Am 8. Mai nahmen wir als KO in der Duisburger Innenstadt an einer Kundgebung zum Tag der Befreiung von Heizung, Brot und Frieden und Duisburg stellt sich quer (DSSQ) teil. Wir trugen eine Fahne der Sowjetunion, eine Siegesfahne der Roten Armee sowie ein Transparent mit dem Slogan „Stoppt den Krieg gegen Russland! Keine Waffen für die Ukraine! Für die Niederlage der NATO!“ mit uns. Unter den dort versammelten Organisationen sowie den Passanten verteilten wir unsere Stellungnahmen und unsere Aktionszeitungen zum 8. Mai. Bereits zu Beginn der Kundgebung forderten zwei Jugendliche mit linken Szene-Buttons die Genossen vom Freidenker-Verband auf, ihr Transparent mit der Aufschrift „Frieden und Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation und der VR China – gegen NATO-Kriegsvorbereitung“ wegzupacken. Die Genossen weigerten sich selbstverständlich.
Beim Flyern kam einer unserer Genossen mit den drei Anwesenden von Young Struggle (YS) ins Gespräch. Diese warfen der KO vor, YS in der Vergangenheit „mehrfach angegriffen“ zu haben. Auf Nachfrage hin, was damit gemeint sei, wurde schließlich auf die Stellungnahme zum Angriff auf die KO in Frankfurt am 1. Mai verwiesen, in der YS als „Fußtruppen“ der NATO bezeichnet worden sei. Unser Genosse erwiderte, dass erstens die KO angegriffen wurde, und zwar physisch, zweitens dass man selbstverständlich objektiv dem deutschen Staat und dem westlichen Imperialismus in die Hände spielt, wenn man Anti-NATO-Positionen derart angreift, wie es in Frankfurt passiert ist, und drittens, dass die Kritik an die gesamte Frankfurter Demo-Orga gerichtet sei und sich YS ja sehr gerne von dem Vorfall distanzieren könne, wenn sie auch der Meinung seien, dass ein solches Verhalten absolut falsch sei. Daraufhin wussten die YS-Aktivisten offenbar nichts mehr zu erwidern.
Dass sie offenbar überhaupt nicht der Meinung waren, dass ein solches Verhalten nicht in Ordnung ist, bewiesen sie wenige Minuten später: Kurz nachdem unsere Genossen ihr Transparent entfaltet hatten, stellte sich YS vor das Transparent, um es zu blockieren. Unsere Genossen forderten sie mehrfach auf, aus dem Weg zu gehen, und stellten sich wiederholt von den drei Störern weg. Nach einigem Hin- und Her ging eine Genossin von Heizung, Brot und Frieden und DSSQ dazwischen; ihr gegenüber begründeten die Störer ihr Verhalten tatsächlich, indem sie uns mit Faschisten gleichsetzten. Wir bezogen derweil Stellung auf der anderen Seite der Kundgebung. Die Umstehenden bekundeten ihre Entrüstung über die Störaktion; ein Genosse von Dev Genç stellte sich betont solidarisch hinter unser Transparent. Einer der Young Struggler buhte am Ende unserer Rede lautstark und alle drei zogen, gleich nachdem sie ihren eigenen Redebeitrag gehalten hatten, ab.
Klare Kante gegen Angriffe auf Anti-NATO-Positionen!
Es ist das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass Young Struggle in verschiedenen Städten derart gegen uns und gegen unsere klare Anti-NATO-Position auftritt und dabei jegliche Form solidarischen Umgangs und inhaltlicher Kritik über Bord wirft. Bis heute haben sie sich nicht von dem Angriff auf die KO in Frankfurt und auf die öffentliche Beschimpfung als „Revisionistenschweine“ und als „Putin KO“ durch die Demoleitung distanziert. Und sie sind, das beweist nun der Fall Duisburg, offenbar nicht nur in Frankfurt bereit, direkt einzuschreiten, wenn öffentlich eindeutige Positionen gegen den NATO-Kriegskurs bezogen werden. Damit bestätigen sie den bereits von uns erhobenen Vorwurf: Sie dienen sich derzeit dem deutschen Imperialismus objektiv an, indem sie genau jene Positionen angreifen und zu unterbinden versuchen, die auch der deutsche Staat aktuell kriminalisiert und zensiert. Die kommunistische und die Friedensbewegung muss ein derartiges Verhalten scharf kritisieren und ächten, wenn sie nicht vollends gespalten und entkräftet werden will! Dabei darf auch nicht – wie leider häufiger angeführt – als Entschuldigung gelten, dass es sich bei YS um eine Jugendorganisation handle, die ganz selbstverständlich unter der „Kinderkrankheit“ des linken Radikalismus leide. YS politisch ernst nehmen, heißt, sie zu kritisieren, wenn sie ein derart inakzeptables Verhalten an den Tag legen! Nur offene, scharfe Kritik unter Linken kann zur politischen Entwicklung der Bewegung als ganzer sowie einzelner Kräfte beitragen.
In diesem Sinne verurteilen wir auch, dass die Freidenker auf der Duisburger Kundgebung ebenfalls bedrängt wurden, und erklären uns solidarisch mit ihnen! Stehen wir gemeinsam gegen diese Angriffe auf Anti-NATO-Positionen und die damit vorangetriebene weitere Zersetzung der Anti-Kriegs-Bewegung!
Kein Fußbreit der anti-russischen Kriegspropaganda!
Stoppt den Krieg gegen Russland!