English
русский
عربي

Faschisten bekämpfen – auch „anti-autoritäre“: Solidarität mit Susann Witt-Stahl und der jungen Welt!

Am 17. August versammelten sich eine Handvoll, sich selbst „anti-autoritär“ nennender Faschisten-Kollaborateure vor den Redaktionsräumen der jungen Welt (jW), sie protestierten gegen die linke Tageszeitung und im Besonderen gegen deren Autorin Susann Witt-Stahl[i]. Zuvor hatten sie bereits in sozialen Medien Susann Witt-Stahl und die jW massiv angegriffen und dazu aufgerufen, auch Verteiler der jungen Welt auf Demos anzugreifen.

Die beteiligten Gruppen wurden von Susann Witt-Stahl, die auch Referentin beim Kommunismus-Kongress Anfang Oktober sein wird, der Kollaboration mit Faschisten überführt: Sie führen mit diversen Nazis gemeinsam einen hasserfüllten Kampf gegen Russland[ii]. Ihre Behauptungen, sie seien Antifaschisten, sind reiner Hohn. Sie sind Teil der NATO-Banderisten-Front.

Ihre Rolle ist hierbei, Aggression und Druck auf Antifaschisten in Deutschland auszuüben, den Antifaschismus in den Dreck zu ziehen und widerwärtige Positionen in der politischen Linken hierzulande salonfähig zu machen. Sie wollen die Akzeptanz von offensichtlichen Faschisten durchsetzen und alle, die sich ihnen in den Weg stellen, einschüchtern.

Sie sind Ausdruck einer Entwicklung in der Linken, die sehr gefährlich ist. Dazu gehören innerhalb der Linkspartei vor allem offene Unterstützer von Waffenlieferungen an das Selenskij-Regime und Kräfte, die unverhohlen mit Asow-Faschisten kollaborieren, wie wir es mit Blick auf Leipzig bereits thematisiert haben.[iii] Die „demokratischen“ Parteien skandieren den Faschisten-Gruß „Slawa Ukrainji“, die AfD fordert mehr deutsche Rüstung und Kriegsfähigkeit und die Neonazis vom III. Weg kämpfen ebenso wie die „anti-autoritären“ Faschisten-Freunde auf Seiten der Ukraine und der Nato-Kamarilla. Sie alle eint der Kampf gegen Russland.

In der linksradikalen, „undogmatischen“ Szene kommt es seit Beginn der Militäroperation Russlands zu massiven reaktionären Entwicklungen: Unter der Parole „Decolonize Russia!“ wird ganz im Sinne der Aufteilungspläne des NATO-Imperialismus die Zerstückelung Russlands im angeblichen Interesse der „Selbstbestimmung“ der dort lebenden Völker gefordert. Netzwerke mit entsprechender Agenda werden seit Jahrzehnten in Europa und Russland aufgebaut, unterstützt und gelenkt.[iv]

Die Gefahr, die von dieser Entwicklung ausgeht, darf nicht unterschätzt werden. Die Regierungslosung, es gehe in der Ukraine um „Verteidigung“, findet eine gewisse Akzeptanz auch in der linken Bewegung, die dann auch Nazis einschließen kann, da diese eben „nur verteidigen“ würden. Diese Billigung von Faschisten drückt sich oft eher in stillschweigender Hinnahme oder Ignoranz denn in offenen Bekenntnissen und Solidarisierungen aus. Die Aggression der Faschisten-Kollaborateure wie der Gruppen Radical Aid Force oder Popular Front sowie der mit ihnen verbundenen Organisationen dürfen wir nicht weiter ignorieren. Wir sollen eingeschüchtert werden. Diese Kräfte wollen verhindern, dass wir klare und starke Positionen gegen die NATO und den deutschen Imperialismus beziehen.

Die Aushöhlung und Zersetzung antifaschistischer Bewegungen findet seit langem statt. Die sog. „Antideutsche“ und „Antinationalen“, die beide als pro-imperialistisch und in diesem Sinne als pro-deutsch zu bezeichnen sind, spielten dabei in den vergangenen Jahrzehnten eine zentrale Rolle. Diese Funktion wird nun von den Kräften übernommen, die jegliche Position angreifen, die sich konsequent gegen die NATO stellt. Es handelt sich somit nicht um ein neues Phänomen, sondern um die Fortsetzung einer schon langen anhaltenden, gefährlichen Entwicklung.

Die Durchsetzung der NATO-Ukraine-Front in Deutschland bedeutet das Zurückdrängen letzter antifaschistischer und antiimperialistischer Positionen in der politischen Linken. Jeder Angriff, jede Verleumdung und jede Einschüchterung müssen entschlossen zurückgewiesen werden!

Die junge Welt ist ein wichtiges Organ im Kampf gegen die NATO und deshalb ein Dorn im Auge aller pro-imperialistischen Kräfte. Die Recherchen von Susann Witt-Stahl sind ein wichtiger und wertvoller Beitrag im Kampf gegen den Faschismus. Sie müssten viel mehr verbreitet und in der Bewegung genutzt werden. Es müssten zudem viel mehr Auseinandersetzungen darum stattfinden, wie diese Rehabilitierung des Faschismus bekämpft werden kann!


[i] https://twitter.com/RadicalAidForce/status/1692282008712380800

[ii] https://www.jungewelt.de/artikel/456161.ukraine-krieg-wir-kämpfen-gegen-denselben-feind.html

[iii] https://kommunistische-organisation.de/bericht/kuscheln-mit-asow-in-leipzig/

[iv] https://www.akweb.de/gesellschaft/russland-dekolonisierung-ausstellung-berlin-bethanien/

Aktuelles

Warum gründet man eine KP?

Die KO/ML hat bekannt gegeben, die "KP" gegründet zu haben. Anlass war vor allem die Verwechslung mit uns. Der Schritt führt das Vorhaben der KO ad absurdum und ist Ausdruck einer gewissen Ignoranz gegenüber den Verhältnissen und seinen eigenen Potentialen. Der gewählte vermeintliche Ausweg wird aber tiefer ins Labyrinth führen, denn Selbstüberschätzung wird nicht dazu führen, die Probleme besser zu erkennen. Das größte Problem besteht aber in den Inhalten der Gruppe, die vor allem in Äquidistanz und dem Irrweg des "gegen alle Imperialismen" bestehen.

Von der Demokratiebewegung zur kriegstüchtigen Volksgemeinschaft

Der Beitrag von Milo Barus beleuchtet, wie die neue `Demokratie-Bewegung` zum Ausdruck einer neuen Burgfriedenpolitik geworden ist. Gewerkschaften und „linke“ Organisationen werden darin zu Kettengliedern einer neuen Gesinnungsgemeinschaft. Einer Gemeinschaft, in der es keine Klassengegensätze, sondern nur noch „liberale Demokraten“ gibt und in der die Kritik an Krieg und Verarmung einer unerschütterlichen und klassenübergreifenden Kriegsbegeisterung und Opferbereitschaft weicht. Eine Gemeinschaft, in der die rassistische Hetze gegen Araber und Muslime, aber auch gegen Russen und Chinesen als Voraussetzung für die Zustimmung zu den gegenwärtigen und zukünftigen Kriegsprojekten normalisiert wird. Bei Beiträgen handelt es sich nicht zwangsläufig um Positionen der Kommunistischen Organisation.