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Antideutsche sind keine Linken! Wir verurteilen den rassistischen Angriff auf die „Bäckerei“ in Leipzig!

In Leipzig erreicht die rassistische Hetze von selbsternannten „Linken“ einen neuen Höhepunkt. In der Nacht zum Dienstag, 24.10.2023 gab es einen Angriff auf die Bäckerei (Casa), ein von migrantischen Menschen organisiertes Hausprojekt und linker Veranstaltungsraum im Leipziger Westen.[i]Mehrere Scheiben wurden eingeschlagen und ein Behälter mit Schweinefett in die Räume geworfen. Die Nutzung von Schweinefett belegt eindeutig ein rassistisches Motiv des Angriffs. Was sich anhört wie ein Angriff von Faschisten, wird im Bekennerschreiben auf indymedia von selbsternannten „Antifaschisten“ für sich beansprucht.[ii] Der Angriff kam mit Ansage[iii] und wurde von „Antideutschen“ in sozialen Netzwerken verteidigt.

Die Angreifer stimmen ein in die gesellschaftliche Stimmung, in der Palästina-Solidarität als Antisemitismus verunglimpft wird und anti-muslimischer Rassismus auf dem Vormarsch ist. Um Faschismus wieder salonfähig zu machen, lenkt der deutsche Imperialismus von seiner eigenen Vergangenheit ab und projiziert sie stattdessen auf die Palästinenser. So werden deutsche Faschisten weiterhin als Einzeltäter abgetan und es wird stattdessen von „importiertem Antisemitismus“ gesprochen. Während der zweite „War on Terror“ anrollt, sollten wir nicht vergessen, dass es der deutsche Faschismus ist, der den Völkermord an den Juden in Europa zu verantworten hat, nicht etwa die Palästinenser.

Während Israel mit der Unterstützung der deutschen Regierung in Gaza einen Genozid vor den Augen der ganzen Welt verübt, während hierzulande fast jeglicher Protest gegen den Genozid kriminalisiert wird und deutsche Polizisten Kerzen auf Mahnwachen austreten, während Abschiebungsregelungen verschärft werden, haben diese selbsternannten „Antifas“ nichts Besseres zu tun, als propalästinensische Kräfte einzuschüchtern, um so die deutsche Staatsräson aggressiv zu unterstützen. Dass sie dabei zu rassistischen Mitteln wie Schweinefett greifen, entblößt einmal mehr ihr wahres Gesicht. Während sie sich selbst als „Antifaschisten“ und „Kämpfer gegen Antisemitismus“ stilisieren, ignorieren sie, dass sich in den Räumen der Bäckerei und des Zweiecks, die sie zum Angriffsziel erklären, auch jüdische Personen treffen. Ihr Angriff hat nichts mit dem Schutz von Juden zu tun. Indem sie Verbrechen in ihrem Namen verüben und dabei Methoden anwenden, die sich nicht von denen der Faschisten unterscheiden, tun sie genau das Gegenteil. Indem sie sich so klar für Kolonialismus, Unterdrückung und Rassismus positionieren, schwimmen sie nicht nur mit dem Strom der reaktionären Politik der Herrschenden, sondern setzen diese auch noch aggressiv durch. Sie sind die Fußtruppen des Imperialismus, keine Linken.

Leipzig hat eine traurige antideutsche Tradition. Sei es das Hofieren des islamophoben AfD-Fans Thomas Maul im Conne Island[iv], das unwidersprochene Beheimaten einer Ausstellung in Connewitz, die u.a. das faschistische Asow-Bataillon verherrlicht oder der Übergriff einer „linken“ Demo auf eine Moschee auf der Eisenbahnstraße. Die Liste könnte lang weitergehen. Es ist eine Schande, dass sich diese Täter immer noch als Linke bezeichnen und in Teilen der Szene Anerkennung finden.

Doch in den letzten Jahren verloren Antideutsche in Leipzig zunehmend an Einfluss. So scheiterte zuletzt der Versuch einiger antideutscher Mitglieder des Studierendenrates der Uni Leipzig alle Palästina-solidarischen Gruppen von der Uni zu verbannen. Das ist ein klarer Sieg gegen diese Kräfte.

Wir solidarisieren uns mit den Angegriffenen und stellen uns klar gegen den rassistischen Angriff. Antideutsche sind keine Linken! Sie müssen als das benannt werden, was sie sind: rechte, pro-imperialistische Kräfte. Sie werden uns mit ihren Angriffen weder einschüchtern noch zum Schweigen bringen.

Antizionismus ist kein Antisemitismus! Gegen die deutsche Staatsräson! Für ein freies Palästina!


[i] https://www.jungewelt.de/artikel/461816.angriff-auf-linkes-zentrum-hetze-tr%C3%A4gt-fr%C3%BCchte.html

[ii] Das Schreiben ist mittlerweile gelöscht. Screenshots finden sich in dem Statement der Bäckerei: https://www.instagram.com/p/CyyjtdGs_gF/?igshid=MzRlODBiNWFlZA==

[iii] https://knack.news/6996

[iv] https://www.facebook.com/photo/?fbid=167008700659929&set=pb.100064333976322.-2207520000

Aktuelles

Solidarität mit Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe!

Heute wurden beim Verein “Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe” mehrere Razzien durchgeführt. Der Verein organisiert Hilfsgüterlieferungen an die Zivilbevölkerung im Donbass. Gegen die Vorsitzende Liane K. sowie gegen Klaus K. wurden Haftbefehle erlassen. Auch die Wohnung des Kassenwarts des Vereins wurde durchsucht. Der Vorwurf lautet Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung, da der Verein die Volksrepubliken Donezk und Lugansk finanziell unterstützt haben soll. Diese wurden nachträglich als terroristische Vereinigungen erklärt. Vertreter des Vereins kündigen rechtliche Schritte an.Die heutigen Razzien und die De-facto-Ausbürgerung von Lipp und Röper sind weitere Eskalationsschritte und ein Signal eines Staates, der sich auf einen Krieg gegen Russland vorbereitet! Das Signal lautet: Wer sich in Zukunft gegen den Kriegskurs äußert, hat sein Staatsbürgerrecht verwirkt und kommt ins Gefängnis.Die Solidaritätsarbeit und Hilfsgüterlieferungen von Friedensbrücke-Kriegsopferhilfe sind ein wichtiger Teil des Kampfes des Donbass gegen die von Deutschland unterstützten ukrainischen Faschisten! Die Volksrepubliken sind keine Terrororganisationen, sondern haben sich in diesem Kampf gegründet! Es ist eine Absurdität dieses deutschen Kriegskurses, dass die Volksrepubliken als Terrororganisationen eingestuft werden, während sich Bundestagsabgeordnete mit Asow-Nazis treffen, die die Menschen im Donbass massakrieren.Solidarität mit Liane K., Klaus K., Alina Lipp und Thomas Röper! Solidaritätsarbeit für Antifaschisten ist kein Terrorismus! Stoppt den Krieg gegen Russland und die Angriffe auf die Meinungsfreiheit in Deutschland!

Neu erschienen: Broschüre zur Faschismusdiskussion

Wir veröffentlichen unsere Broschüre "Faschismus - Kommunistische und bürgerliche Analysen im Überblick".Mit dem Blick auf kommunistische und bürgerliche Debatten zum Faschismus von vor über 100 Jahren bis heute wollen wir ein solides Fundament schaffen, von dem ausgehend die konkrete Analyse über die Gefahr und Tendenz zum Faschismus fruchtbar wird.Es geht um die Faschismusdiskussion der Kommunistischen Internationale von 1922-1935; die Faschismusdebatte in der kommunistischen Bewegung in Deutschland zwischen 1945 und 1990; bürgerliche Faschismustheorien und um Einblicke in die internationale Debatte (Indien, Russland und die Verbindung zw. Faschismus und Kolonialismus).