Aimé Césaire über Kolonialismus, Faschismus und die Entzivilisierung Europas (1950)

CC BY-NC-SA 4.0

Im Jahr 1950 erschien erstmals Aimé Césaires Essay Discours sur le colonialisme, der 1955 in erweiterter Form neuherausgegeben und in verschiedene Sprachen übersetzt wurde. Darin rechnete Césaire radikal mit dem Kolonialismus ab, der von den Herrschenden in Westeuropa damals noch immer offen verteidigt und propagiert wurde.

Césaire wurde 1913 auf der Karibikinsel Martinique geboren, die bis heute unter französischer Herrschaft steht und von einer weißen, von den früheren Sklavenhaltern abstammenden Elite dominiert wird. 1935 trat er der Kommunistischen Jugend und 1945 der Kommunistischen Partei (KPF) bei.

Als antikolonialer Dichter, Schriftsteller, Denker und Politiker prägte Césaire das afro-karibische Bewusstsein. Gemeinsam mit Léopold Sédar Senghor – Dichter und erster Präsident des unabhängigen Senegal – und Léon-Gontran Damas – aus Französisch-Guayana stammender Schriftsteller – gilt er als Mitbegründer der „Négritude“. Er unterrichtete auch den ebenfalls von Martinique stammenden Frantz Fanon, in dessen Buch Schwarze Haut, weiße Maske von 1952 Césaires Einfluss stark zum Ausdruck kommen soll. Fanons Freundin und Biografin Alice Cherki schätzt allerdings ein, dass dieses Werk, obwohl 1952 „revolutionär“ und bis heute für die Postcolonial Studies zentral, Fanon selbst rückblickend nicht sonderlich wichtig gewesen sei.1 Zudem galt Fanon später als Kritiker der „Négritude“. Césaire wiederum weigerte sich, ein Vorwort für Die Verdammten dieser Erde zur verfassen.2

1945 wurde Césaire als Mitglied der KPF zum Bürgermeister der Hauptstadt Martiniques und zum Abgeordneten in die französische Nationalversammlung gewählt.

In seinem zunächst als Ansprache an das Parlament verfassten Essay setzte Césaire u. a. Kolonialismus und Faschismus in Beziehung zueinander. Wenige Jahre nach der Befreiung Europas vom Faschismus geißelte er die Inkonsequenz eines Antifaschismus, der nicht zugleich auch antikolonialistisch war. Die Nazi-Barbarei war seiner Meinung nach eine Art „Bumerang“: Europa entzivilisiere sich in den Kolonien durch die dort ausgeübte Brutalität selbst – bis es die kolonialistische Gewalt schließlich gegen sich selbst wende. Diese Theorie wurde als „Bumerang-Effekt“ bezeichnet und von weiteren Intellektuellen, Theoretikern und Historikern aufgegriffen.3 Wir veröffentlichen hier den entsprechenden Auszug aus Césaires Essay, der nicht nur als zeithistorisches Dokument gelesen werden, sondern auch zum Reflektieren über die heutigen Zustände und die aktuellen Entwicklungen – das neokoloniale Weltsystem, den Aufstieg der radikalen Rechten im Westen, den Genozid in Gaza, den grassierenden Geschichtsrevisionismus und die Vorbereitungen auf einen Dritten Weltkrieg – anregen sollte.

Auf Deutsch erschien der gesamte Essay erstmals 1968 beim Wagenbach-Verlag. Eine neu übersetzte Ausgabe wurde 2017 vom Berliner Alexander Verlag herausgegeben. Der folgende Textauszug wurde von uns aus dem Englischen übersetzt.

Redaktion der Kommunistischen Organisation

Kolonisierung und Zivilisation?

Bei der Auseinandersetzung mit diesem Thema besteht die häufigste Gefahr darin, in gutem Glauben Opfer einer kollektiven Heuchelei zu werden, die Probleme geschickt verdreht, um die dafür angebotenen verabscheuungswürdigen Lösungen besser legitimieren zu können.

Mit anderen Worten: Das Wesentliche ist hier, klar zu sehen, klar zu denken – das heißt gefährlich zu denken – und die unschuldige Ausgangsfrage klar zu beantworten: Was ist Kolonisierung im Grunde genommen? Sich darüber zu einigen, was sie nicht ist: weder Christianisierung, noch ein philanthropisches Unterfangen, noch der Wunsch, die Grenzen der Unwissenheit, der Krankheit und der Tyrannei zurückzudrängen, noch ein Projekt, das zur größeren Ehre Gottes unternommen wird, noch ein Versuch, die Herrschaft des Rechts auszuweiten; ein für alle Mal zuzugeben, ohne vor den Konsequenzen zurückzuschrecken, dass die entscheidenden Akteure hier der Abenteurer und der Pirat, der große Kolonialwarenhändler und der Reeder, der Goldgräber und der Kaufmann, Appetit und Gewalt sind, und hinter ihnen der unheilvolle Schatten einer Zivilisationsform, die sich an einem bestimmten Punkt ihrer Geschichte aus inneren Gründen gezwungen sieht, den Wettbewerb ihrer antagonistischen Ökonomien auf die ganze Welt auszudehnen.

Wenn ich meine Analyse fortsetze, stelle ich fest, dass die Heuchelei jüngeren Datums ist; dass weder Cortez4, der Mexiko von der Spitze des großen Teocalli aus entdeckte, noch Pizzaro vor Cuzco5 (geschweige denn Marco Polo vor Cambuluc6) behauptete, er sei der Vorbote einer höheren Ordnung; dass sie töteten; dass sie plünderten; dass sie Helme, Lanzen und Habgier hatten; dass die sabbernden Apologeten später kamen; dass der Hauptschuldige in diesem Bereich die christliche Überheblichkeit ist, die die unehrliche Gleichung Christentum = Zivilisation, Heidentum = Barbarei aufgestellt hat, aus der nur abscheuliche kolonialistische und rassistische Konsequenzen folgen konnten, deren Opfer die Indianer, die gelben Völker und die N*g*r7 sein sollten.

Nachdem dies geklärt ist, gebe ich zu, dass es gut ist, verschiedene Zivilisationen miteinander in Kontakt zu bringen; dass es ausgezeichnet ist, verschiedene Welten zu vermischen; dass eine Zivilisation, die sich in sich selbst zurückzieht, unabhängig von ihrem besonderen Genius verkümmert; dass Austausch für Zivilisationen Sauerstoff ist; dass das große Glück Europas darin besteht, ein Kreuzungspunkt gewesen zu sein, und dass es, weil es der Ort aller Ideen war, der Sammelbecken aller Philosophien, der Treffpunkt aller Gefühle, der beste Ort für die Umverteilung von Energie.

Aber dann stelle ich die folgende Frage: Hat die Kolonialisierung wirklich Zivilisationen miteinander in Kontakt gebracht? Oder, wenn Sie so wollen, war sie von allen Möglichkeiten, Kontakte herzustellen, die beste? Ich antworte mit Nein.

Und ich sage, dass zwischen Kolonialisierung und Zivilisation eine unendliche Distanz besteht; dass aus all den kolonialen Expeditionen, die unternommen wurden, aus all den Kolonialgesetzen, die erlassen wurden, aus all den Memoranden, die von allen Ministerien verschickt wurden, kein einziger menschlicher Wert hervorgegangen ist.

Zunächst müssen wir untersuchen, wie Kolonialisierung funktioniert: wie sie den Kolonisator entzivilisiert, ihn im wahrsten Sinne des Wortes verroht, entwürdigt, in ihm verborgene Instinkte, Habgier, Gewalt, Rassenhass und moralischen Relativismus erweckt; und wir müssen aufzeigen, dass jedes Mal, wenn in Vietnam8 ein Kopf abgeschlagen oder ein Auge ausgestochen wird und man dies in Frankreich hinnimmt, jedes Mal, wenn ein kleines Mädchen vergewaltigt wird und man dies in Frankreich hinnimmt, jedes Mal, wenn ein Madagasse9 gefoltert wird und man in Frankreich diese Tatsache akzeptiert, die Zivilisation eine weitere Last auf sich nimmt, eine allgemeine Regression stattfindet, eine Gangrän einsetzt, ein Infektionsherd entsteht; und dass am Ende all dieser Verträge, die gebrochen wurden, all dieser Lügen, die verbreitet wurden, all dieser Strafexpeditionen, die toleriert wurden, all dieser Gefangenen, die gefesselt und „verhört” wurden, all diese Patrioten, die gefoltert wurden, am Ende all des Rassenstolzes, der geschürt wurde, all der Prahlerei, die zur Schau gestellt wurde, ein Gift in die Adern Europas injiziert worden ist und langsam, aber sicher der Kontinent in die Barbarei schreitet.

Und dann, eines schönen Tages, wird die Bourgeoisie durch einen schrecklichen Bumerang-Effekt10 geweckt: Die Gestapo ist beschäftigt, die Gefängnisse füllen sich, die Folterknechte stehen um die Folterbänke herum, erfinden, verfeinern, diskutieren.

Die Menschen sind überrascht, sie sind empört. Sie sagen: „Wie seltsam! Aber egal – es ist nur Nazismus, das geht vorbei!“ Und sie warten und hoffen und verbergen vor sich selbst die Wahrheit, dass es sich um Barbarei handelt, um die höchste Barbarei, die krönende Barbarei, die alle alltäglichen Barbareien zusammenfasst; dass es sich um Nazismus handelt, ja, aber dass sie, bevor sie seine Opfer wurden, seine Komplizen waren; dass sie den Nationalsozialismus geduldet haben, bevor er ihnen aufgezwungen wurde, dass sie ihn freigesprochen, vor ihm die Augen verschlossen, ihn legitimiert haben, weil er bis dahin nur gegen nicht-europäische Völker angewendet worden war; dass sie diesen Nationalsozialismus gepflegt haben, dass sie für ihn verantwortlich sind und dass er, bevor er das gesamte Gebäude der westlichen, christlichen Zivilisation in seinen blutroten Fluten versenkt hat, aus allen Rissen sickerte, triefte und tropfte.

Ja, es wäre lohnenswert, die Schritte Hitlers und des Hitlerismus klinisch und detailliert zu untersuchen und dem so angesehenen, so humanistischen, so christlichen Bourgeois des 20. Jahrhunderts zu offenbaren, dass er, ohne sich dessen bewusst zu sein, einen Hitler in sich hat, dass Hitler in ihm wohnt, dass Hitler sein Dämon ist, dass er inkonsequent ist, wenn er gegen ihn wettert. Was er Hitler nicht verzeihen kann, ist nicht das Verbrechen an sich, das Verbrechen gegen den Menschen, nicht die Erniedrigung des Menschen als solchen, sondern das Verbrechen gegen den weißen Menschen, die Erniedrigung des weißen Menschen und die Tatsache, dass er in Europa kolonialistische Methoden angewandt hat, die bis dahin ausschließlich den Arabern in Algerien, den „Kulis” in Indien und den „N*gg*rn” in Afrika vorbehalten waren.

Und das ist das, was ich am Pseudo-Humanismus so sehr ablehne: dass er viel zu lange die Rechte des Menschen eingeschränkt hat, dass sein Verständnis dieser Rechte eng und fragmentarisch, unvollständig und voreingenommen war – und immer noch ist – und alles in allem erbärmlich rassistisch.

Ich habe viel über Hitler gesprochen. Weil er es verdient: Er ermöglicht es, die Dinge im großen Zusammenhang zu sehen und zu begreifen, dass die kapitalistische Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Phase unfähig ist, ein Konzept der Rechte aller Menschen zu etablieren, genauso wie sie sich als unfähig erwiesen hat, ein System individueller Ethik zu etablieren. Ob man es will oder nicht: am Ende der Sackgasse, die Europa darstellt – ich meine das Europa von Adenauer, Schuman11, Bidault12 und einigen anderen – steht Hitler. Am Ende des Kapitalismus, der seine Zeit überleben will, steht Hitler. Am Ende des formalen Humanismus und der philosophischen Entsagung steht Hitler.

Und so kann ich nicht umhin, an eine Aussagen zu denken: „Wir streben nicht nach Gleichheit, sondern nach Herrschaft. Das Land einer fremden Rasse muss wieder ein Land von Leibeigenen, von Landarbeitern oder Industriearbeitern werden. Es geht nicht darum, die Ungleichheiten zwischen den Menschen zu beseitigen, sondern sie zu vergrößern und zu einem Gesetz zu machen.“

Das klingt klar, hochmütig und brutal und versetzt uns mitten in eine heulende Wildheit. Aber lassen Sie uns einen Schritt zurücktreten.

Wer spricht hier? Ich schäme mich, es zu sagen: Es ist der westliche Humanist, der „idealistische“ Philosoph. Dass er Renan13 heißt, ist Zufall. Dass die Passage aus einem Buch mit dem Titel La Réforme intellectuelle et morale stammt, das in Frankreich kurz nach einem Krieg geschrieben wurde, den Frankreich als Krieg des Rechts gegen die Macht dargestellt hatte, sagt viel über die bürgerliche Moral aus:

„Die Erneuerung der minderwertigen oder degenerierten Rassen durch die überlegeneren Rassen ist Teil der göttlichen Ordnung für die Menschheit. Bei uns ist der einfache Mann fast immer ein deklassierter Adliger, seine schwere Hand ist besser für das Schwert als für das Handwerkszeug geeignet. Anstatt zu arbeiten, entscheidet er sich für den Kampf, das heißt, er kehrt zu seinem ursprünglichen Stand zurück. Regere imperio populos (die Völker mit Macht regieren, KO), das ist unsere Berufung. Verbreitet diese alles verzehrende Tätigkeit über Länder, die wie China lautstark nach ausländischer Eroberung schreien. Machet die Abenteurer, die in der europäischen Gesellschaft für Unruhe sorgen, in ein ver sacrum14, eine Horde wie die der Franken, Langobarden oder Normannen, und jeder Mann wird seine richtige Rolle finden. Die Natur hat ein Volk von Arbeitern geschaffen, das chinesische Volk, das über eine wunderbare Handfertigkeit und fast keinen Ehrgefühl verfügt; regiert es mit Gerechtigkeit, erhebt von ihm als Gegenleistung für den Segen einer solchen Regierung einen reichlichen Beitrag für das Eroberervolk, und es wird zufrieden sein; ein Volk von Ackerbauern, die N*g*r; behandelt sie mit Güte und Menschlichkeit, und alles wird sein, wie es sein soll; ein Volk von Herren und Soldaten, das europäische Volk. Reduziert man dieses edle Volk auf die Arbeit im Ergastulum (antike Sklaven-Werkstatt, KO) wie die N*g*r und Chinesen, dann rebelliert es. In Europa ist jeder Rebell mehr oder weniger ein Soldat, der seine Berufung verfehlt hat, ein Geschöpf, das für das heldenhafte Leben geschaffen ist und dem man eine Aufgabe stellt, die seiner Rasse widerspricht, ein armer Arbeiter, ein zu guter Soldat. Aber das Leben, gegen das unsere Arbeiter rebellieren, würde einen Chinesen oder einen Fellachen glücklich machen, da sie nicht im Geringsten militärische Wesen sind. Jeder soll das tun, wozu er bestimmt ist, und alles wird gut.“

Hitler? Rosenberg15? Nein, Renan.

Aber gehen wir noch einen Schritt weiter. Und es ist der langatmige Politiker. Wer protestiert? Niemand, soweit ich weiß, wenn M. Albert Sarraut, der ehemalige Generalgouverneur von Indochina, vor den Studenten der École Coloniale doziert und ihnen beibringt, es sei kindisch, die europäischen Kolonialunternehmen im Namen eines „angeblichen Rechts auf das Land, das man besetzt, und einer Art Recht auf strenge Isolation, die ungenutzte Ressourcen für immer in den Händen von Inkompetenten liegen lassen würde“, abzulehnen.

Und wer empört sich, wenn ein gewisser Hochwürden Barde16 uns versichert, dass die Güter dieser Welt, „wenn sie auf unbestimmte Zeit aufgeteilt blieben, wie es ohne Kolonisierung der Fall wäre, weder den Absichten Gottes noch den gerechten Forderungen der menschlichen Gemeinschaft entsprechen würden”?

Denn, wie sein Mitchrist Hochwürden Müller17 erklärt: „Die Menschheit darf und kann nicht zulassen, dass die Unfähigkeit, Nachlässigkeit und Faulheit der unzivilisierten Völker den Reichtum, den Gott ihnen anvertraut hat, auf unbestimmte Zeit brachliegen lässt, und ihnen dabei aufträgt, ihn zum Wohl aller einzusetzen.“

Niemand.

Ich meine keinen einzigen etablierten Schriftsteller, keinen einzigen Akademiker, keinen einzigen Prediger, keinen einzigen Kreuzritter für das Recht und die Religion, keinen einzigen „Verteidiger der menschlichen Persönlichkeit“.

Und doch sprach durch den Mund der Sarrauts und Bardes, der Müllers und Renans, durch den Mund all derer, die es für rechtmäßig hielten – und halten –, gegenüber nicht-europäischen Völkern „eine Art Enteignung für öffentliche Zwecke“ zugunsten stärkerer und besser ausgestatteter Nationen anzuwenden, bereits Hitler!

Worauf will ich hinaus? Auf diesen Gedanken: dass niemand unschuldig kolonisiert, dass niemand ungestraft kolonisiert; dass eine Nation, die kolonisiert, dass eine Zivilisation, die Kolonisierung – und damit Gewalt – rechtfertigt, bereits eine kranke Zivilisation ist, eine moralisch kranke Zivilisation, die unaufhaltsam, von einer Konsequenz zur nächsten, von einer Verleugnung zur nächsten, ihren Hitler, ich meine ihre Strafe, heraufbeschwört.

Kolonisierung: Brückenkopf in einem Feldzug zur Zivilisierung der Barbarei, aus dem jederzeit die reine und einfache Negation der Zivilisation hervorbrechen kann.

  1. Alice Cherki: Frantz Fanon. Ein Porträt, Hamburg (Edition Nautilus) 2001, S. 50f. ↩︎
  2. Ebd. S. 187. ↩︎
  3. Darauf geht auch ein Aufsatz zum Verhältnis über Faschismus und Kolonialismus aus unserem kürzlich erschienen Sammelband zum Faschismus ein. ↩︎
  4. Hernán Cortés (1485-1529) war spanischer Eroberer und Zerstörer des Aztekenreichs. ↩︎
  5. Francisco Pizarro González (1476/48-1541) war spanischer Eroberer und Zerstörer des Inkareichs. ↩︎
  6. Heute Peking/Beijing. ↩︎
  7. Zensur durch KO. ↩︎
  8. Der Essay entstand mitten im sog. Indochinakrieg (1946-54), in dem Vietnam, Laos und Kambodscha gegen die französische Kolonialherrschaft kämpften. ↩︎
  9. 1947-48 fand auf Madagaskar ein Aufstand gegen die französische Kolonialherrschaft statt, der brutal niedergeschlagen wurde. ↩︎
  10. Diese Formulierung stammt aus der englischen Übersetzung, im französischen Original und der deutschen Übersetzung von 1968 ist von einem „Gegenschlag“ die Rede. Der „Bumerang-Effekt“ hat sich aber, wie in der Einleitung erwähnt, international begrifflich etabliert. ↩︎
  11. Robert Schuman (1886-1963) war ein konservativer französischer Politiker. Im Juli 1940 stimmte er in der Nationalversammlung für die Einsetzung des Vichy-Regimes und bekleidete nach 1945 die Ämter des französischen Außenministers, des Finanzministers, des Ministerpräsidenten und des Präsidenten des Europäischen Parlaments.  ↩︎
  12. Georges Bidault (1899-1983) war in den 1940/50er Jahren u. a. vorsitzender der französischen Christlich-Konservativen, Ministerpräsident und Außenminister Frankreichs. Anfang der 1960er Jahre war er Mitglied der OAS, einer Terrrororganisation kolonialistischer Hardliner, die die Unabhängigkeit Algeriens mittels Anschlägen und eines Putsches verhindern wollte und dabei Tausende Menschen ermordete. ↩︎
  13. Ernest Renan (1823-92) war französischer bürgerlicher Philosoph, Historiker und Orientalist. Er war Verfechter des Kolonialismus und seine „Religionskritik“ richtete sich vor allem gegen Judentum und Islam, die er als fortschrittsfeindlich einstufte. Engels nannte ihn einen „armseligen Plagiator“ der deutschen Religionskritiker: https://www.marxists.org/archive/marx/works/subject/religion/book-revelations.htm. ↩︎
  14. „Heiliger Frühling“, bezeichnet einen antiken Brauch, junge Generationen in die Welt hinauszuschicken, um neue Gebiete zu erobern und Siedlungen zu gründen. ↩︎
  15. Alfred Rosenberg (1893-1946) war galt als Chefideologe und -rassentheoretiker der deutschen Faschisten.  ↩︎
  16. Unbekannt. ↩︎
  17. Unbekannt. ↩︎