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Wir verurteilen das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg!

Die Verbotsorgie der Regierenden geht weiter: Während das Verbot der rechtsradikalen Zeitschrift Compact viel Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und – aus Perspektive der Verteidigung der Grundrechte gegen eine wildgewordene Exekutive durchaus zurecht – Kritik ausgelöst hat, sieht es anders aus, wenn die Betroffenen Muslime und/oder Palästina-Aktivisten sind: Bis heute gab es aus dem bürgerlichen Lager niemanden, der sich aus Sorge um Meinungs- und Vereinigungsfreiheit öffentlich gegen die Verbote von Samidoun oder Palästina Solidarität Duisburg (PSDU) ausgesprochen hat. Und – dabei nehmen wir uns nicht aus – selbst die palästinasolidarische Linke hat es teilweise bis heute versäumt, diese Verbote als das ernst zu nehmen, was sie sind: Neben Gefängnisstrafen und Deportationen die äußerste Form der Repression, die dem deutschen bürgerlichen Staat derzeit zumindest legaler Weise zur Verfügung stehen.

Dass auch Linke mittlerweile als „Islamisten“ und „Hamas-Unterstützer“ betitelt werden, ist bekannt und sollte die pro-palästinensiche Linke längst nicht mehr daran hindern, solidarisch mit den Betroffenen zu sein. Aber latente Islamfeindlichkeit oder auch die Angst vor Kontaktschuld mit Akteuren aus dem Spektrum des sog. politischen Islam ist selbst unter palästinasolidarischen Linken weiterhin stark verbreitet. Letzteres ist zumindest verständlich, denn die staatlichen Repressionsorgane arbeiten viel mit Kontaktschuld, wie u. a. das Beispiel des PSDU-Verbots zeigt. Trotzdem ist weder das eine noch das andere akzeptabel. 

Wir verurteilen das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH): Es reiht sich ein in die Betätigungsverbote gegen Hisbollah und Hamas und die Vereinsverbote gegen Samidoun und PSDU. 

Es handelt sich um einen islamfeindlichen Akt, der sich in rassistischer Weise gegen hier lebende Muslime richtet. Zugleich und untrennbar damit verbunden handelt es sich um einen weiteren Schlag gegen die Palästinasolidaritätsbewegung und um eine erneute Drohgebärde gegen den Iran

Außerdem handelt es sich nicht nur um einen weiteren skandalösen Angriff auf die Grundrechte auf Vereinigungs- und Meinungsfreiheit. Sondern – und das ist eine Besonderheit dieses Verbots gegenüber den anderen – auch um einen bislang präzendenzlosen Angriff auf das Grundrecht auf Religionsfreiheit: Denn betroffen sind mehrere schiitische Gemeinden, darunter die größte Deutschlands, die damit unter Generalverdacht gestellt und zugleich in ihrer Möglichkeit zur Ausübung ihres Glaubens massiv eingeschränkt werden. 
 
Stoppt die Angriffe auf unsere Grundrechte – Meinungs-, Vereinigungs- und Religionsfreiheit verteidigen!

Weg mit den Verboten von IZH, PSDU, Samidoun, Hamas und Hisbollah! 

Solidarität mit allen von antimuslimischem und antipalästinensischem Rassismus Betroffenen! 

Stoppt den Genozid in Gaza, Freiheit für Palästina und Hände weg vom Iran! 

Aktuelles

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Dieser Text der iranischen Gruppe "10mehr" analysiert die Lage in Syrien und die Auswirkungen auf die Achse des Widerstands und den Iran. Zentrale Argumente sind: Es handelt sich um einen imperialistischen Regime Change und eine vorübergehende militärische Niederlage, aber nicht um eine Katastrophe. Russland, China und Iran als zentrale Kräfte gegen den Imperialismus haben eine militärische Eskalation vermieden. Im Iran droht die wirtschaftliche Spaltung zur politischen zu werden. Die Mobilisierung der Volksmassen zur Verteidigung der Souveränität und zum Kampf gegen den Westen ist unbedingt notwendig.

Ein brüchiges Lager gegen den Imperialismus? – Von Niger über den Donbass nach Gaza!

Aufzeichnung der Diskussionsveranstaltung vom 10. Januar 2025 in Berlin.Mit drei Genossen, die sich intensiv mit den Regionen beschäftigt haben, richten wir den Blick auf Brennpunkte des internationalen Klassenkampfes, nach Russland, Palästina und den Sahel. Wir wollen die Widersprüche und Probleme im Lager des Imperialismus und der Gegenkräfte identifizieren, um auf dieser Grundlage ein realistisches Gesamtbild der Lage zu entwickeln. Welche Potentiale gibt es zur Formierung einer einheitlichen antiimperialistischen Front? Wie können wir uns aus Deutschland mit den Kämpfen verbinden?