English
русский
عربي

Den Toten zur Ehre – uns Lebenden zur Pflicht

Bericht vom Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zum 100. Jahrestag ihrer Ermordung

Jährlich im Januar kommen tausende Kommunistinnen und Kommunisten zum Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin zusammen. Dieses Jahr jährt sich die hinterhältige Ermordung der zwei großen Vorkämpfer der Arbeiterklasse durch die Allianz aus Freikorps und Sozialdemokratie zum 100. Mal. Ebenso boten die Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands vor 100 Jahren und die Gründung der DDR vor 70 Jahren wichtige Anlässe, um in diesem Jahr in Berlin entschlossen auf die Straße zu gehen.

Bereits am Samstag zogen wir mit einer Demonstration durch Berlin, um an verschiedenen wichtigen Orten der Stadt die Geschichte der zwei deutschen Staaten zu zeigen: Auf der einen Seite der Staat der Kapitalistenklasse, die BRD, repräsentiert u.a. durch das Berliner Stadtschloss und die Zentrale des Axel-Springer-Verlags. Auf der anderen Seite der Staat der Arbeiterklasse und des Volkes, deren Symbole zwar weitestgehend dem Erdboden gleich gemacht oder durch BRD-Staatsbehörden angeeignet wurden, aber dennoch nicht vergessen sind: So beispielsweise der Palast der Republik und das Staatsratsgebäude der DDR. Mit lauten Parolen und vielen roten Fahnen und Fahnen der Sowjetunion und der DDR zogen wir durch Berlin ins Herz der ehemaligen Hauptstadt der DDR. Den Abschluss bildete die bekannte Statue von Karl Marx und Friedrich Engels, das sogenannte Marx-Engels-Forum, welches der deutsche Staat am liebsten ans letzte Ende der Republik verbannen würde.

Ebenfalls am Samstag präsentierten wir unser am Freitag veröffentlichtes BolscheWiki, die Online-Plattform des Kommunistischen Klärungsprozesses. Diese Plattform ist die praktische Einladung an alle Kommunisten, sich an der Klärung zu beteiligen, sich unsere Inhalte anzuschauen, sie zu kritisieren und konstruktiv mitzuarbeiten. Bereits am Samstag konnten wir an unserem Stand auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz mit vielen Interessierten diskutieren.

Auf unserer Abendveranstaltung gingen wir auf die Bedeutung der Gründung der Kommunistischen Partei von 100 Jahren ein. Im Fokus standen die Lehren, die Kommunistinnen und Kommunisten aus den Erfahrungen der Novemberrevolution und der Gründung der KPD für den heutigen Kampf um den Wiederaufbau der Arbeiterbewegung und der Kommunistischen Partei ziehen müssen.

„Klarheit, Einheit und Organisation für den nächsten Anlauf zur Revolution“ war die Parole, unter der unser Block auf der Gedenkdemo am Sonntag stand. Mit einem geordneten und lautstarkem Auftritt, mit Parolen und Gesängen gegen Imperialismus und Krieg und für den Sozialismus brachten wir unsere Würdigung für Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und all die mutigen Kämpfer damaliger und heutiger Kämpfe zum Ausdruck.

„Erinnern heißt kämpfen!“ – das Wochenende in Berlin hat uns motiviert und gestärkt für die großen Aufgaben und Kämpfe, die vor uns liegen.

Aktuelles

Warum gründet man eine KP?

Die KO/ML hat bekannt gegeben, die "KP" gegründet zu haben. Anlass war vor allem die Verwechslung mit uns. Der Schritt führt das Vorhaben der KO ad absurdum und ist Ausdruck einer gewissen Ignoranz gegenüber den Verhältnissen und seinen eigenen Potentialen. Der gewählte vermeintliche Ausweg wird aber tiefer ins Labyrinth führen, denn Selbstüberschätzung wird nicht dazu führen, die Probleme besser zu erkennen. Das größte Problem besteht aber in den Inhalten der Gruppe, die vor allem in Äquidistanz und dem Irrweg des "gegen alle Imperialismen" bestehen.

Von der Demokratiebewegung zur kriegstüchtigen Volksgemeinschaft

Der Beitrag von Milo Barus beleuchtet, wie die neue `Demokratie-Bewegung` zum Ausdruck einer neuen Burgfriedenpolitik geworden ist. Gewerkschaften und „linke“ Organisationen werden darin zu Kettengliedern einer neuen Gesinnungsgemeinschaft. Einer Gemeinschaft, in der es keine Klassengegensätze, sondern nur noch „liberale Demokraten“ gibt und in der die Kritik an Krieg und Verarmung einer unerschütterlichen und klassenübergreifenden Kriegsbegeisterung und Opferbereitschaft weicht. Eine Gemeinschaft, in der die rassistische Hetze gegen Araber und Muslime, aber auch gegen Russen und Chinesen als Voraussetzung für die Zustimmung zu den gegenwärtigen und zukünftigen Kriegsprojekten normalisiert wird. Bei Beiträgen handelt es sich nicht zwangsläufig um Positionen der Kommunistischen Organisation.