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Kwame Nkrumah: Neo-Colonialism – The Last Stage of Imperialism

Nkrumah, Kwame: Neo-Colonialism – The Last Stage of Imperialism. London: Panaf Books, 1970. 280 Seiten. [ISBN: 978-0-901787-23-1].

Rezension von Lea Wagner

Accra 1957: Als erstes subsaharisches Land beschreitet Ghana seinen Weg in die Unabhängigkeit unter der Führung der Conventions Peoples Party und ihrem Gründer Kwame Nkrumah (1909-1972), Panafrikanist, Sozialist und Revolutionär. Der ausgebildete Pädagoge, Philosoph und Ökonom, welcher in seinem Werdegang insbesondere von Marcus Garvey, W.E.B. Du Bois und C.L.R. James geprägt wurde, scheint in heutigen Debatten zumindest in der BRD oftmals wenig beachtet. Dabei war es Nkrumah, der mit seinem 1965 herausgegebenen Werk „Neocolonialism – The Last Stage of Imperialism“ (dt.: „Neokolonialismus – das letzte Stadium des Imperialismus“) den Grundstein für eine Definition des Neokolonialismus legte und damit an die Imperialismus-Schrift Lenins anschließen wollte. Seine zentrale Feststellung liegt in der Auffassung, dass das Bröckeln des Kolonialsystems eben nicht das Ende der Ausbeutung der unterentwickelten Länder markiere, sondern vielmehr eine Phase einläutet, in der diese Ausbeutung mit anderen Mitteln aufrechterhalten werden muss (S. 41). Bleibt die Handvoll Räuber, wie sie Lenin definierte, also bestehen und nur die Erscheinungsform der Ausbeutung verändert sich? Wir sollten das für unsere Lektüre von „Neocolonialism“ im Hinterkopf behalten und widmen uns zuvor dem politischen Erbe Nkrumahs.

Dessen Visionen für eine befreite afrikanische Gesellschaft wirken bis heute, wenn auch in den Köpfen der Bewegung des imperialistischen Zentrums möglicherweise noch nicht genug[i]. „Africa must unite“ (dt.: „Afrika muss sich vereinigen“) war die Losung, welche stets die Leitlinie für die politische Agenda des Panafrikanisten darstellte. So zählt neben der Initiierung zahlreicher Vereinigungen zur Organisierung der fortschrittlichen Volksmassen die Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit 1963 mit zu seinen wichtigsten Errungenschaften[ii]. Auch das von ihm eingerichtete Regierungsamt „für afrikanische Angelegenheiten“ trug durch die dort koordinierte finanzielle, militärische und ideologische Unterstützung einen maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Kampf von Befreiungsbewegungen auf dem Kontinent[iii]. Über die konkreten Errungenschaften, Probleme, Fehler und Rückschläge im Aufbauversuch eines sozialistischen Ghanas sei dem Leser ein kritischer Blick in das Buch von Thomas Kacza empfohlen, der die Stationen im Leben Nkrumahs prägnant zusammenfasst[iv].

Im Geiste Nkrumahs und Sankaras – aktuelle Entwicklungen in Westafrika

Machen wir kurz einen Sprung ins 21. Jahrhundert: Dort angekommen, müssen wir feststellen, dass die Kämpfe um nationale Selbstbestimmung und afrikanische Einheit mitnichten bereits ausgefochten sind. Die aktuellen Entwicklungen, insbesondere in Westafrika, sind dafür ein eindrückliches Beispiel: Während der Rückhalt der Bevölkerung für die Militärjuntas in Mali und Burkina Faso zu wachsen scheint, kommen die Franzosen aus entrüsteter Schnappatmung kaum mehr heraus. Sie werden gerade dort hinausgejagt, wo sie die letzten Jahrzehnte ihre imperialistische Vormachtstellung durch Medien, Diplomatie und Militär verlässlich absichern konnten. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass Frankreich und die EU mit dem Franc-CFA[v] nach wie vor über ein mächtiges ökonomisches Mittel zur Implementierung ihrer Interessen verfügen und beide Staaten von Sanktionen der ECOWAS[vi] betroffen sind. Nichtsdestotrotz oder genau deswegen ist die Bildung einer Föderation in Planung, welche darauf abzielt, sich gegen die neokoloniale Einflussnahme zu wehren und einen eigenständigen nationalen Entwicklungsweg einzuschlagen. Russland kommt in diesem Prozess insbesondere militärisch eine wachsende Rolle zu, welche auch in der Bewegung kontrovers diskutiert wird[vii] und oftmals als unmittelbares Indiz für den imperialistischen Charakter Russlands angeführt wird. Laufen afrikanische Staaten nun Gefahr sich lediglich einer anderen imperialistischen Macht unterzuordnen? Oder bergen die Diversifizierung der Partnerschaften und teils bessere Konditionen in bilateralen Verträgen wichtige Spielräume für den anti-imperialistischen Kampf? Sind Rolle und Charakter Russlands, Chinas oder der Türkei vergleichbar mit denen der USA, Frankreichs oder Deutschlands? Oder läuft eine gleich gewichtete Verurteilung jeglicher Akteure auf eine Relativierung des Würgegriffs der mächtigsten imperialistischen Staaten hinaus?

Dies sind nur einige wenige Fragen, die von uns Kommunisten beantwortet werden müssen, um die richtige Strategie Richtung Sozialismus im Sinne des Weltproletariats aufzustellen. An Nkrumahs Schlüsselwerk kommen wir also nicht vorbei, denn die Lektüre liefert uns fundamentale Analysekategorien, die einen Abgleich mit den aktuell herrschenden Bedingungen benötigen.

Zersplitterung, Schwächung und Isolierung – Die „Balkanisierung“ Afrikas

Zu Beginn problematisiert Nkrumah die kaum vorhandene bis rückständige afrikanische Industrie: Diese zielt vorrangig auf den Abbau von Ressourcen ab und sichert damit den imperialistischen Playern Megaprofite durch ihre Monopolstellung in der Weiterverarbeitung von strategisch wichtigen Vorkommen wie Öl, Kupfer, Kobalt und in der Herstellung industrieller Produkte (S. 2-3). Ob deutsche Wasserstoffprojekte in Namibia, Kobaltabbau im kriegsgebeutelten Kongo oder kanadische Goldminen in Tansania, sie alle folgen auch heute noch diesem Schema.

Hinzu kommt die Fähigkeit der Imperialisten, einzelnen Ländern bestimmte Funktionen auf dem Weltmarkt, die sie an ihren eigenen Interessen ausrichten, zuzuordnen. So spielte sich laut den von Nkrumah angeführten Daten etwa die wirtschaftliche Aktivität Nigerias in den 1960ern zu über 60% in den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei ab, im Vergleich zu lediglich 1% im Minengeschäft. Und das nicht etwa, weil das Land über keine wertvollen Rohstoffe verfügen würde, sondern weil in diesem Falle die nigerianische Landwirtschaft die größere Profitabilität für europäische Investments gewährleistet und die Konkurrenzfähigkeit einer nigerianischen Ölwirtschaft zumindest erst einmal unterbunden werden soll. Diese Art der Ausbeutung ist laut Nkrumah maßgeblich aufgrund der „Balkanisierung“ des Kontinents möglich, welche zu den wesentlichen Instrumenten des Neokolonialismus gehört (S. 13-14).

Der Kampf um die afrikanische Einheit

Diese „Balkanisierung“ äußert sich politisch in der Zersplitterung des Kontinents und der einzelnen Nationen in zahlreiche Regionen, welche die perfekte Voraussetzung für das Anheizen ethnischer Konflikte sind und zeitgleich eine zentrale Planung erschweren, indem auch innerafrikanischer Handel und Zusammenarbeit zu verhindern gesucht wird.

In puncto Anheizen ethnischer Konflikte werden wir auch heute beim westlichen Imperialismus fündig: Nachdem 2018 Massenproteste die Absetzung der repressiven TPLF-Regierung erzwungen hatten, wurde Abiy Ahmed zum äthiopischen Präsidenten gewählt. Diesem gelang es, einen Friedensvertrag mit Eritrea und Somalia auszuhandeln, welcher einen wichtigen Schritt hin zur Stabilisierung am Horn von Afrika bedeutete. Allen voran die USA, die schon die TPLF zu deren Regierungszeiten verlässlich unterstützt hatten, trugen zur weiteren Eskalation in der Region bei und befeuerten die Unterminierung der Souveränität des äthiopischen Zentralstaats. Frieden und Kooperation sind anscheinend nach wie vor dem imperialistischen Zentrum vorbehalten[viii].

Kehren wir zurück zu Nkrumah: Die angeführte Zersplitterung führt auch dazu, dass kleine und ökonomisch schwache Länder eher auf Hilfe angewiesen sind und sich so leichter unter Druck setzen lassen, wenn es beispielsweise zu der Implementierung von Militärstützpunkten kommt (S. 15-23).

Erst im April 2022 wurde bekannt, dass AFRICOM[ix] ein Büro in Sambia eröffnen werde. Der Vorgänger des amtierenden Präsidenten Hichilema hatte noch eine klare Linie gegen solcherlei Unternehmungen vertreten. Letzterer hatte hingegen kurz nach seinem Amtsantritt „zur Lösung des Schuldenproblems“ erneute Vereinbarungen mit dem IWF (Internationaler Währungsfonds) getroffen[x].

Als Lösung für dieses Dilemma beschreibt Nkrumah die zwingende Notwendigkeit einer gemeinsamen afrikanischen Währung und die Einrichtung eines freien Flusses von Waren und Dienstleistungen. Es braucht eine ökonomische Planung im kontinentalen Rahmen, um die gesamtafrikanischen Interessen im Blick zu behalten und seine Verhandlungsmacht gegenüber den imperialistischen Ausbeutern zu stärken. Solcherlei Bestrebungen wüssten die internationalen Finanzmonopole aber zu unterminieren, indem sie ihr ideologietreues Personal im Bank- und Industriewesen wie auch in den Regierungen und Parlamenten einsetzen. Das vorangeschrittene Stadium des Monopols zwingt laut Nkrumah zu einer Strategie der Blockfreiheit, die sich nicht völlig von den imperialen Mächten lossagt, aber immerhin durch das Manövrieren mehr Gestaltungsspielräume erlangen kann (S. 24-35).

Nötige Unterentwicklung vs. adäquate Absatzmärkte

In seinem Kapitel zu imperialistischer Finanzpolitik beschreibt der Panafrikanist dann das Bedürfnis des westlichen und insbesondere des US-Imperialismus nach weiteren Absatzmärkten und den damit verbundenen Zwang, die Industrialisierung in den unterentwickelten Ländern zumindest teilweise voranzutreiben. Den darin liegenden Widerspruch versuchen die dominierenden Finanzgruppen zu umgehen, indem sie in die nationalen Monopole eindringen, um so weiterhin ihre Hegemonie aufrechterhalten zu können (S. 49-50).

Die zentralen ökonomischen Mechanismen zur Aufrechterhaltung der Unterentwicklung

An seine allgemein theoretischen Ausführungen anknüpfend, zeichnet Nkrumah in zahlreichen Kapiteln sehr konkret und detailreich ein entlarvendes Bild der zuvor beschriebenen neokolonialen Methoden in unterschiedlichen Feldern der afrikanischen Ökonomie: Personalunionen im Industrie- und Bankwesen, Einflusssicherung v.a. des US-Kapitals durch Tochtergesellschaften, Anteilspolitik und die damit verbundene Beeinflussung der Politik ausländischer Konzerne und Unternehmen im Sinne der amerikanischen Agenda innerhalb von multinationalen Konsortien, Aufdeckung der ausländischen Kapitalflüsse und daraus gewonnene exorbitante Profite.

Die zentralen ökonomischen Mechanismen zur Niederhaltung der unterentwickelten Länder, werden daran anschließend insbesondere ausgemacht in (S. 239-244):

  1. der Kontrolle des internationalen Kapitals über den Weltmarkt: Diktat über die globale Preis- und Warenpolitik, welche die imperialistischen Zentren bevorteilt
  2. der Festsetzung hoher Zinsen bei gleichzeitig viel zu kurzen Einforderungsfristen für aufgenommene Kredite
  3. der Penetration durch sog. Entwicklungshilfen, die an den Interessen des ausländischen Monopolkapitals ausgerichtet sind
  4. der Gewährung „multilateraler Hilfe“ von Institutionen wie dem IWF und der Weltbank, welche durch US-Kapital dominiert werden und somit der Durchsetzung US-amerikanischer Interessen dienen: Den Empfänger-Ländern werden unzumutbare Konditionen aufgezwungen, wie beispielsweise die Abschaffung von Handelsbarrieren, die Bestimmung über den Einsatz der Gelder oder der Zwang zum Kauf von Waren des Geldgebers, um nur einige wenige aufzuzählen.

Die Funktion der imperialistischen Propagandamaschinerie

Wenn nun aber die ökonomischen Penetrationen nicht mehr ausreichen, muss der Imperialismus zu einer Ausweitung seiner militärischen Präsenz oder zu Putschen und Hinrichtungen wichtiger revolutionärer Führer greifen, welche durch die bourgeoisen Narrative der Monopol-Presse legitimiert werden. Diese wird im Allgemeinen immer systematischer als ideologische Waffe aufgestellt. Die dahinterliegende psychologische Kriegsführung schreibt Nkrumah v.a. den in den 1960ern bestehenden US-Institutionen wie dem MRA (Moral Re-Armament) und der USIA (United States Information Agency) sowie dem nach wie vor existierenden Friedenscorps[xi] zu. Mithilfe dieser und ihrer dutzenden Redakteure und Radiostationen versucht der amerikanische Staat seine Propaganda zu verbreiten und somit die Entwicklung nationaler Medien zu unterbinden, um auch hier uneingeschränkte Deutungshoheit zu erlangen. Zur doppelten Absicherung enthalten ökonomische Vereinbarungen oftmals Zugeständnisse von Vorzugsrechten bei der Informationsverbreitung (S. 247-250).

In den 1980ern übernahm diese Funktion für den US-Imperialismus in zunehmendem Maße die NED (National Endowment for Democracy). Seither war sie neben direkter finanzieller Unterstützung rechter und reaktionärer Gruppen, insbesondere mit der Finanzierung von Medienorganisationen, verantwortlich für zahlreiche Desinformationskampagnen und darauffolgende Putsche und Putschversuche. Auf dem afrikanischen Kontinent werden zurzeit zahlreiche Medienstiftungen und -organe finanziert wie das „Centre for Media Excellence“ in Uganda oder der südafrikanische „The Continent“, eine panafrikanische Wochenzeitung des Mail & Guardian, die der imperialistische Propaganda als nicht zu unterschätzendes Sprachrohr dienen[xii].

Die letzte Stunde der Monopolisten 

Den bei der Lektüre zeitweise als schwer überwindbar erscheinenden Auswüchse des Neokolonialismus begegnet Nkrumah mit der tiefen Überzeugung, dass ab dem Moment der ökonomischen Befreiung des gesamtafrikanischen Kontinents die letzte Stunde der Monopolisten schlagen werde. Denn dann würden sie ohne die Möglichkeit der weiteren Bestechung und Desillusionierung ihrer heimischen Arbeiterklasse aus den Extraprofiten –eben dieser gegenübertreten und endgültig um ihre Herrschaft bangen müssen (S. 256). Das Stadium des Neokolonialismus zeugt eben nicht von der Stärke des Imperialismus, sondern bereitet ganz im Gegenteil den Vorabend seines letzten scheußlichen Atemzugs (S. 253).

Der Neokolonialismus – alles andere als ein historisches Relikt

Wer 2023 nach Verhältnissen sucht, wie sie von Nkrumah beschrieben werden, wird schnell fündig. Es bleibt aber einiges offen: Welche Strategie gilt es im Zeitalter nach der Konterrevolution zu verfolgen? Selbst mit einem starken sozialistischen Block als Verbündeten war Nkrumah Verfechter der Blockfreiheit. Walter Rodney kritisierte in diesem Zusammenhang auch hinsichtlich der Bündnisfrage Nkrumahs anfängliche Negation der Klassenwidersprüche im afrikanischen Staat. Nach dem von den USA forcierten Putsch des ghanaischen Staatsoberhauptes 1966 gestand sich dieser in seiner Schrift „Class Struggle in Africa“ (dt.: „Klassenkampf in Afrika“) die Unterschätzung der zweischneidigen Rolle des einheimischen Kleinbürgertums ein[xiii]. Offen bleiben darüber hinaus eindeutige Faktoren, die eine genaue Bestimmung von Ländern als Kolonie, Halbkolonie oder abhängig ermöglichen würden. Wo verlaufen die Grenzen zwischen Staaten, in denen sich teilweise monopolkapitalistische Züge herausbilden und solchen, die den ersteren ihre Konditionen in einem qualitativ unterschiedlichen Maß aufzwingen können und sie so zu ihrem Werkzeug degradieren? Wir brauchen dahingehend Darstellungen, welche die Verflechtungen des Finanzkapitals im 21. Jahrhundert adäquat abbilden.

Für die Beantwortung der aufgeworfenen Fragen sollten zukünftig die Analysen und Einschätzungen von kommunistischen und fortschrittlichen Parteien und Organisationen aus den Ländern der Peripherie eine größere Rolle in der Debatte spielen. Schließlich sind sie es, die tagtäglich gegen ausländische Einflussnahme und ihre Klassenfeinde im Innern kämpfen. Ein Gütesiegel für die richtigen Losungen ist das gewiss nicht, aber sicherlich unverzichtbar für das adäquate Erfassen der real herrschenden Bedingungen.


[i] Bezeichnend erscheint hierbei auch der Umstand, dass es von Nkrumahs Schlüsselwerk bisher keine deutsche Übersetzung gibt.

[ii]  Vgl. Kacza, Thomas (2021): Nkrumah – Ghanas Visionär für Afrika, Berlin: NORA.

[iii] Vgl. https://www.bernhard-springer.de/NO%20TIME%20TO%20DIE/GhanaProgramm2007_Koeln.pdf

[iv] Kacza, Thomas (2021): Nkrumah – Ghanas Visionär für Afrika, Berlin: NORA.

[v] Der CFA-Franc wurde 1945 durch ein Dekret Charles de Gaulles erlassen, um die wirtschaftliche Integration der französischen Kolonien und eine absolute Kontrolle über sie zu gewährleisten. Nach der Unabhängigkeit wurde dieses koloniale Mittel allerdings nicht abgeschafft, sondern lediglich umbenannt. Weiterhin sind 14 afrikanische Staaten dazu gezwungen, einen Großteil ihrer Devisenreserven bei der Europäischen Zentralbank zu hinterlegen. Die Währung ist mit festem Wechselkurs dem Euro unterworfen und bietet gleichzeitig Frankreich die unbegrenzte Konvertierbarkeit von Franc-CFA in Euro. Eine monetäre Souveränität besteht somit de facto nicht. (https://blogs.lse.ac.uk/africaatlse/2017/07/12/the-cfa-franc-french-monetary-imperialism-in-africa/)

[vi] Die ECOWAS (Economic Community of Westafrican States, dt.: Wirtschaftliche Gemeinschaft westafrikanischer Staaten) wurde 1975 mit dem Ziel eingerichtet, die ehemaligen Kolonien in Westafrika nach Vorbild der EU, in den eigenen Wirtschaftsraum zu integrieren.

[vii] Vgl. https://peoplesdispatch.org/2023/02/22/the-french-are-going-but-the-war-in-the-sahel-continues/

[viii] Vgl. https://peoplesdispatch.org/2022/09/14/in-ethiopia-rebel-group-tplf-makes-peace-overtures-after-facing-military-setbacks/

[ix] AFRICOM (United States Africa Command, dt.: Afrikanisches Kommando der Vereinigten Staaten) bildet seit 2007 das Oberkommando über US-amerikanische Militäroperationen auf dem afrikanischen Kontinent. Zu Beginn der Einrichtung lehnte die Mehrheit der afrikanischen Staaten AFRICOM ab und erzwang die Einrichtung des Hauptsitzes in Stuttgart. Mittlerweile existieren allerdings bis zu 46 verschiedene Formen von US-Basen sowie militärische Beziehungen zwischen 53 der 54 afrikanischen Länder und den Vereinigten Staaten. US-Spezialeinheiten sind heute in mehr als einem Dutzend afrikanischer Staaten im Einsatz.

[x] Vgl. https://peoplesdispatch.org/2022/06/29/the-united-states-extends-its-military-reach-into-zambia/

[xi] Das Friedenscorps wurde 1961 von John F Kennedy eingerichtet. Selbsterklärter Zweck ist bis heute die Beförderung der „Völkerverständigung“, wohingegen es eher als Instrument antikommunistischer und proimperialistischer Propaganda fungiert, welche durch weltweite Freiwilligeneinsätze abgesichert wird.

[xii] Vgl. https://paisafrica.org/how-the-ned-distorts-discourse/

[xiii] Vgl. Rodney, Water (2022): Decolonial Marxism – Essays from the Pan-African Revolution, London & New York: Verso Books, S.62.

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Russland-Hetze und Faschismusrelativierung von „links“

Zur Veranstaltungsreihe „Good bye Stalin?!“ der Rosa-Luxemburg-Stiftung SachsenDie Rosa-Luxemburg-Stiftung hat 2023 in Leipzig eine Veranstaltungsreihe gestartet, deren Hauptinhalt antikommunistische, antisowjetische und Anti-DDR-Propaganda war. Worauf das Ganze hinauslaufen sollte, wurde dann spätestens bei der letzten Veranstaltung deutlich: die Einreihung der Linken in die Zeitenwende-Politik. Die Beteiligung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und des lokalen Parteibüros der Linken linxxnet sollte mittlerweile nicht mehr verwundern. Eine neue Stufe war jedoch die Veranstaltungsunterstützung durch die VVN-BdA.

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Im Oktober hielten wir als KO in Leipzig im Rahmen der Aktionswoche des Kufiya-Netzwerks einen Vortrag zur Geschichte des Zionismus. Der Vortrag soll einen Einstieg in das Thema leisten und gibt Argumentationshilfen für die politische Auseinandersetzung an die Hand.