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Hände weg von Niger! Westen raus aus dem Sahel! Hands off Niger! West get out of the Sahel!

English version below

Am 26. Juli 2023 putschte ein Teil des nigrischen Militärs gegen den dortigen Präsidenten. Damit reiht sich Niger ein in die Reihe von Ländern, die den westlichen Mächten ihre Präsenz in Westafrika immer unbequemer machen. Nachdem sich die neuen Regierungen in Mali und Burkina Faso immer klarer gegen die neokoloniale Besatzung, vor allem Frankreichs, wendeten, galt Niger zuletzt als Rückzugsort für das französische, deutsche und amerikanische Militär im Sahel. In Niger befindet sich seit 2016 nicht nur eine wichtige Drohnenbasis der USA, das Land ist auch der mit Abstand größte Uran-Lieferant für Frankreich, das derzeit fast drei Viertel seiner Energie aus Kernkraft gewinnt. Kein Wunder also, dass Frankreich nun offenbar einen Angriff auf Niger erwägt, um die Militärregierung zu entmachten und seinen Vertreter wieder ins Amt zu setzen. Einige afrikanische prowestliche Regierungen, v. a. im Rahmen des ECOWAS, drohen Niger ebenfalls mit Gewalt. Frankreich und der Westen wollen ihre neokolonialen Interessen durchsetzen und die ganze Region unter ihrer Kontrolle halten. Eine Vertreibung ihrer Militärs, wie in Mali, wo zuletzt sogar Französisch als Amtssprache abgeschafft wurde, um es durch indigene Sprachen zu ersetzen, kann sich der Westen im Niger wohl nicht leisten. 

Die Völker der Region widersetzen sich zunehmend der neokolonialen Unterdrückung. Die Regierungen Malis, Burkina Fasos, Guineas und Algeriens haben bereits ihre Unterstützung für Niger im Fall einer ausländischen Militärintervention ausgesprochen. Eine derartige panafrikanische Solidarität ist zu begrüßen, denn ein Angriff Frankreichs auf Niger würde das Land in Chaos und Elend stürzen und womöglich ein zweites Libyen bedeuten. Zusammenhalt und Abschreckung sind die wichtigsten Waffen, die den Völkern des Südens gegen ein derartiges Szenario zur Verfügung stehen. 

Die weitere Entwicklung in Niger ist noch nicht abzusehen. Auch können wir den Charakter und die politische Stoßrichtung der Kräfte, die dort den Umsturz organisiert haben, noch nicht im Detail einschätzen. Wir sind jedoch bedingungslos solidarisch mit dem antikolonialen Kampf der Völker Westafrikas und wissen, dass jeder ernsthafte Schlag gegen die westliche Vorherrschaft in der Region ein Fortschritt ist. Wir fordern den sofortigen Abzug der Bundeswehr und aller westlichen Truppen aus der Region!

Zerschlagt Françafrique – nieder mit dem westlichen Neokolonialismus! 

Kein Platz an der Sonne – Bundeswehr raus auf Afrika! 

Es lebe der antiimperialistische Kampf der Völker – hoch die internationale Solidarität!

On July 27, 2023, a part of the Nigerien military staged a coup against the country’s president. Niger thus joins the ranks of countries that are making Western powers increasingly uncomfortable with their presence in West Africa. As the new governments in Mali and Burkina Faso have become increasingly opposed to neocolonial occupation, especially to the French, Niger has recently been seen as a fallback position for the French, German, and American militaries in the Sahel. Not only has Niger been home to a key U.S. drone base since 2016, but the country is also by far the largest supplier of uranium to France, which currently derives nearly three-quarters of its energy from nuclear power. It is no wonder that France is now apparently considering an attack on Niger to oust the military government and restore its representative to office. Some African pro-Western governments, especially those within ECOWAS, are also threatening Niger with force. France and the West want to impose their neocolonial interests and keep the entire region under their control. The West probably cannot afford to withdraw its military, as in Mali, where even French was recently abolished as an official language to replace it with indigenous languages, as it happened in Niger.

The peoples of the region are increasingly resisting neocolonial oppression. The governments of Mali, Burkina Faso, Guinea, and Algeria have already expressed their support for Niger in the event of foreign military intervention. Such pan-African solidarity is to be welcomed, for an attack by France on Niger would plunge the country into chaos and misery and possibly mean a second Libya. Cohesion and deterrence are the main weapons available to the peoples of the South against such a scenario.

Further developments in Niger cannot yet be foreseen. Nor can we yet assess in detail the character and political thrust of the forces that have organized the overthrow there. However, we stand in unconditional solidarity with the anti-colonial struggle of the peoples of West Africa and know that any serious blow to Western domination in the region is a step forward. We demand the immediate withdrawal of the Bundeswehr and all Western troops from the region!

Smash Françafrique – down with Western neo-colonialism!

No “place in the sun“ – German army get out of Africa!

Long live the people’s anti-imperialist struggle long live international solidarity!

Aktuelles

„Kuba hat nie tatenlos zugesehen“ – Interview mit Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez in der Granma

Wir spiegeln ein in der Granma veröffentlichtes Interview mit Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez, dem Präsidenten Kubas und Erstem Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas. Das im Mai veröffentlichte Interview gibt Einblicke in die aktuelle Lage Kubas und benennt Probleme, mit denen sich das Land auseinandersetzen muss. 

Warum gründet man eine KP?

Die KO/ML hat bekannt gegeben, die "KP" gegründet zu haben. Anlass war vor allem die Verwechslung mit uns. Der Schritt führt das Vorhaben der KO ad absurdum und ist Ausdruck einer gewissen Ignoranz gegenüber den Verhältnissen und seinen eigenen Potentialen. Der gewählte vermeintliche Ausweg wird aber tiefer ins Labyrinth führen, denn Selbstüberschätzung wird nicht dazu führen, die Probleme besser zu erkennen. Das größte Problem besteht aber in den Inhalten der Gruppe, die vor allem in Äquidistanz und dem Irrweg des "gegen alle Imperialismen" bestehen.