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Neuauflage: „Unter Feuer – Die Konterrevolution in der DDR“

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass wir gemeinsam mit der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und der Zeitschrift „offen-siv – Zeitschrift für Sozialismus und Frieden“ das lange vergriffene Buch „Unter Feuer – Die Konterrevolution in der DDR“ neu herausgeben. Das Buch entstand vor 10 Jahren als Zuarbeit für die Forschung der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) zum Thema der Entwicklung und der konterrevolutionären Zerstörung der DDR. Die in diesem Werk vereinten Beiträge haben auch ein Jahrzehnt später nicht an Aktualität verloren. Sie sind für uns und unseren Klärungsprozess auch heute noch wichtige wissenschaftliche Arbeiten. 30 Jahre nach dem Ende der DDR sind sie die vielleicht wichtigsten Beiträge zur Frage: „Wie kam es zur Konterrevolution?“

Allen Interessierten, die einen wissenschaftlichen Blick auf die DDR und ihre Errungenschaften werfen wollen, empfehlen wir dieses Buch.

Ihr bekommt die gedruckte Version bei eurer Lokalen Gruppe der Kommunistischen Organisation oder über die Homepage der Zeitschrift offen-siv.


Vorwort der Kommunistischen Organisation:

70 Jahre nach der Gründung des ersten sozialistischen Staates auf deutschen Boden und 30 Jahre nach dessen Zerschlagung, finden wir uns in einer katastrophalen weltpolitischen Lage wieder. Die imperialistischen Staaten überziehen viele Länder mit Kriegen, Sanktionen und Zersetzung. Millionen sind von Hunger und Arbeitslosigkeit betroffen. Die Barbarei des Imperialismus ist für sie alltäglich. Aber auch in den Zentren des Imperialismus sind die Kapitalisten in der Offensive. Der Abbau sozialer und Arbeiterrechte wird stärker als je zuvor betrieben. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Unzufriedenheit der Werktätigen ihre Bahn brechen wird. Daher werden immer gezielter von Staat und Kapital faschistische Optionen aufgebaut und eine Militarisierung nach innen betrieben, die schon jetzt eine Bedrohung für die Organisationen der Arbeiterklasse sind.

Auch die internationale kommunistische Bewegung ist in einer Krise. 30 Jahre nach der Konterrevolution sind viele Arbeiter- und Kommunistischen Parteien auf revisionistische Positionen eingeschwenkt oder haben ein unklares Verhältnis zu ihnen. Regierungsbeteiligung oder -unterstützung, die Illusion in die Reformierbarkeit des Imperialismus und mangelnde Klarheit über die Gesetzmäßigkeiten des Sozialismus sind unter anderem Ausdruck davon. Die Erosion unserer Theorie ist massiv. Daher kann für uns die Parole nur lauten: Einheit durch Klarheit! Die dringenden Fragen müssen geklärt werden.

Eine wesentliche Frage ist dabei unser Verhältnis als Kommunisten zum real existierenden Sozialismus. Wie halten wir es mit der DDR? Unsere Antwort ist klar: Die DDR ist die größte Errungenschaft der deutschen Arbeiterklasse! Sie ist ein Teil unserer Geschichte und dient uns als positiver Bezugspunkt für unsere heutigen Kämpfe. Wir müssen die Ursachen für ihre Niederlage untersuchen. Ohne romantischen Schnörkel, ohne Angst vor der Wahrheit., mit dem schonungslosen Blick auf die inneren und äußeren Faktoren. Nur so können wir am Ende den Sozialismus der DDR und seine Errungenschaften gegen Kritiker und Feinde verteidigen.

Als Kommunistische Organisation haben wir uns vorgenommen, einen Klärungsprozess anzustoßen und zu organisieren, um zentrale Fragen der kommunistischen Bewegung zu beantworten. Die Fragen der Geschichte, Analyse, Konzeption und Perspektive des Sozialismus sind dabei unumstritten besonders wichtig. Das vorliegende Buch „Unter Feuer“ war bereits vor zehn Jahren ein Meilenstein in der Darstellung und Analyse der Errungenschaften der DDR und der SED, der Strategien des Imperialismus gegen sie und der Ursachen der Niederlage. Wir freuen uns, zehn Jahre nach der ersten Auflage dieses Buches nun an der Neuauflage beteiligt zu sein. Wir begreifen dieses Buch als eine wichtigen Debattenbeitrag, mit dessen Ergebnissen wir uns kritisch auseinander setzen und dessen Erkenntnisse wir in unsere weitere Forschungsarbeit einbeziehen und weiterentwickeln wollen. Wir hoffen mit allen interessierten Genossen gemeinsam diesen Prozess vorantreiben zu können.

Und nicht zuletzt wollen wir die große Leistung der Arbeiterklasse in Deutschland, einen eigenen Staat errichtet und geführt zu haben, verbreiten und vermitteln. Was könnte mehr anspornen als die Erkenntnis: Wir haben es schon einmal geschafft, ein Land des Friedens, des planmäßigen Fortschritts und der internationalen Solidarität aufzubauen. Denn am Ende geht es um nichts weniger als aus den Leistungen und den Fehlern der Vergangenheit, die Grundlage für einen neuen Anlauf zur Revolution und zum Aufbau des Sozialismus zu legen.

Aktuelles

Warum gründet man eine KP?

Die KO/ML hat bekannt gegeben, die "KP" gegründet zu haben. Anlass war vor allem die Verwechslung mit uns. Der Schritt führt das Vorhaben der KO ad absurdum und ist Ausdruck einer gewissen Ignoranz gegenüber den Verhältnissen und seinen eigenen Potentialen. Der gewählte vermeintliche Ausweg wird aber tiefer ins Labyrinth führen, denn Selbstüberschätzung wird nicht dazu führen, die Probleme besser zu erkennen. Das größte Problem besteht aber in den Inhalten der Gruppe, die vor allem in Äquidistanz und dem Irrweg des "gegen alle Imperialismen" bestehen.

Von der Demokratiebewegung zur kriegstüchtigen Volksgemeinschaft

Der Beitrag von Milo Barus beleuchtet, wie die neue `Demokratie-Bewegung` zum Ausdruck einer neuen Burgfriedenpolitik geworden ist. Gewerkschaften und „linke“ Organisationen werden darin zu Kettengliedern einer neuen Gesinnungsgemeinschaft. Einer Gemeinschaft, in der es keine Klassengegensätze, sondern nur noch „liberale Demokraten“ gibt und in der die Kritik an Krieg und Verarmung einer unerschütterlichen und klassenübergreifenden Kriegsbegeisterung und Opferbereitschaft weicht. Eine Gemeinschaft, in der die rassistische Hetze gegen Araber und Muslime, aber auch gegen Russen und Chinesen als Voraussetzung für die Zustimmung zu den gegenwärtigen und zukünftigen Kriegsprojekten normalisiert wird. Bei Beiträgen handelt es sich nicht zwangsläufig um Positionen der Kommunistischen Organisation.