittlichen Gesundheitswesen, einer anderen Rolle der Frau und dem Zugang zu Kultur zeichnen ein umfassendes Bild des alltäglichen Lebens. Sowohl der Umgang der Menschen untereinander, als auch der Umgang des Staates mit den Menschen erscheint dadurch ein anderer als in der Bunderepublik. Ein breites Netz aus Presse und Medien und das Zusammenwirken der Parteien und Massenorganisationen in der Nationalen Front und der Volkskammer konterkarieren das Bild eines „Unrechtsstaates“. Doch zuletzt stagniert die politische Entwicklung der DDR. Die demokratischen Strukturen und die Presse schaffen nicht die nötige Kritik und Diskussion zur Vertiefung der sozialistischen Gesellschaft.

Episode IV – Kalter Krieg und Konterrevolution

In der vierten Episode wird der Blick auf das Verhältnis zwischen Bundesrepublik und DDR gerichtet. Die Sicherung der Grenze 1961, die Arbeit des Ministeriums für Staatssicherheit und der Nationalen Volksarmee erscheinen im Licht des Kalten Krieges neu. Die Beziehungen zwischen der DDR und der BRD werden besonders wichtig für ein Verständnis der politischen Krise der DDR in den 80er Jahren. Dem Mythos der friedlichen Revolution wird auf den Zahn gefühlt. Wer aber waren die Triebkräfte des politischen Umsturzes, warum hat es so wenig Gegenwehr aus der Sozialistischen Einheitspartei gegeben? Die Gesprächspartner reflektieren die Zeit danach, die Lebensumbrüche und den Umgang der Bundesrepublik mit der DDR und mit ihnen selbst. Die DDR ist Geschichte. Was aber bleibt von der Deutschen Demokratischen Republik?

Aktuelles

Warum gründet man eine KP?

Die KO/ML hat bekannt gegeben, die "KP" gegründet zu haben. Anlass war vor allem die Verwechslung mit uns. Der Schritt führt das Vorhaben der KO ad absurdum und ist Ausdruck einer gewissen Ignoranz gegenüber den Verhältnissen und seinen eigenen Potentialen. Der gewählte vermeintliche Ausweg wird aber tiefer ins Labyrinth führen, denn Selbstüberschätzung wird nicht dazu führen, die Probleme besser zu erkennen. Das größte Problem besteht aber in den Inhalten der Gruppe, die vor allem in Äquidistanz und dem Irrweg des "gegen alle Imperialismen" bestehen.

Von der Demokratiebewegung zur kriegstüchtigen Volksgemeinschaft

Der Beitrag von Milo Barus beleuchtet, wie die neue `Demokratie-Bewegung` zum Ausdruck einer neuen Burgfriedenpolitik geworden ist. Gewerkschaften und „linke“ Organisationen werden darin zu Kettengliedern einer neuen Gesinnungsgemeinschaft. Einer Gemeinschaft, in der es keine Klassengegensätze, sondern nur noch „liberale Demokraten“ gibt und in der die Kritik an Krieg und Verarmung einer unerschütterlichen und klassenübergreifenden Kriegsbegeisterung und Opferbereitschaft weicht. Eine Gemeinschaft, in der die rassistische Hetze gegen Araber und Muslime, aber auch gegen Russen und Chinesen als Voraussetzung für die Zustimmung zu den gegenwärtigen und zukünftigen Kriegsprojekten normalisiert wird. Bei Beiträgen handelt es sich nicht zwangsläufig um Positionen der Kommunistischen Organisation.