English
русский
عربي

Aktionen zum internationalen Kampftag der Arbeiterklasse 2022

Bericht zum 1. Mai 2022

Zum Tag der Arbeit nahmen wir als Kommunistische Organisation u.a. an DGB-Demos und -Kundgebungen in Aachen, Berlin, Duisburg, Frankfurt, Essen, Hamburg, Jena, Leipzig, Köln, Mannheim, Stuttgart und Tübingen teil. Wir verteilten unsere Stellungnahme zum 1. Mai und diskutierten mit den Kolleginnen und Kollegen auf Straßen und Plätzen u.a. über den aktuellen Kriegskurs der BRD, die laufenden Angriffe des Kapitals auf die Lage der Arbeiterklasse und die opportunistische Haltung der Führung der DGB-Gewerkschaften in dieser Situation.

Hier Eindrücke aus verschiedenen Städten:

In Berlin beteiligte sich die KO an verschiedenen Veranstaltungen und forderte eine Abkehr von der Burgfriedenspolitik der Gewerkschaften. Unsere Losung hier lautete “Sozialpartnerschaft lohnt sich nicht – Klassenkampf statt Lohnverzicht!” Bei der Abschlusskundgebung des DGB wurde lautstark gegen die Rede von der Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) protestiert, welche in den letzten Monaten u.a. versucht hatte, die Tarifkämpfe der organisierten Lehrer zu unterbinden. Um die Kontinuität der arbeiterfeindlichen Politik der Sozialdemokraten aufzuzeigen, beteiligten wir uns hier außerdem an dem Gedenken an die 1929 auf Befehl des SPD Polizeipräsidenten Zörgiebel ermordeten Weddinger Arbeiter.

In NRW begann der 1. Mai mit einer Vorabend-Demo am Samstag in Duisburg. Mit Palästina-Fahnen, einem Transparent gegen Sozialpartnerschaft und Burgfrieden, gegen Aufrüstung, Waffenexporte und anti-russischen Rassismus sowie Parolen wie “Keine Waffen für die Ukraine!”, “NATO raus aus der Ukraine!” und “Von Duisburg nach Gaza – Sieg der Intifada!” setzten wir auf der Demo ein internationalistisches Zeichen gegen den westlichen Imperialismus und unseren Hauptfeind, die BRD.

In Chemnitz wurden bei der Kundgebung des DGB vor dem Karl-Marx-Kopf Personen mit NATO-kritischen Plakaten von den Rednern angegriffen und Sanktionen sowie Waffenlieferungen offen befürwortet. Unsere Stellungnahme zum 1. Mai und unsere Kritik an der Gewerkschaftsführung kam in vielen Gesprächen und Diskussionen dementsprechend sehr gut an und stieß auf positive Resonanz.

Auch die Frankfurter Ortsgruppe forderte mit Transparent, Schildern und Stellungnahmen, dass “kein Cent und Tropfen Blut dem NATO-Imperialismus” geopfert werde und stellte sich gegen Kriegskredite, Waffenlieferungen, Verharmlosung von Faschisten und die zunehmende Russophobie.

Auch in Leipzig haben wir an der 1. Mai Kundgebung des DGB teilgenommen. Mit der Losung „Nein zum Krieg heißt Nein zur NATO!“ auf dem Transparent haben wir hier für Aufmerksamkeit gesorgt und konnten viele spannende Gespräche beim Verteilen von Stellungnahmen führen. Es gab viel Zustimmung der Kolleginnen und Kollegen vor Ort zu unserer Ablehnung von Aufrüstung und Waffenlieferungen.

In Stuttgart erntete die Aussage der stellvertretenden Vorsitzenden der IG Metall Christiane Benner, dass die Lieferung schwerer Waffen mit Abrüstung vereinbar wäre und es nicht um Aufrüstung sondern Ausrüstung ginge, Pfiffe und Buhrufe von großen Teilen der Kundgebung. An der Demonstration nahmen ca. 4000 Teilnehmer teil. Sichtbar waren vor allem Arbeiter und Angestellte, Gewerkschaften und verschiedene linke und kommunistische Parteien. Auch hier verteilten wir Stellungnahmen und diskutierten mit den anwesenden Kolleginnen und Kollegen.

In Tübingen beteiligten wir uns an der DGB-Demonstration und bauten bei der Schlusskundgebung einen kleinen Infotisch auf mit einigen Tafeln auf, wo wir über die Rolle der Gewerkschaften im jetzigen System unterrichteten.

Aktuelles

Warum gründet man eine KP?

Die KO/ML hat bekannt gegeben, die "KP" gegründet zu haben. Anlass war vor allem die Verwechslung mit uns. Der Schritt führt das Vorhaben der KO ad absurdum und ist Ausdruck einer gewissen Ignoranz gegenüber den Verhältnissen und seinen eigenen Potentialen. Der gewählte vermeintliche Ausweg wird aber tiefer ins Labyrinth führen, denn Selbstüberschätzung wird nicht dazu führen, die Probleme besser zu erkennen. Das größte Problem besteht aber in den Inhalten der Gruppe, die vor allem in Äquidistanz und dem Irrweg des "gegen alle Imperialismen" bestehen.

Von der Demokratiebewegung zur kriegstüchtigen Volksgemeinschaft

Der Beitrag von Milo Barus beleuchtet, wie die neue `Demokratie-Bewegung` zum Ausdruck einer neuen Burgfriedenpolitik geworden ist. Gewerkschaften und „linke“ Organisationen werden darin zu Kettengliedern einer neuen Gesinnungsgemeinschaft. Einer Gemeinschaft, in der es keine Klassengegensätze, sondern nur noch „liberale Demokraten“ gibt und in der die Kritik an Krieg und Verarmung einer unerschütterlichen und klassenübergreifenden Kriegsbegeisterung und Opferbereitschaft weicht. Eine Gemeinschaft, in der die rassistische Hetze gegen Araber und Muslime, aber auch gegen Russen und Chinesen als Voraussetzung für die Zustimmung zu den gegenwärtigen und zukünftigen Kriegsprojekten normalisiert wird. Bei Beiträgen handelt es sich nicht zwangsläufig um Positionen der Kommunistischen Organisation.