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Gegen die antipalästinensische Repression in Deutschland!

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Gemeinsam mit mehr als 160 weiteren deutschen und internationalen Organisationen, Gewerkschaften und politische Parteien unterstützen wir den Aufruf der Genossen des Palästinensischen Gefangenen Solidaritätsnetzwerkes Samidoun:

„Wir, die unterzeichnenden Organisationen, erklären unsere Ablehnung und Empörung über das Verbot der Berliner Polizei am Wochenende 15. – 17. April, den Tag der palästinensischen Gefangenen zu begehen. Dieses Verbot ist nicht nur ein Angriff auf die palästinensische und arabische Gemeinde in Berlin und die Unterstützer:innen Palästinas, es ist eine Bedrohung, die sich gegen unser aller Meinungsfreiheit richtet. Darüber hinaus ist es ein Versuch, die Unterstützung für die 4.800 palästinensischen Gefangenen selbst zu ersticken, die hinter kolonialen Gittern für ihre Freiheit kämpfen.

Dieses polizeiliche Verbot ist Ausdruck von anti-palästinensischem Rassismus und Unterdrückung. Anstatt sich gegen Antisemitismus zu wehren, wird in der Begründung für das Verbot selbst die antisemitische Gleichung aufgestellt, Zionismus und Judentum seien identisch und das zionistische Besatzungsregime vertrete Jüd:innen und Juden per se. Darüber hinaus wird deutlich, dass sich die Regierung nicht um die öffentliche Sicherheit der palästinensischen und arabischen Gemeinde in Berlin kümmert – der größten Gemeinde dieser Art in Europa – und auch nicht zögert, Rassismus und Verleumdungskampagnen zu instrumentalisieren, um eine Art kollektive Bestrafung gegen diese Gemeinde zu vollführen. 

Wir betrachten dieses Verbot in erster Linie als einen Angriff auf die palästinensischen Gefangenen und die palästinensische Gemeinde in Berlin sowie als einen Versuch, die wachsende Unterstützung für Palästina in Deutschland und in der ganzen Welt zum Schweigen zu bringen. Viele Menschen sind sich der Verbrechen des zionistischen Besatzungsregimes in Palästina zunehmend bewusst, sind entsetzt darüber und erheben ihre Stimme dagegen, und genau das soll mit dem Verbot verhindert werden.

Wir sehen darin eine Wiederholung des Verbots von Gedenkveranstaltungen zu Al-Nakba im Mai 2022 und warnen vor einem weiteren Verbot im Jahr 2023, dem 75. Diese Verbote sind Ausdruck des staatlich geförderten anti-palästinensischen Rassismus und einer vollständigen Identifizierung mit der zionistischen Kolonisierung des besetzten Palästina. Dies ist besonders wichtig, da die große Mehrheit der palästinensischen Gemeinde in Berlin Flüchtlinge sind, denen das Recht auf Rückkehr in ihre Heimat seit 75 Jahren verweigert wird.

Wir lehnen diese Verbote von Demonstrationen für den Tag der palästinensischen Gefangenen ab und erklären, dass unsere Stimmen nicht verstummen werden. Wir müssen lauter denn je die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen fordern, die in den Gefängnissen des zionistischen Regimes eingesperrt sind, und die Befreiung Palästinas, vom Fluss bis zum Meer. Und wir erklären klar und deutlich, dass es dieser Form der staatlichen Repression nicht gelingen wird, unsere Unterstützung für das palästinensische Volk, seinen Widerstand und seine Gefangenenbewegung, die für die Beendigung von Kolonialismus und Rassismus kämpft, zum Schweigen zu bringen.

Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein! Freiheit für alle palästinensischen Gefangenen! Nieder mit der staatlichen Unterdrückung; es lebe die internationale Solidarität!“

Zudem rufen wir zu Spenden für den juristischen Kampf gegen die Demonstrationsverbote und die Gerichtsverfahren für diejenigen auf, die wegen ihres Kampfes für ein befreites Palästina vom deutschen Staat verfolgt werden:

Name: Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
Note: Palaestina gegen Repression

Versetzt, vergessen, umgedeutet – der Kampf um das sowjetische Ehrenmal in Dresden

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Am 8. Mai um 10:00 Uhr versammelten sich zum Tag der Befreiung vom Faschismus am Sowjetischen Ehrenmal am Olbrichtplatz in Dresden wie jedes Jahr Nachkommen von Soldatinnen und Soldaten der Roten Armee und Teile der kommunistischen Bewegung, um Blumen niederzulegen und die sowjetischen Befreier zu ehren. Unser aller Ziel, ein würdevolles Gedenken zu veranstalten, wurde durch verschiedene Angriffe auf die Gedenkkultur zunichte gemacht. Einige Teilnehmer hatten Tränen in den Augen oder schäumten vor Wut, andere schienen diese Peinigung einfach hinzunehmen. Sogar die FAZ berichtete.1https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/streit-um-sowjetisches-ehrenmal-in-dresden-18889739.html

Was war passiert?

Der angedrohte Denkmalsturz

Das 1945 gebaute Sowjetische Ehrenmal in Dresden wurde 1994 vom zentralen Albertplatz an den am Stadtrand gelegenen Olbrichtplatz verlegt und ist dort in einem Park versteckt. Dies sorgte damals schon für viel Aufregung. Die FDP versuchte sich darüber hinaus mit Abrissforderungen zu profilieren. Es existieren schon länger Umgestaltungspläne, um das Denkmal inhaltlich neu zu gestalten – und seinem Zweck, dem Gedenken an die sowjetischen Befreier, zu berauben.

In diesem Jahr wurde kurz vor dem 8. Mai bekannt, dass das Mahnmal sowohl baulich als auch inhaltlich saniert werden solle. Bereits einen Tag später durften wir Zeuge werden, wie das Denkmal „künstlerisch“ verunstaltet wurde. Um diesen Prozess einzuleiten, machte sich eine freischaffende Künstlerin für die Stadt Dresden ans Werk: „Dieses Gebilde ist fragil“ umspannte wie ein riesiges Warnschild das Denkmal. Die Kunstaktion war Teil einer Offensive gegen das Gedenken zu Ehren der Roten Armee, welche im Jahr 2025 in einer abgeschlossenen „inhaltlichen Neukontextualisierung“ des Denkmals münden soll.

Linkspartei als Vorreiterin

Der Auftakt begann am 8.Mai um 9:00 Uhr, ausgerechnet durch eine Veranstaltung der Linkspartei am Sowjetmahnmal. Die Linke Kulturbürgermeisterin der Stadt Dresden, Annekatrin Klepsch, offenbarte ihrem kleinen Publikum voller Enthusiasmus ihre Vorstellung von Erinnerungskultur. Es war eine einzige Darbietung von Geschichtsverdrehung und Antikommunismus: Die Verbrechen Stalins, der bewusst Millionen ukrainischer Juden in den Hungertod getrieben habe, würden hier mit diesem „militaristischen“ Denkmal ausgespart, ja vielleicht sogar glorifiziert. Neben der beliebten antikommunistischen Verleumdung vom „Holodomor“ wurde der Sozialismus der Sowjetunion, der Millionen von Menschen aus der Armut befreite und den Faschismus in Europa bezwang, als linker Totalitarismus verschmäht. Ein weiteres Parteimitglied fügte hinzu, dass das Denkmal für die Rote Armee die Ukraine und die ukrainischen Soldaten außer Acht lassen würde, obwohl dieser als Teil der multinationalen Roten Armee mit dem Ehrenmal natürlich gedacht und gedankt wird. Beide geschichtsrevisionistischen Erzählungen wurden am Nachmittag des Tages der Befreiung genutzt, um den Hitlerfaschismus und den Kommunismus eine Wesensverwandtschaft zu unterstellen, d.h. letztlich gleichzustellen.

Gedenken zum Tag der Befreiung

Anschließend begann das Gedenken der Nachkommen der Roten Armee und Kommunisten. Als Dresdner Ortsgruppe der KO hielten wir als Reaktion auf die Verschmähungen des Gedenkens einen Redebeitrag mit der Parole „Erst versetzt, dann vergessen und jetzt umgedeutet – Stoppt den Geschichtsrevisionismus“, um ein Zeichen gegen die Verfälschung und Relativierung zu setzen. Wir kritisierten scharf die Pläne der Stadt zur „inhaltlichen Neusanierung“ und dass der 8. Mai als Tag der Befreiung in Frage gestellt wird. Wir schlossen die Rede mit der Frage, was hier sanierungsbedürftig ist: Das Andenken an die 27 Millionen Sowjetbürger, die für unsere Freiheit starben und der Antifaschismus oder die immer stärker werdende Relativierung des Tags der Befreiung vom Faschismus, ganz im Stil von BRD-Altnazis, die in ihrem Teil von Deutschland nach dem Krieg dafür sorgten, dass der 8. Mai noch jahrelang als Tag der Niederlage verstanden werden sollte.

Nach einem gemeinsamen Protestbild luden wir die anwesenden Leute ein, um 16:00 Uhr deutlich zu protestieren, wenn am Sowjetischen Ehrenmal diese Geschichtsverklärung ihren Höhepunkt in einer tendenziösen Podiumsdiskussion finden soll. Die Narrative unserer Kriegsregierung und des ukrainischen Nationalismus müssen zurückgedrängt werden, überall dort, wo sich uns die Möglichkeit bietet.

Legitimierung der Geschichtsverdrehung durch einseitiges Podium

Unter Obhut der Partei die Linke wurde ein Podium zusammengestellt, bestehend aus der Linkspartei-Kulturbürgermeisterin, einem Historiker und der verantwortlichen Künstlerin. Die zu Beginn gesetzte Aussage, dass der 8. Mai Tag der Befreiung sei, wurde nur Minuten später, von den Veranstaltern selbst in Frage gestellt. Er sei vor allem ein Tag der Niederlage und bedingungslosen Kapitulation. Das Denkmal für die Rote Armee wurde vom anwesenden Historiker Justus Ulbricht als problematisch und geschichtsverzerrend beschrieben. Er sprach davon, dass die Rote Fahne des Soldaten auf dem Denkmal gleichermaßen an das Lied „Bandiera rossa“wie das faschistische Horst-Wessel-Lied „Die Fahne hoch“ erinnern würde. Keiner der Podiumsteilnehmer widersprach diesem unfassbaren Vergleich. Der „Historiker“ führte weiter aus, dass das Denkmal seiner Meinung nach, die mit Angst erzwungene Treue zur Sowjetunion symbolisiere.

Gemeinsamer Protest

All dies blieb nicht unwidersprochen. Von den 100 Anwesenden bestand die große Mehrheit aus Gegnern dieser Angriffe, die wir vorher auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht hatten. Den Lügen der Kulturbürgermeisterin wie den angeblichen Jahrzehnten des Friedens, die Russland nun störe, setzten wir uns mit zahlreichen Wortmeldungen entschieden entgegen. Wir wiesen darauf hin, wie zynisch es ist, dieses Monument erst in einem Park zu verstecken und dann davon zu reden, es hätte an Bedeutung verloren, die man nun mit neuen Inhalten füllen müsse.

Als dann nochmals die Option des Abrisses angesprochen wurde, kippte die angeheizte Stimmung endgültig und wütende, aber absolut berechtigte Zwischenrufe der vor allem osteuropäischen Community entluden sich. Unter voller Unterstützung weiter Teile der Anwesenden konnten wir uns mit dem Transparent hinter den geladenen Gästen des Podiums positionieren. Dank der Unterstützung weiterer Kommunisten konnten wir einen Platzverweis oder Schlimmeres verhindern und diese Geschichtsrevisionisten in der anschließenden Fragerunde mit dutzenden Redebeiträgen in die Schranken weisen, die nicht mal davor zurückschreckten, die Zahl der 27 Millionen Toten Sowjetsoldaten in Frage zu stellen. Ihre in der Minderheit befindlichen Anhänger gingen dann in der Diskussion dazu über, zu behaupten am 8. Mai hätte „das eine Böse das andere abgelöst“ und den solidarisch an unserer Seite protestierenden Personen prorussische Kriegshetze vorzuwerfen. Der Protest ausgehend von unserem Transparent und dem Publikum blieb untereinander solidarisch und lies sich nicht durch Beschwichtigungsversuche oder Ausweichargumente brechen.

Die Linkspartei trug am 8. Mai bereitwillig dazu bei, die Geschichte umzubauen – mal unterschwellig und tendenziös zynisch, mal ganz deutlich mit der Gleichsetzung von Faschismus und Kommunismus. Diese Parteiist schon längst mehrheitlich ins Lager der ideologischen Mobilmacher gewechselt. Die marginalen Anti-NATO Positionen werden überschallt vom Kriegsgeheul eines Bodo Ramelow, der Reinwaschung von Faschisten durch eine Juliane Nagel und der Befürwortung des sanktionspolitischen Wirtschaftskrieges durch den Parteivorsitzenden Martin Schirdewan und Konsorten. Die Partei macht die antirussische Propaganda auch für gesellschaftliche Teile attraktiv und woke, die sich als links verstehen. In Dresden diente sie bereitwillig als Vollstreckerin des laufenden reaktionären gesellschaftlichen Umbaus.

In Dresden wurde einmal mehr deutlich: Denk- und Mahnmäler zum Faschismus als „Denkmäler der Schande“ zu verunglimpfen, bleibt in Kriegszeiten nicht der AfD vorbehalten.

Stoppt den Geschichtsrevisionismus!

8. Mai heißt Befreiung!

Es lebe die Rote Armee! Ihre Denkmäler zu ehren und zu verteidigen ist unsere Pflicht!

Against the attacks on Palestine organizing in Germany!

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Together with more than 160 other German and international organizations, trade unions and political parties, we support the appeal of the comrades of the Palestinian prisoner solidarity network Samidoun:“We, the undersigned organizations, declare our rejection and outrage at the Berlin police’s ban on commemorations of Palestinian Prisoners’ Day on the weekend, 15 – 17 April. This ban is an attack not only on the Palestinian and Arab community in Berlin and supporters of Palestine, it is a threat targeting all of our freedom of expression. Beyond this, it is an attempt to silence support for the 4800 Palestinian prisoners themselves, struggling from beyond colonial bars for their freedom. This police ban is a reflection of anti-Palestinian racism and repression. Rather than opposing anti-Semitism, the rationale for the ban actually embraces the anti-Semitic equation that Zionism and Judaism are identical and that the Israeli occupation regime is the representative of Jews. Furthermore, it is clear that the government has no regard for the public safety of the Palestinian and Arab community in Berlin – the largest such community in Europe – and does not hesitate to instrumentalize racism and smear campaigns in order to impose a form of collective punishment on the community. We view this ban as an attack first and foremost on the Palestinian prisoners and on the Palestinian community in Berlin as well as an attempt to silence the rising support for Palestine in Germany and around the world. Many people are increasingly aware of and appalled by the crimes of the Israeli occupation regime in Palestine and are raising their voices against it, and this is what the ban aims to stop. Further, we view this as a repeat of the May 2022 ban on commemorations of al-Nakba, and warn against another such ban in 2023, the 75th commemoration of the Nakba. These bans are an expression of state-sponsored anti-Palestinian racism and a full identification with Israeli colonization of occupied Palestine. This is particularly important as the vast majority of the Palestinian community in Berlin are refugees denied their right to return home for the past 75 years. We reject these bans on demonstrations for Palestinian prisoners’ day and declare that our voices will not be silenced. We must shout, louder than ever, for the release of all Palestinian prisoners locked in Israeli regime jails, and for the liberation of Palestine, from the river to the sea. And we declare, clearly and firmly, that this form of state repression will not succeed in silencing our support for the Palestinian people, their resistance and their prisoners’ movement struggling to end colonialism and racism. From the river to the sea, Palestine will be free! Free all Palestinian prisoners! Down with state repression; long live international solidarity!“We also call for donations to the legal struggle against the ban on demonstrations and the prosecution of those persecuted by the German state for their fight for a liberated Palestine:Name: Rote Hilfe e.V.IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17BIC: GENODEM1GLSNote: Palaestina gegen Repression

Über das Gedenken am 8./9. Mai 2023: Stoppt die NATO und ihren Faschismus!

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Nie wieder Krieg von deutschem Boden! Das war und sollte die Parole sein! In Frankreich, der Slowakei und Tschechien ist der Tag der Befreiung vom Faschismus ein Feiertag. In Russland wird der Tag des Sieges am 9. Mai gefeiert. Wie sieht es in Deutschland aus? In jenem Land, in dem zwölf Jahre eine faschistische Diktatur herrschte. In jenem Land, das sechs Jahre lang einen brutalen Vernichtungs- und Raubkrieg führte, der Millionen Menschen unermessliche Zerstörung, Leid und Tod brachte?

Geschichtsklitterung und Zensur 

Verbote von Fahnen und sowjetischer Symbolik, Ausweitung von Strafparagraphen, Verschandelung von sowjetischen Denkmälern, Angriffe auf Anti-NATO-Positionen in Demozügen und Repressionsverfahren. Zensur und Einschüchterung, das ist die politische Realität. Schon letztes Jahr hatte der Berliner Senat das Gedenken zum Tag der Befreiung vom Faschismus im „Stillen“ abgehalten. Die Tagesordnung der Regierungsvertreter in diesem Jahr war ähnlich abgespeckt, dafür umso verlogener. In bewusst kleiner Runde legte Bundeskanzler Olaf Scholz dieses Jahr nur mit dem ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev, dem Berliner Bürgermeister Kai Wegner und dem Staatsminister des Auswärtigen Amts, Tobias Linder, in der Gedenkstätte Neue Wache Blumen nieder. Tunlichst sollte vermieden werden, Deutschlands Kriegsschuld auf der einen Seite und die Rolle der antifaschistischen Befreier auf der anderen Seite zu sehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen. Zu wichtig ist das Ausschweigen über die Ursachen sowie die Tragweite des damaligen imperialistischen Raubkrieges, um die eigene Kriegsmaschinerie mit Blick nach Osten wieder unbehelligt hochfahren zu können – so wie es aktuell geschieht. Offizielle belarussische und russische Vertreter wurden demnach in Berlin am 8. Mai auch nicht eingeladen. Bürgermeister Kai Wegner betonte in einer Pressemitteilung dann noch einmal, dass die „Ukraine […] diesen Krieg gewinnen [muss]“.[1] Er knüpft u.a. an Aussagen von Annalena Baerbock an, die unlängst deutlich machte, dass dieser Sieg mit dem Ruin Russlands verbunden sein soll.

Große offizielle Veranstaltungen, die den hohen Blutzoll der antifaschistischen Widerstandskämpfer gedenken, blieben also aus. Am Tag des Sieges, am 9. Mai, gedachten dafür mehrere hundert Menschen in Berlin an den verschiedenen sowjetischen Denkmälern den Befreiern aus der Sowjetunion. Auch an diesem Tag waren die russische und die sowjetische Fahne sowie weitere Symbolik verboten. Im Rahmen des Verbots kam es zu unzähligen Taschenkontrollen; Fahnen und andere Gegenstände wie Abzeichen, Buttons oder sogar Halstücher wurden einbehalten. Ein Mann, der seine Fahne nicht abgeben wollte, wurde in Handschellen abgeführt – eine perfide Kriminalisierung aller, die jenen gedenken wollten, die den deutschen Faschismus unter hohen Opfern besiegten.

In Dresden verdeutlichten Vertreter von der Partei die Linke, dass sie voll auf NATO-Linie stehen, indem sie eine „Neukontextualisierung“ eines örtlichen Sowjetmahnmals forderten. Die neuen Inhalte machte die linke Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch deutlich, als sie verlautbarte, das Mahnmal würde die Ukraine und die ukrainischen Soldaten der Roten Armee außer Acht lassen, und setzte Faschismus und Kommunismus gleich. Dies zeigt einmal mehr, wie Teile der Partei die Linke in den antikommunistischen Kanon der deutschen Regierung einstimmen.

Aber auch international mehren sich die antikommunistischen Angriffe auf das Gedenken an den mutigen Kampf der Roten Armee. So wurde wenige Tage vor dem 8. Mai in Polen ein weiteres sowjetisches Denkmal niedergerissen, nachdem schon 2022 in Polen zum ersten Mal seit 1945 vier Städte gleichzeitig der Zerstörung von sowjetischen Denkmälern zustimmten. Der Präsident des Instituts für Nationales Gedenken, Karol Nawrocki, begleitete die Zerstörung des Denkmals mit den unglaublich verlogenen Worten, dass es 1945 keine Befreiung und keine Helden der Roten Armee gegeben hätte. Dies sei faktisch einfach nicht belegt, kommentierte er schamlos weiter.[2] Als der russische Botschafter am 9. Mai in Warschau versuchte einen Kranz für die Sowjetsoldaten abzulegen, wurde er von Demonstranten daran gehindert und beschimpft.

Mit Anti-NATO-Positionen auf die Straße!

Während Geschichtsverdrehung und politische Zensur seitens der Bundesregierung immer aggressiver werden, trauen sich die linke und kommunistische Bewegung wenig, dies als politisch motivierte Begleitmusik des erneuten Ostritts des deutschen Imperialismus anzugreifen. Dabei ist es gerade dieser Zusammenhang zwischen Faschismus, Krieg und Imperialismus, den die kommunistischen und linken Kräfte in der aktuellen Situation aufzeigen müssen, um die Gefahr des kriegerischen Treibens des deutschen Imperialismus gegen Russland zu verdeutlichen.

Darüber hinaus gibt es aber auch linke Kräfte, die dem deutschen Staat sogar objektiv helfen, indem sie antiimperialistische Kräfte mit Anti-NATO-Haltungen bekämpfen. In Duisburg machten sich Personen von Young Struggle auf einer Kundgebung erneut zum Handlanger des deutschen Staates. Nachdem sie bereits am 1. Mai in Frankfurt Genossen von uns für ihre Anti-NATO-Position angegriffen haben, versuchten sie am 8. Mai unser Transparent mit der Aufschrift „Stoppt den Krieg gegen Russland! Keine Waffen für die Ukraine! Für die Niederlage der NATO!“ zu blockieren und beschimpften uns als Faschisten. Damit stützen sie den BRD-Imperialismus und den aktuellen Krieg der westlichen Staaten gegen Russland. Wer Anti-NATO-Parolen bekämpft, wer nicht für die Niederlage der NATO in der Ukraine ist, betätigt sich objektiv für ihren Sieg.

Vielen Ortes wird die Einführung des 8. Mais als offiziellen Feiertag gefordert. Es ist ein Skandal, dass der Tag der Befreiung in Deutschland noch immer nicht gesetzlich als Feiertag bestimmt wurde. In der Ukraine wird derweil im Übrigen darüber diskutiert, diesen Feiertag neben dem internationalen Frauenkampftag (8. März), dem Tag der Arbeit (1. Mai) und dem Tag des Sieges (9. Mai) abzuschaffen.[3] Ein deutliches Zeichen, dass die Errungenschaften der Arbeiter und der Kampf der Roten Armee, in der viele ukrainische Soldaten gegen die Faschisten gekämpft haben, der Kiewer Regierung ein Dorn im Auge ist, die selbst wiederum Faschisten und Kollaborateure wie Stepan Bandera und Roman Schuchewytsch zu Nationalhelden erklärt. Die „Freundschaft“ der deutschen Bundesregierung zum Kiewer Regime geht sogar so weit, dass der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij unkommentiert seitens offizieller Stellen Vergleiche zwischen dem jetzigen Krieg und dem faschistischen Vernichtungskrieg anstellen kann, indem er Russland unterstellt, die „Endlösung der ukrainischen Frage“ anzustreben.[4]

Antifaschismus heißt die westlichen Kriegstreiber stoppen 

Mit dieser Parole und unserer Aktionszeitung gingen wir am 8. Mai in verschiedenen Städten auf die Straße. In Frankfurt, Mannheim, Leipzig, Chemnitz, Dresden, Duisburg, Berlin und Jena organisierten wir Veranstaltungen, Kundgebungen, nahmen an Gedenken teil und führten interessante Diskussionen. Wir zeigten in unseren Redebeiträgen auf, dass das Streben des deutschen Imperialismus nach Osten historische Kontinuität hat und Antifaschismus heute bedeutet, die NATO und ihre Kriege zu bekämpfen. Die Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen, vielfältigen Widerstandsorten und -kämpfen verdeutlichte uns noch einmal, wie sehr die Geschichte verdeckt und die Zusammenhänge von Staat und Kapital, Faschismus, Krieg und Imperialismus und die Gründe für den Vernichtungskrieg in offiziellen Erzählungen und Bildungseinrichtungen verschwiegen werden. In verschiedenen Veranstaltungen diskutierten wir u.a. die Frage, welche Auswirkungen die Unterstützung ukrainischer Faschisten seitens der deutschen Regierung für die Lage hier im Land, aber auch in Europa haben könnte. Wir informierten über die Geschichte der Ukraine und sprachen darüber, welche Haltung man in Deutschland konkret zum Krieg haben sollte. In Berlin trotzten wir den perfiden Fahnenverboten, in dem wir uns mit Fahnen der UdSSR auf den Alexanderplatz stellten und allen zeigen konnten, wer den deutschen Faschismus siegreich niederschlug. Außerdem kamen wir mit vielen darüber ins Gespräch, dass man angesichts der massiven Aufrüstung, der Waffenlieferungen und der Unterstützung von Faschisten in der Ukraine als Antifaschist nicht schweigen darf. Die aktuelle Hetze, die Verleumdung und Repression jeglicher antimilitaristischen und antiimperialistischen Kräfte mit klarer Anti-NATO-Haltung zeigen uns nur zu deutlich, wie ernst es der deutsche Imperialismus mit seinen erneuten Bestrebungen im Osten meint. Wir müssen uns dagegenstellen. Gegen ihren Antikommunismus, gegen ihre Geschichtsverfälschung, gegen ihre Einschüchterungsversuche und ihren heuchlerischen, kriegerischen „Antifaschismus“. Bertolt Brecht schrieb: „Einen Teil unserer Worte hat der Feind verdreht bis zu Unkenntlichkeit“. Mit Entschlossenheit kämpfen wir gegen diese Verdrehung und Entleerung des Antifaschismus an! 

In Erinnerung an den Sieg der Roten Armee! 

In Erinnerung an den antifaschistischen Widerstand! 

Kampf dem Imperialismus und Faschismus! 

Kampf dem Westen und seinen Kriegen! 

Alerta Antifascista! 

Einzelberichte aus den Städten zum 8./9. Mai und Aktionen zum Thema Faschismus:

Frankfurt (am Main)

Auf der Haupteinkaufsstraße des Stadtteil Höchst bauten wir einen Pavillon auf, an dem eine gut erkennbare Sowjetflagge und klare Positionierungen gegen den Faschismus und Kriegskurs der NATO befestigt waren. Es wurden Flyer verteilt und wir konnten mit den Passanten gute Gespräche führen. Die Thematisierung des Massakers von Setif in Algerien am 8. Mai 1945 durch französische Kolonialkräfte in unserer Stellungnahme rief Zustimmung von migrantischen Passanten hervor. Es wurden verschiedene Reden gehalten und sowjetische und sozialistische Lieder gesungen. Es gab vereinzelt negative Reaktionen der Passanten, die sich aber vor allem auf unseren positiven Bezug zur Sowjetunion bezogen, weniger auf die Kritik an der NATO.

Zudem organisierte der VVN-BdA auf dem Römerberg ein Gedenken, an dem sich unter anderem die DKP, SDAJ und Linkspartei beteiligten. Der Aufruf zu dem Gedenken mit dem Titel „Wachsam bleiben gegenüber der Gefahr von rechts – Demokratie verteidigen” kritisierte das 100 Milliarden Paket für die Bundeswehr, geht aber leider nicht explizit auf die Hintergründe des Ukrainekriegs ein, bspw. dass Deutschland und USA den Faschismus in der Ukraine bewusst mitaufbauten, um das Land zu einem Anti-Russland und Aufmarschgebiet für die NATO zu machen.

Leipzig

Am 6. Mai führten wir einen Rundgang zum antifaschistischen Widerstand im Leipziger Osten durch. Unzählige Orte erinnern hier mahnend daran, wie brutal der Hitler-Faschismus wütete. Jeder, der sich dem geplanten mörderischen Kriegskurs entgegenstellte, wurde verfolgt, verhaftet, in KZs gebracht und ermordet. Gewerkschaften wurden umgehend zerschlagen. Gleichzeitig erzählen die Straßen und Häuser aber auch unzählige Geschichten vom mutigen Widerstand. Der Rundgang, den wir in Leipzig als Ortsgruppe der KO seit zwei Jahren regelmäßig zum Tag der Befreiung durchführen, kann hier abgerufen und mit den digitalen Inhalten jederzeit eigenständig nachgeholt werden.

Am 8. Mai haben wir dann ein kämpferisches Gedenken am sowjetischen Ehrenhain auf dem Ostfriedhof abgehalten. Wir verurteilten die umfassende und massive Kriminalisierung des Gedenkens in Berlin in Form von Fahnenverboten und Verboten sowjetischer Symbolik an den sowjetischen Ehrenmalen und hielten dann unsere Rede zum Antifaschismus, die auf große Zustimmung stieß. Viele Anwesende waren sich einig: Wer sich als Antifaschist begreift, muss sich gegen die massive Aufrüstung Deutschlands und seine Unterstützung faschistischer Kräfte stellen. Um den unzähligen Sowjetsoldaten sowie Leipziger und internationalen Widerstandskämpfern zu gedenken, verlasen wir einige ihrer Namen und legten einen Kranz und Nelken nieder. Am Ende trugen wir noch das Gedicht „Der Kämpfer“ von Max Zimmering vor. Bestärkt verließen wir den Ehrenhain. 

Berlin

Zusammen mit den Genossen vom Verein Unentdecktes Land (UdL) organisierten wir am 8. Mai eine Kundgebung auf dem Alexanderplatz. Mit einem 15 Meter langen aufgespannten Banner von UdL, das die Aufschrift trug „Dank an die Soldaten der Anti-Hitler-Koalition – Nieder mit der Bundeswehr und ihren Auftraggebern“, setzten wir ein symbolträchtiges Zeichen. Mit Reden, in denen u. a. der verlustreiche Kampf der Roten Armee um Berlin im April und Anfang Mai 1945 detailliert geschildert wurde, sprachen wir die Berliner Bevölkerung direkt an. Durch die Thematisierung der deutschen Komplizenschaft im aktuellen Krieg in der Ukraine und der unverhohlenen Bestrebungen Deutschlands massiv zum Krieg aufzurüsten, mahnten wir zugleich an den jetzt notwendigen Kampf an, um dem Wiedererstarken aller faschistischen Banditen und ihrer Handlanger entgegenzuwirken.

Nachdem das Verwaltungsgericht das Fahnenverbot der Allgemeinverfügung zum 8./9. Mai für die sowjetischen Ehrenmäler in diesem Jahr erst gekippt hatte, legte die Berliner Polizei vor dem Oberverwaltungsgericht gegen dieses Urteil erfolgreich Widerspruch ein – mit Kalkül nur in Bezug auf die russische Fahne und die Fahne der UdSSR! Diese waren an diesen zwei Tagen also verboten. Darum war es wichtig, dass wir am Alexanderplatz dennoch drei große Flaggen der UdSSR weithin sichtbar auf das Banner setzten. Damit erinnerten wir zahlreiche Menschen daran, welche Macht dem deutschen Faschismus vor 78 Jahren wirklich die Hände abgeschlagen hat.

Ansonsten wurde das Gedenken an die Befreiung vom Faschismus sowohl am 8. als auch am 9. Mai in Berlin mit einem massiven Polizeiaufgebot gestört und verhindert. Ein unfassbarer Akt von politischer Repression und Geschichtsrevisionismus der Berliner Behörden. Am sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park haben wir mit tausenden Menschen, vor allem aus der russischen Community, dem Tag des Sieges gedacht. Die Berliner Polizei ging rigoros vor, entfernte politische Buttons, Kleidungsstücke mit roten Sternen und jegliche kommunistische Symbolik, sowie russische Fahnen, Georgsbänder und weiteres mehr. Stattdessen erwartete die Besucher auf dem Gelände des Denkmals eine riesige Ukraineflagge als Teil einer proukrainischen Kundgebung. Einzelne hineingeschmuggelte russische Fahnen, die aus der Menge mit Unterstützungsrufen beantwortet wurden, wurden von aggressiv auftretenden Polizistentrupps entfernt und Anzeigen erteilt. Unterstützer der ukrainischen Faschisten konnten mit Fahnen und Schildern geschützt von der Polizei ekelhaft provozierende Einzelaktionen durchführen. Die Polizei und ukrainische Faschisten sorgten für eine feindliche Stimmung gegenüber dem Gedenken der Befreiung vom Faschismus.

Der Standpunkt, den Deutschland in diesem Krieg gegenwärtig an vorderster Front einnimmt, sollte mit politisch restriktiven Maßnahmen durchgesetzt werden. Widerspruch zur Kriegspolitik Berlins wird mit Repressionen übersät, Gedenken an den Faschismus und unsere Befreier verhindert.

Dresden

Um einen inhaltlichen Schwerpunkt rund um den Tag der Befreiung zu legen, diskutierten wir am 7. Mai mit Teilen der Friedensbewegung und unserem Umfelde verschiedene Fragen rund um Faschismus. Hierfür referierten wir in drei Inputs über den Faschismusbegriff, den Faschismus in der Ukraine und der Frage einer Faschisierung in Deutschland.

Am Morgen des 8. Mai hielt die Partei die Linke eine Veranstaltung mit krassester Geschichtsverklärung ab, indem sie der Sowjetunion in einem Atemzug mit dem Hitler-Faschismus antisemitischen Massenmord unterstellte. Dies ging Hand in Hand mit der geplanten „inhaltlichen Neusanierung“ eines „problematischen“ Sowjetdenkmals. Eine Stunde später versammelten sich die Kommunistische Bewegung und die osteuropäische Community Dresdens, um den siegreichen Sowjetsoldaten zu gedenken. All dies würdevoll stattfinden zu lassen, war durch die neue „Kunstinstallation“ am Denkmal, die den 8.Mai als Tag der Befreiung in Frage stellt, nur schwer möglich. In unserer Rede machten wir auf den Faschismus aufmerksam, die die NATO in der Ukraine mitaufbaute. Wir riefen dazu auf, mit einem Foto gegen die „inhaltliche Neusanierung“ zu protestieren und am Nachmittag jene Podiumsdiskussion nicht unwidersprochen zu lassen, die all das rechtfertigen sollte. Im Anschluss an das Gedenken führten wir mit verschiedenen Vertretern kommunistischer Organisationen und Parteien einen Rundgang durch, um am Ende am Sowjetischen Ehrenfriedhof gemeinsam Nelken niederzulegen. 

Am Nachmittag stellten wir die Mehrheit bei der Podiumsdiskussion dar und protestierten gemeinsam solidarisch gegen die Lügen und Verfälschungen der Vertreter, welche die Verschandelung des Denkmals planen.

Am Abend verlasen wir dann bei der Friedensmahnwache unsere Stellungnahme und traten mit den anwesenden in Diskussion und verteilten, wie auch am Mahnmal, die Aktionszeitung der KO. 

Chemnitz

Am 3. Mai führten wir als Chemnitzer Ortsgruppe eine Veranstaltung zum Thema „Geschichte der Ukraine“ durch. Der Vortrag mit anschließender Diskussion fand in einem Bürgertreff des Stadtteils „Fritz Heckert“ im Chemnitzer Süden statt. Neben einigen Vertretern der kommunistischen Bewegung waren viele interessierte Anwohner unter den Gästen. Insgesamt waren etwa 25 bis 30 Personen anwesend. Es folgte eine rege Diskussion, in der sich fast alle Anwesenden äußerten. Vielfach wurde sich auf die Frage des Faschismus und die Rolle der NATO bezogen, die viele verurteilten. Einige Stimmen erwähnten, dass ihnen das Bild einer faschistischen Ukraine aus eigenen Erfahrungen fremd wäre. Die Diskussion entwickelte sich in Richtung der Frage, wie man sich in Deutschland konkret zur Ukraine und zum Krieg verhalten muss. Dabei ging es ganz praktisch darum, ob etwa Auftritte vor Kasernen etc. oder Informations- und Bildungsarbeit in der Bevölkerung zielführender seien.

Am 8. Mai lag unser Fokus auf der Teilnahme an der Veranstaltung auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof, welche vom VVN/BdA angemeldet wurde. Dort sind hunderte sowjetische, aber auch polnische und französische Soldaten und Kriegsgefangenen begraben. Mit ca. 70 Leuten standen wir auf dem Friedhof. Unter den 70 Teilnehmern waren Vertreter der CDU, SPD und der PdL. Der Vizekonsul des Generalkonsulats der Russischen Föderation, Anton Smolnikov war als einziger Vertreter der Länder der Anti-Hitler-Koalition anwesend, obwohl auch alle anderen Diplomaten angefragt wurden.

Am 9. Mai waren wir ebenfalls am sowjetischen Ehrenfriedhof vertreten. Wir kamen mit vielen Anwesenden in Kontakt, unter ihnen ehemalige Bürger der Sowjetunion. Sie ehrten die Gedenkstelle, indem sie Georgsbänder trugen, Blumen ablegten und russische, beziehungsweise sowjetische Lieder sangen. Unser Redebeitrag traf auch an diesem Tag auf Zustimmung.

Duisburg

Die Bündnisse Heizung, Brot und Frieden und Duisburg stellt sich quer organisierten anlässlich des 8. Mai in Duisburg eine Kundgebung, an der auch wir als KO teilnahmen. Etwa 30 Personen fanden sich ein, um in der Duisburger Innenstadt den Tag der Befreiung zu begehen. In den Reden wurde an den Kampf gegen den deutschen Faschismus erinnert. Vor allem wurde dabei der Sowjetunion und dem hohen Blutzoll der mindestens 27 Millionen Sowjetbürger gedacht. Auch die heutige Aufrüstungs- und Militarisierungswelle, wie etwa der 100-Milliarden-Kriegskredit des letzten Jahres, wurden scharf kritisiert. Durch eine Rede bezogen auch wir klar Position gegen Faschismus und die NATO. Zudem trugen wir Fahnen der Sowjetunion und die Fahne des Sieges der Roten Armee.

Passanten zeigten sich durchaus interessiert an dem Banner „Stoppt den Krieg gegen Russland“ und den Redebeiträgen und es kam zu fruchtbaren Diskussionen. Dabei kam es wie bereits am 1. Mai in Frankfurt wieder zu einem Angriff von Young Struggle (YS) auf das Transparent. Am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, waren sie sich nicht zu schade, unser Banner zu blockieren, uns zu versuchen, zur Seite zu drängen, und unsere Rede mit Buh-Rufen zu kommentieren. Einige Genossen solidarisierten sich angesichts dieser Versuche mit uns, hielten gemeinsam mit uns das Banner und stellten sich hinter uns in der Diskussion. Unmittelbar nach ihrer eigenen Rede verließ Young Struggle geschlossen die Kundgebung vorzeitig. Abgesehen davon konnten wir hier mit den anderen anwesenden Antifaschisten und Anti-NATO-Kräften ein kämpferisches Gedenken durchführen und viele Passanten auf unsere Inhalte aufmerksam machen.

Am Vortag putzten wir auf dem Duisburger Waldfriehof bereits Grabsteine sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener und gedachten ihnen gemeinsam mit der VVN-BDA, dem Friedensforum Duisburg, dem Freidenker-Verband sowie Genossen der DKP. Zudem hängten wir in der Duisburger Innenstadt Plakate mit verschiedenen Losungen anlässlich des Sieges über den Faschismus, wie auch des aktuellen Kriegskurses der NATO und der Bundesregierung auf. Diese Plakate sorgten offenbar für Aufmerksamkeit, denn sie waren am nächsten Nachmittag bereits entfernt.

Mannheim

In Mannheim nahmen wir am Gedenken der VVN-BDA am Schillerplatz teil. Hier verteilten wir unsere Stellungnahme und Aktionszeitung. Es waren ausschließlich Vertreter der SDAJ, der VVN-BDA und verschiedene linksradikale Kräfte anwesend. Die Reden waren mehr oder weniger ähnlich aufgebaut: Es wurde vor der rechten Gefahr gewarnt und die richtige Forderung nach einem Feiertag am 8. Mai erhoben. Lediglich die SDAJ thematisierte den Zusammenhang zwischen der aktuellen Krise und dem Kriegstreiben der BRD und dem Westen. Insgesamt sind wir der Ansicht, dass sich das Gedenken hier nur wenig dazu eignet, mit Menschen über den 8. Mai und die Bedeutung des Tages ins Gespräch zu kommen, weswegen wir hier in Zukunft über Alternativen nachdenken wollen.


[1] https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung.1321504.php

[2] https://ipn.gov.pl/en/news/9931,Four-monuments-of-gratitude-to-the-Red-Army-have-been-dismantled.html

[3] https://zeitungderarbeit.at/international/ukraine-der-internationale-frauentag-und-der-1-und-9-mai-werden-als-feiertage-abgeschafft/

[4] https://www.jungewelt.de/artikel/450075.8-und-9-mai-in-deutschland-angriff-auf-die-erinnerung.html

Die Rote Armee befreit Berlin [Auszüge aus „Geschichte der Berliner Arbeiterbewegung“]

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Vom 04. bis 11. Februar 1945 tagte in Jalta die Krimkonferenz der »Großen Drei« der Antihitlerkoalition. Hier wurden die Grundsätze für eine europäische Nachkriegsordnung in Frieden und Sicherheit vereinbart. Die Vorschläge der Sowjetischen Delegation prägten wesentlich die Beschlüsse dieser Konferenz; sie trugen der geschichtlichen Erfahrung der Völker Rechnung, daß nach zwei vom deutschen Imperialismus entfesselten Kriegen feste und zuverlässige Grundlagen dafür geschaffen werden mußten, daß im Zentrum Europas niemals wieder ein Aggressionsherd entsteht, daß Frieden, Sicherheit und Demokratie dauerhaft geleistet werden. (…) Die Niederlage des faschistischen Deutschlands stand unmittelbar bevor.

Anfang April 1945 bereiteten sich die Truppen der Roten Armee an Oder und Neiße auf die Schlacht um Berlin vor.

Das Oberkommando der faschistischen Wehrmacht wollte die sowjetischen Truppen in einer Abwehrschlacht zermürben und erschöpfen. Von der Oder bis Berlin ließ es ein durchgehendes Stellungssystem errichten. Unmittelbar vor der Hauptstadt wurden drei Verteidigungszonen angelegt. In den Straßen Berlins entstanden massive Barrikaden, Panzersperren, Panzerfallen; Häuserfenster wurden in Schießscharten verwandelt. (…) Zweifler und Kriegsmüde wurden von Strafkommandos, Geheimer Feldpolizei und Wehrwolf-Hitlerjungen gnadenlos ermordet. (…)

Am 16. April 1945, um 03:00 Uhr, begann die Offensive der sowjetischen Streitkräfte auf Berlin. Der stärkste Feuerschlag des Krieges eröffnete die Berliner Operation. Mit rund 2,5 Millionen Mann (…) griffen die sowjetischen Truppen das tiefgestaffelte, von etwa 1 Million Soldaten gedeckte faschistische Stellungssystem an. (…)

Nach vier Tagen härtester Kämpfe um die Seelower Höhen, die über 30.000 Sowjetsoldaten das Leben kosteten, eröffnete am 20.April weitreichende Artillerie das Feuer auf Berlin. Einen Tag später erreichten Spitzenverbände der 5. Stoßarmee unter General Oberst Nikolai Bersarin, aus Richtung Straußberg kommend, Berlin. Sie überwanden den äußeren Verteidigungsring bei Hohenschönhausen, Marzahn, Wuhlgarten und Kaulsdorf. Die nördlicher operierende 3. Stoßarmee befreite Zepernick, Buch, Buchholz, Karow, Blankenburg und Teile Weißensees.

Die intakt gebliebenen Zellen und Gruppen der Berliner Partei- und Widerstandsorganisationen mußten in diesen Tagen unter unsagbar schwierigen Bedingungen kämpfen. Berlin war zum Heerlager von SS-Formationen und sogenannten Eliteverbänden geworden. (…) Die Widerstandsaktionen der Kommunisten und ihrer Kampfgefährten waren darauf gerichtet, das Leben der Berliner Bevölkerung und die dafür erforderlichen Einrichtungen zu retten und den Vormarsch der Roten Armee zu unterstützen. (…)

In mehreren Stadtbezirken Berlins vernichteten bewaffnete antifaschistische Kampftrupps Munitionslager, Geschützstellungen und andere militärische Objekte der Faschisten; Antifaschisten beseitigten Sperren und Barrikaden, entwaffneten Volkssturm- und Wehrmachtsangehörige und verhinderten Sprengungen. (…)

In zahlreichen Straßen und Häusern, auf Plätzen, Brücken und Bahndämmen stießen die Sowjetsoldaten (..) auf fanatische faschistische Einheiten. (…) Dennoch rückten die sowjetischen Truppen in harten und opferreichen Straßenkämpfen vor.  (…)

Am 23.April war auch der größte Teil Pankows befreit, ebenso Köpenick, Adlershof und Karlshorst. (…) Die Front verlief am 23.April 1945 etwa auf der Linie Tegel, Humboldthain, Wollankstraße, S-Bahnhof Schönhauser Allee, Friedrichshain, S-Bahn-Ring ab Bahnhof Landsberger Allee bis Frankfurter Allee, Teltowkanal. Am 24.April drangen die sowjetischen Truppen über Kremmen und Velten nach Nauen vor und näherten sich Berlin vom Westen. Tegel, Wittenau und Reinickendorf sowie Rudow wurden befreit. (…) Gekämpft wurde in Zehlendorf, Tempelhof und Neukölln. In Neukölln lösten Antifaschisten Einheiten des sogenannten Volkssturms auf. Aus Schöneweide stießen die sowjetischen Truppen nach Rummelsburg vor. Erbittert wurde zwischen Ostkreuz und Schlesischem Bahnhof gekämpft. (…)

Die sowjetischen Truppen der 1. Belorussischen und der 1. Ukrainischen Front vereinigten sich am 25.April bei Ketzin. Damit war der Ring um Berlin geschlossen. In der Stadt befreiten Sowjetsoldaten Altglienicke, Mariendorf, Lankwitz und drangen nach Treptow und Britz vor. (…) In der Innenstadt kämpften sich am 26.April die sowjetischen Stoßtrupps meterweise die Frankfurter Allee vorwärts. In den Morgenstunden gelang es, die Wohngegend um den Alexanderplatz zu befreien. Am Abend hatten die Truppen den U-Bahnhof Schillingstraße nahe dem Alexanderplatz erreicht. (…) Am 27. Und 28. April nahmen die sowjetischen Truppen die zentralen Gebiete der Stadt um den Alexanderplatz, die Flughägen Tempelhof und Gatow ein und befreiten Spandau, Teile von Schöneberg, Tempelhof und Kreuzberg. Immer geringer wurde der Abstand zum Regierungsviertel, das besonders hartnäckig verteidigt wurde. (…) Während Antifaschisten alles daransetzten, das Leid der Bevölkerung zu verkürzen, begingen die Faschisten noch bis zur letzten Minute ihrer Macht furchtbare Verbrechen. (…)

Der Schüler Werner Boldt aus Prenzlauer Berg schilderte, wie er die Befreiung erlebte:

»Am 22.April 1945 zogen Vormittags um 11 Uhr die Russen über den Nordring in die Kopenhagener Straße ein. Wir saßen alle verängstigt im Keller, nur einige Hausbewohner standen in der Haustür und beobachteten das Geschehen. Drei russische Soldaten stellten Kopenhagener/ Ecke Rhinower Straße ein Pakgeschütz auf und winkten unseren Zivilisten zu. Dieselben hegten Mißtrauen und wagten sich nicht gleich auf die Straße. Nachdem einige Zivilisten aus dem Haus gingen, liefen auch einige Mieter unseres Hauses den Russen entgegen. Die ersten Leute kehrten mit Brot, das sie von den russischen Soldaten bekommen hatten, ins Haus zurück. (…) Mein Vater sagte: >Solch eine Besatzung, welche den Zivilisten zuwinkt, habe ich im ganzen Weltkrieg nicht gesehen.< (..) Am nächsten Morgen bezog die SS ihre Stellung in der Gleimstraße. Während uns die Russen am Tage zuvor laufen ließen, hat die SS auf uns geschossen.«

Die sowjetischen Soldaten kamen nicht als Eroberer, sondern als Befreier.

Am 29. April umfaßte Hitlers Machtbereich noch ganze 25 Quadratkilometer. (…) Am frühen Morgen des 30.April eröffneten Sturmgruppen der 3.Stoßarmee von drei Seiten her den Angriff auf den Reichstag. (…) Nun hielten faschistische Verbände nur noch den Tiergarten und das Regierungsviertel besetzt, wo sich Hitler und andere Naziführer durch Selbstmord der Verantwortung für ihre Verbrechen entzogen. (..) Am 02.Mai war der hartnäckige Widerstand des Gegners endgültig gebrochen. Am Nachmittag schwiegen die Waffen. Mit der Erstürmung der Reichskanzlei wurde die Befreiung Berlins abgeschlossen. (…)

Bei der Berliner Operation der Roten Armee hatten die drei sowjetischen Fronten 304.887 Tote und Verwundete zu beklagen. Kaum war Berlin befreit, traten Kommunisten, Sozialdemokraten und parteilose Antifaschisten aus der Illegalität hervor und begannen unter härtesten Bedingungen mit dem demokratischen Neuaufbau. (…) Der Aufbau der neuen demokratischen Verwaltung erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Vertretern der sowjetischen Besatzungsmacht und deutschen Antifaschisten. (…)

Der Sieg der Roten Armee in der Schlacht um Berlin vollendete die Zerschlagung Hitlerdeutschlands und führte zu seiner bedingungslosen Kapitulation am 08.Mai in Berlin-Karlshorst.

»Am 8. Mai 1945 wurde in der vielhundertjährigen Geschichte Berlins ein völlig neues Kapitel aufgeschlagen. Sein Inhalt verbindet sich unlöslich mit den gewaltigen Veränderungen im revolutionären Weltprozeß unserer Zeit. Die Befreiung vom Faschismus durch die Sowjetunion und ihre Verbündeten bot dem deutschen Volk die Chance, die Macht der Monopolbourgeoisie und der Großgrundbesitzer zu zerschlagen und die Herrschaft der Arbeiterklasse im Bündnis mit den werktätigen Bauern und den anderen werktätigen Schichten zu errichten.«

خمس وسبعون عامًا على النكبة – خمس وسبعون عامًا من الاستعمار الصهيوني لفلسطين

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النكبة مستمرة منذ عام 1948 حتى الآن

بينما تحتفل المستعمرة الاستيطانية الأوروبية الصهيونية في إسرائيل في 15 مايو 2023 بالذكرى السنوية الخامسة والسبعين لتأسيسها ، يتذكر الفلسطينيون التطهير العرقي الذي دام 75 عامًا لوطنهم. خطط سادة الاستعمار الصهيوني وشركاؤهم الأوروبيون قبل النكبة بفترة طويلة لـ “ اجلاء فلسطين من العرب“، وهو ما نجحوا إلى حد كبير في هذا اليوم التاريخي على أبعد تقدير. تم طرد أكثر من نصف السكان الأصليين لفلسطين، ودمرت أكثر من 500 قرية وسُرقت أراضيهم وممتلكاتهم¹. حتى يومنا هذا، يعيش الفلسطينيون في المنفى في مخيمات اللاجئين في الضفة الغربية وقطاع غزة ولبنان وسوريا والأردن والعراق وكذلك منتشرين حول العالم وينتظرون ثلاثة أرباع القرن للجيل الثالث والرابع والخامس. للعودة إلى وطنهم. أولئك الذين تمكنوا من البقاء في الأراضي الفلسطينية التاريخية يواجهون الإرهاب والحرمان والاستغلال اليومي. إنهم يعملون كعمال باليومية على الأرض المسروقة منهم، دون أمان مهني وفي نفس الوقت يخدمون قطاع الصناعة المسيطر عليها المحتل بأجور رخيصة وكاحتياطي صناعي. تواصل „الدولة اليهودية“ ممارسة هذا الظلم التاريخي حتى يومنا هذا مليئة بعمليات الطرد والاستيلاء على الأراضي والقتل والإرهاب في فلسطين. تمارس من آخر المستعمرات الغربية. نقول بوضوح شديد: لا حق للمستعمرات في الوجود! محاربتهم وجميع شركائهم هو عملنا

الانتفاضة الحالية 

خلال السنوات القليلة الماضية، عادت المقاومة الفلسطينية  للعمل ضد الإرهاب الصهيوني من جديد. كان لهذه الانتفاضة الثالثة القدرة على تغيير الوضع في فلسطين بشكل دائم. على الرغم من الخسائر والإعتقالات والاغتيالات العديدة لقادة المقاومة مثل تامر الكيلاني ومحمد العزيزي وكثيرين غيرهم، إلا أن المقاومة لم تنقطع 

على عكس السلطة الفلسطينية، تدفع المقاومة نحو الوحدة الوطنية وتتغلب بشكل متزايد على الخلافات الأيديولوجية

إن فصائل المقاومة العديدة – حماس، والجهاد الإسلامي الفلسطيني، والجبهة الشعبية لتحرير فلسطين، والجبهة الديمقراطية لتحرير فلسطين، وكتائب شهداء الأقصى، وعرين الأسود، وغيرها – تقوم بعمليات عسكرية مشتركة ضد الكيان الصهيوني، وتهنئ وتعازي بعضها البعض، وتقوم بتكريم الشهداء وتعازيهم. إنهم أكثر اتحادًا من أي وقت مضى في النضال ضد نظام الاحتلال. وبذلك تنسف مرارًا وتكرارًا التعاون الأمني ​​بين السلطة الفلسطينية وسادتها الاستعماريين الإسرائيليين. كما تحافظ العديد من منظمات المقاومة الفلسطينية على الإتصالات مع شركاء استراتيجيين في إيران ولبنان وسوريا. يبقى الكفاح المسلح بجميع أشكاله في صميم مقاومة الشعب الفلسطيني ضد الإحتلال الصحيوني. إنه الشرط الضروري لاحتمال قيام فلسطين المحررة من النهر إلى البحر. إنه نضال مشروع ويجب دعمه والدفاع عنه من التشهير من قبل الدولة الألمانية ومشهدها الإعلامي

 إسرائيل باعتبارها بؤرة استيطانية للغرب تمارس حكمها بالإرهاب على فلسطين والمنطقة منذ 75 عامًا، ولهذا السبب هي أيضًا عدونا المعلن

الوضع في إسرائيل

الاحتجاجات الحالية المناهضة لنتنياهو في إسرائيل ليست تقدمية أو معادية للصهيونية أو معادية للإمبريالية في طبيعتها. لأنه لا توجد قوة يهودية في إسرائيل معادية للصهيونية تطالب بفلسطين المحررة

 الاحتجاجات هي عبارة عن صراعات داخلية بين الاحزاب الصهيونية المتعددة والتي هي حاليا أغلبها من نخبة اليمين المتطرف الفاشي الصهيوني لتوزيع الغنيمة المسروقة من الفلسطينيين فيما بينهم 

يضغط الفاشيون مثل سموتريتش وبن جفير من أجل استكمال أسرع للنكبة المستمرة. تريد المعارضة اليمينية في الشوارع العودة إلى الوضع الراهن المتمثل في القمع والاستغلال والتهجير البطيء للفلسطينيين. على عكس الماضي، لم يعد من السهل التغلب على الخلافات الصهيونية الداخلية بالحرب. بالنسبة للفلسطينيين في الضفة الغربية وقطاع غزة  هذه الاختلافات بين الاحزاب الأسرائلية لا يتغيرشيء عن طبيعة الإحتلال الصهيوني في فلسطين . مهما كان شكلها، تبقى الصهيونية جريمة ويجب مكافحتها

القمع في ألمانيا

تعمل البلديات ووسائل الإعلام الألمانية والسياسيون الألمان والدولة الألمانية مع منظمات اللوبي الصهيونية ضد كل شيء تضامني مع فلسطين او شخص فلسطيني. سواء ضد فنانين، ضد جمعيات التضامن مع فلسطين، ضد صحفيين من أصول فلسطينية، ضد أحداث فلسطين بشكل عام، ضد علماء ألمان فلسطينيين، ضد الفلسطينيين أنفسهم أو مؤخرًا ضد مظاهرات من أجل فلسطين أو من قبل الفلسطينيين – إنهم يشوهونهم و يكذبونهم و ينبذوهم ويرفضون لهم طلب حسابات بنكية و يمنعون النشاطات في الاماكن العامة و يراقبونهم و يرفض لهم تصاريح الدخول و النشطاء السياسيين يتم إعتقالهم بالقوة. و كل شيء يعبر عن فلسطين يجب عن يكون غير مرئي في المانيا. محاربة هذا الوضع واجب أممي

يجب عدم إسكات اللاجئين الفلسطينيين في الشتات، ويجب تسمية العنصرية ضد الفلسطينيين المنتشرة اليوم على هذا النحو ومكافحتها. يجب دعم التجمعات والتعبير عن الرأي وجمعيات الفلسطينيين في ألمانيا وحمايتها من أي شكل من أشكال القمع. مصطلح معاداة السامية، الذي يُساء استخدامه ضد الفلسطينيين والمسلمين والشيوعيين، يجب ألا يثير إعجابنا أو يجعلنا نفشل. مهمتنا هي معارضة معادلة الصهيونية واليهودية بشدة. كشيوعيين، نحن لا نتغاضى عن العنصرية ضد المسلمين أو الفلسطينيين أو ضد اليهود

الحاجة للمناقشة 

تريد ألمانيا تطهير نفسها من حقبة الاستعمار والنازية من خلال دعم دولة إسرائيل الاستعمارية الصهيونية ورفع „مصالحها الأمنية“ إلى „عقيدة الدولة“. لذا فهم يدعمون حركة استعمارية عنصرية، مثل الصهيونية، التي يساوونها مع اليهودية لتقديم أنفسهم على أنهم ديمقراطية مطهرة تخلت عن العنصرية والفاشية.

هذه هي الأرضية الأيديولوجية الضرورية التي بُنيت عليها „المسؤولية الألمانية“ بسرعة من „الذنب الألماني“. تم إضفاء الشرعية على حرب العدوان الألماني الأولى بعد عام 1945 (ضد يوغوسلافيا عام 1999) بهذا النوع من „المسؤولية“. تبعت العديد من المهام الحربية لـألمانيا بهذا التبرير في جميع أنحاء العالم. لذلك يجب على الحركة الشيوعية الألمانية بالضرورة أن تهتم بفلسطين. في ظل هذه الخلفية، من اللافت للنظر بشكل خاص أن فلسطين كانت بالكاد مشكلة في الحركة الشيوعية الألمانية لفترة طويلة. لقد ابتعد معظمهم عن حركة التحرير الفلسطينية، وتمسكوا رسميًا بحل الدولتين أو صاغوا مواقف متناقضة حول هذا الموضوع. على الرغم من نشاطنا ونهجنا العدواني تجاه قضية فلسطين، فإننا بصفتنا منظمة شيوعية لم نتمكن بعد من تحقيق الموقف الجماعي اللازم بشأن الأسئلة الأساسية حول هذا الموضوع. لذلك سنعقد نقاشًا داخليًا في المستقبل القريب وننقل النتائج إلى الحركة كأطروحات. ندعو كل الشيوعيين الألمان إلى اتخاذ موقف نقدي منهم وطرح مواقفهم الخاصة من القضية الفلسطينية للنقاش

!من نهر الأردن إلى البحر الأبيض المتوسط: فلسطين ستكون حرة! عاشت المقاومة الفلسطينية

75 Jahre Nakba – 75 Jahre zionistische Kolonisation Palästinas

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Anhaltende Nakba: 1948 bis heute

Während die europäisch-zionistische Siedlerkolonie Israel am 15. Mai 2023 ihr 75-jähriges Bestehen feiert, erinnern Palästinenserinnen und Palästinenser an die seit 75 Jahren anhaltende ethnische Säuberung ihrer Heimat. Die zionistischen Kolonialherren und ihre europäischen Partner planten bereits lange vor der Nakba, Palästina von „den Arabern zu befreien“, was ihnen spätestens an diesem historischen Tag überwiegend gelang. Mehr als die Hälfte aller ursprünglichen Bewohner Palästinas wurde vertrieben, über 500 Dörfer zerstört und ihr Land und Besitz geraubt. Bis heute leben Palästinenser in Flüchtlingscamps in der Westbank, im Gazastreifen, Libanon, in Syrien, Jordanien und im Irak sowie auf der ganzen Welt verstreut im Exil und warten nun schon in dritter, vierter und fünfter Generation ein Dreivierteljahrhundert auf die Rückkehr in ihre Heimat. Diejenigen von ihnen, die auf dem historischen Gebiet Palästina bleiben konnten, sind täglichem Terror, Entrechtung und Ausbeutung ausgesetzt. Als Tagelöhner arbeiten sie ohne Arbeitsschutz auf Land, das ihnen geraubt wurde und dienen der Besatzungsindustrie gleichzeitig zum Lohndumping sowie als industrielle Reserve. Diese historische Ungerechtigkeit betreibt der „jüdische Staat“ bis heute. Mit Vertreibungen, weiterem Landraub, Mord und Terror übersät die letzte Siedlerkolonie des Westens Palästina. Wir sagen ganz klar: Kolonien haben kein Existenzrecht! Sie und all ihre Partner zu bekämpfen ist unsere Aufgabe.

Aktuelle Intifada

Seit ein paar Jahren regt sich von neuem der palästinensische Widerstand gegen den zionistischen Terror. Diese dritte Intifada hat das Potential, die Lage in Palästina nachhaltig zu verändern. Trotz der zahlreichen Verluste, der Inhaftierung und Ermordung führender Persönlichkeiten des Widerstandes, wie Tamer Al-Kilani, Mohammed Al-Azizi und vieler weiterer, bleibt dieser ungebrochen. Im Gegensatz zur Palästinensischen Autonomiebehörde drängt der Widerstand zur nationalen Einheit und überwindet hierbei immer mehr ideologische Differenzen. Die zahlreichen Widerstandsgruppen – Hamas, Palästinensischer Islamischer Jihad, PFLP, DFLP, Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden, Arin al-Usud und weitere – führen gemeinsame Militäroperationen gegen das zionistische Regime durch, gratulieren und kondolieren einander, ehren die Märtyrer der jeweils anderen und stehen geeinter als je zuvor im Kampf gegen das Besatzungsregime. Hierbei torpedieren sie immer wieder die Sicherheitskooperation der Palästinensischen Autonomiebehörde mit ihren israelischen Kolonialherren. Viele der Widerstandsgruppen unterhalten zudem Kontakte zu strategischen Partnern im Iran, Libanon und Syrieni. Der bewaffnete Kampf bleibt in all seinen Formen der Kern des Widerstandes des palästinensischen Volkes. Er ist die notwendige Bedingung für die Perspektive eines befreiten Palästinas vom Jordan bis zum Mittelmeer. Er ist legitim und zu unterstützen und vor der Diffamierung durch den deutschen Staat und seine Medienlandschaft zu verteidigen. Israel übt als Vorposten des Westens seit 75 Jahren anhaltend seine Terrorherrschaft über Palästina und die Region aus, daher ist es auch unser erklärter Feind.

Situation in Israel

Die aktuellen, sich gegen die Regierung Netanyahu richtenden Proteste in Israel besitzen keinen progressiven, antizionistischen oder antiimperialistischen Charakter. Denn es gibt in Israel keine relevante antizionistische Kraft, die ein befreites Palästina fordert. Die Proteste sind Ausdruck von innerzionistischen Verteilungskämpfen zwischen verschiedenen Fraktionen der mittlerweile fast ausschließlich „rechts-konservativen“ bis faschistischen zionistischen Eliten um die von den Palästinensern geraubte Beute in einer wirtschaftlich und politisch kriselnden Siedlerkolonie. Faschisten wie Smotrich und Ben-Gvir drängen zur schnelleren Vollendung der andauernden Nakba. Die rechte Opposition auf den Straßen will zurück zum Status quo von Unterdrückung, Ausbeutung und langsamer Vertreibung der Palästinenser. Anders als bisher in der Vergangenheit lassen sich die innerzionistischen Differenzen nicht mehr so leicht durch einen Krieg überwinden. Der Widerstand scheint die Möglichkeiten Israels einzuschränken und die zionistische Führung zögert, an einer zweiten Front neben der Westbank einen offenen Krieg gegen Gaza, Libanon oder Syrien zu führen.

Für die Palästinenser in der Westbank und im Gazastreifen bleibt die Lage die gleiche, lediglich die Maskerade ihrer Kolonialherren sehen sie zerbröseln, die Peitschenhiebe dagegen knallen wie zuvor. Wir sagen, in egal welcher Form: Der Zionismus bleibt ein Verbrechen und er muss bekämpft werden.

Repression in Deutschland

Deutsche Kommunen, deutsche Medien, deutsche Politiker und der deutsche Staat gehen gemeinsam mit zionistischen Lobbyorganisationen gegen alles Palästinensische und Palästina-Solidarische vor. Ob gegen Kulturschaffende, gegen Palästina-solidarische Vereine, gegen Journalisten mit palästinensischen Wurzeln, gegen Veranstaltungen zu Palästina im Allgemeinen, gegen deutsch-palästinensische Wissenschaftler, gegen Palästinenser selbst oder auch gegen Demonstrationen für Palästina oder von Palästinensern – es wird diffamiert, gelogen und entlassen, es werden Konten verweigert, öffentliche Räume entzogen, es wird überwacht, Einreisen werden untersagt, Versammlungen verboten und Aktivisten gewaltsam festgenommen. In Deutschland soll alles Palästinensische unsichtbar gemacht werden. Dagegen anzukämpfen ist unsere internationalistische Pflicht!

Palästinensische Geflüchtete in der Diaspora dürfen nicht mundtot gemacht werden und der heutzutage weitverbreitete antipalästinensische Rassismus muss als solcher benannt und bekämpft werden. Versammlungen, Meinungsäußerungen und Vereinigungen von Palästinensern in Deutschland müssen unterstützt und vor jeder Repression geschützt werden. Der gegen Palästinenser, Muslime und Kommunisten missbrauchte Antisemitismus-Begriff darf uns nicht beeindrucken oder zurückweichen lassen. Es ist unsere Aufgabe, uns vehement gegen die Gleichsetzung von Zionismus und Judentum zu wehren. Als Kommunisten dulden wir weder antimuslimischen noch antipalästinensischen oder antijüdischen Rassismus.

Notwendigkeit der Debatte in der kommunistischen Bewegung

Deutschland will sich durch die Unterstützung des zionistischen Kolonialstaates und die Erhebung der „Sicherheitsinteressen“ Israels zur „Staatsdoktrin“ von seiner faschistischen Vergangenheit reinwaschen. Sie unterstützen also eine rassistische Kolonialbewegung, wie den Zionismus, den sie mit dem Judentum gleichsetzen, um sich selbst als geläuterte Demokratie darzustellen, die sich von Rassismus und Faschismus losgesagt habe. Das ist der notwendige ideologische Boden, auf dem aus „deutscher Schuld“ kurzerhand „deutsche Verantwortung“ gebastelt wurde. Der erste deutsche Angriffskrieg nach 1945 (gegen Jugoslawien im Jahre 1999) wurde schon mit dieser Art „Verantwortung“ legitimierii. Zahlreiche Kriegseinsätze der BRD mit dieser Begründung folgten auf der ganzen Welt. Die kommunistische Bewegung Deutschlands muss sich also notwendigerweise mit Palästina beschäftigen, um ihren strategischen Hauptfeind, den deutschen Imperialismus, und seine Strategie und Taktik zu verstehen.

Vor diesem Hintergrund fällt besonders auf, dass Palästina in der deutschen kommunistischen Bewegung seit Längerem kaum Thema ist. Die meisten haben sich von der palästinensischen Befreiungsbewegung abgewandt, halten offiziell an einer Zwei-Staaten-Lösung fest oder formulieren widersprüchliche Positionen zur Thematikiii. Auch wir als KO haben es trotz unserer Aktivität und unseres offensiven Auftretens in der Palästina-Frage bisher nicht zu einer notwendigen kollektiven Positionierung in den grundlegenden Fragen zum Thema geschafft. Daher werden wir in naher Zukunft eine interne Debatte führen und die Ergebnisse als Thesen in die Bewegung geben. Wir rufen alle deutschen Kommunisten dazu auf, zu diesen kritisch Stellung zu beziehen und ihre eigenen Positionen in der Sache Palästinas zur Debatte zu stellen. 

Vom Jordan bis zum Mittelmeer: Palästina wird frei sein! 
Lang lebe der palästinensische Widerstand!

i Noel Bamen: Mit Palästina-solidarischen Vorsätzen in die zionistische Hölle, https://kommunistische-organisation.de/artikel/mit-palaestina-solidarischen-vorsaetzen-in-die-zionistische-hoelle-eine-kritik-an-den-grundlinien-der-mlpd-zum-palaestinensischen-befreiungskampf/.

ii Klara Bina: Der BRD-Imperialismus unter Druck!, https://kommunistische-organisation.de/allgemein/mit-palaestina-solidarischen-vorsaetzen-in-die-zionistische-hoelle-eine-kritik-an-den-grundlinien-der-mlpd-zum-palaestinensischen-befreiungskampf/#sdendnote22sym.

iii Bamen: Mit Palästina-solidarischen Vorsätzen in die zionistische Hölle.

Klarheit in der Position der ukrainischen Kommunisten

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Diskussionsbeitrag von Yana (KPD)

In der Auseinandersetzung um die Frage „Krieg in der Ukraine“ scheint die Position der ukrainischen Kommunisten entscheidend zu sein. Natürlich sind sie es, die das Schicksal ihres Landes am besten beurteilen können und dürfen.

Die moderne „Internationale“, die hinter der Website www.solidnet.org steht, hat die Position des Bundes der Kommunisten der Ukraine (weiter BKU) veröffentlicht. Zum einen hat der BKU die Joint Statement (verfasst von 4 Parteien) unterschrieben und damit seine Position bezeichnet, die „russische Aggression“ als imperialistische Aggression zu betrachten und sowohl die USA/NATO als auch den russischen Imperialismus zu verurteilen.

Der Bund der Kommunisten der Ukraine wurde als ukrainische „Schwesterpartei“ der RKAP gegründet und hat unter der Führung der großen Kommunistin Tamila Jabrova von Anfang an ähnliche Positionen vertreten wie die RKAP. Aus diesem Grund können wir die BKU als eine marxistisch-leninistische antirevisionistische Partei bezeichnen, im Gegensatz zur KPU (Kommunistische Partei der Ukraine), die, wie die KPRF, eher als sozialdemokratisch bezeichnet werden sollte.

Neben der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung hat die BKU auch ihren eigenen Brief an die RKAP auf der Solidnet-Website veröffentlicht.[endnote]http://www.solidnet.org/article/Union-of-Communists-of-Ukraine-Letter-from-the-Union-of-Communists-of-Ukraine-to-comrades-from-the-Russian-Communist-Workers-Party/[/endnote]

In diesem Brief wird sehr harte Kritik an der RKAP geübt, die bekanntlich solche Ziele der Russischen Föderation wie den Kampf gegen den Faschismus in der Ukraine und den Schutz des Donbass anerkennt. Zum Beispiel schreibt die BKU:

 „Eine völlige Verzerrung der leninistischen Doktrin der Komintern, des imperialistischen Krieges und der Stellung der Parteien ist die von der Russischen Kommunistischen Partei vertretene Position zum „ganz schlechten und nicht ganz so schlechten Imperialismus“. Mit unerschütterlicher Hartnäckigkeit griff die Führung des RKAP die Losung der“Entnazifizierung“ auf, die von den bürgerlichen Behörden der Russischen Föderation so geschickt manipuliert wurde…

Genossinnen und Genossen! Indem Sie eine solche Pseudo-Denunziation unterstützen, unterstützen Sie die Zerstörung der ukrainischen Städte und der zivilen Infrastruktur, den Tod der Zivilbevölkerung. War das die militärische Taktik der Roten Armee bei der Befreiung Deutschlands 1945? Nein, es war das diametrale Gegenteil der Alliierten der Anti-Hitler-Koalition, die Dutzende deutscher Städte bombardierten – Dresden, Hamburg, Magdeburg, Bonn, Dortmund, Miesburg, Nürnberg und andere. Heute sind in der Ukraine als Folge der Invasion Dutzende von Städten zerstört oder halb zerstört: Charkow, Mariupol, Irpen, Wolnowakha, Ijum, Popasna, Rubizhne, Sewerodonetsk, Artemiwsk…

Wer wurde in Kiew durch die Zerstörung des Stromnetzes und der Wasserversorgung entnazifiziert? Die faschistischen ukrainischen Machthaber? Sicher nicht – die sind sehr zufrieden mit ihrer autonomen Versorgung mit allen Ressourcen. Ärger für die Bewohner der Stadt und für die am meisten benachteiligten und ungeschützten Menschen, die keine Transportmittel, keine Ersparnisse und vor allem keine Gesundheit haben. Keinen funktionierenden Aufzug, um Wasser in den x-ten Stock eines sowjetischen Wohnhauses zu bringen, oder keine Stromgeneratoren; keine Hütten, nicht einmal eine kleine Datscha mit einem Herd, um aus der Stadt herauszukommen und die Kälte zu ertragen.“

Eigentlich sehr erschütternde Worte, die Anklage der russischen Kommunisten in Unbarmherzigkeit und Empathielosigkeit. Es fehlt nur noch die Geschichte von der „Vergewaltigung ukrainischer Kinder“ und die Rhetorik unterscheidet sich in nichts mehr von der NATO-Kriegsrhetorik. Hinzu kommt die Geschichtsmanipulation: Tatsächlich haben sowjetische Bomber auch deutsche Städte bombardiert und keineswegs vor der „Zerstörung ziviler Infrastruktur“ zurückgeschreckt, wenn auch nicht so brutal wie die US- und britischen Streitkräfte; dennoch hat die SU ihre Verbündeten auch nicht von diesen Bombardierungen abgehalten oder sie verurteilt. 

Aber das ist das gute Recht der ukrainischen Kommunisten, so zu denken, und das ist nicht das wirklich Spannende an dieser Geschichte.

Viel interessanter ist, dass wir als KPD Kontakte zur BKU haben, zu ukrainischen Kommunisten, die jetzt direkt in Odessa und Kiew sind. Also genau zu denen, die oft ihren Strom nur aus Generatoren beziehen müssen und unter der ganzen Härte des Krieges leiden und gleichzeitig im Untergrund kämpfen, unter der täglichen Gefahr, von der ukrainischen SBU verhaftet zu werden.

Diese Kommunisten haben ihre Position klar zum Ausdruck gebracht. Sie stehen in Kontakt mit der RKAP und unterstützen voll und ganz die Position der Schwesterpartei. Es stellt sich heraus, dass die auf der Solidnet-Website geäußerten Positionen nur von einigen Mitgliedern der BKU stammen, die wegen des Krieges nach Europa geflohen sind.

Zu diesem Zweck haben die ukrainischen Untergrundkämpfer einen eigenen Brief an Solidnet geschrieben.[endnote]https://un-comm-ukr.ucoz.ru/publ/9-1-0-1688[/endnote]

Hier die vollständige Übersetzung des BKU-Briefes:

„Eine Gruppe von Mitgliedern des Bundes der Kommunisten der Ukraine bzw. von Familienmitgliedern, die bei Ausbruch der Feindseligkeiten nach Westeuropa ausgereist sind, hat einen Aufruf an die kommunistischen Mitglieder der RKAP unter dem Titel „Brief des Bundes der Kommunisten der Ukraine an die Genossen der Kommunistischen Arbeiterpartei Rußlands“ veröffentlicht, der „auf einer Generalversammlung des BKU“ angenommen wurde.

Wir, die in unserem Land verbliebenen BKU-Mitglieder, hatten weder von der Einberufung der Generalversammlung noch von ihrer Tagesordnung gehört und erfuhren davon erst aus dem zitierten Dokument. Aber das ist nicht das Problem.

Das Dokument enthält eine Reihe von sehr fragwürdigen Bestimmungen, die jedoch mit der falschen Position der Führung einiger kommunistischer Parteien europäischer Länder übereinstimmen.

Der Verfasser des Aufrufs schreibt: »Das sind die Früchte ihrer Arbeit, ihrer Kontakte, die heute von denen ausgenutzt werden, die sich hinter der Meinung einzelner Bürger von Donezk und Luhansk verstecken, die sich immer noch an das Spinnennetz der illusorischen Hoffnung auf den „großen Bruder“ klammern, um ihre Unterstützung für die militärische Aggression des bürgerlichen Rußlands zu rechtfertigen.« Aber der Autor beginnt denselben Absatz mit den Worten: »Diese Mitglieder der RKAP, … die die Situation richtig einschätzten, sich der Arbeitsgruppe anschlossen und einen bedeutenden Beitrag zum antifaschistischen Widerstand (hier und von mir weiter hervorgehoben. Sailor.) im Donbass leisteten…«

Der Autor ist sich also bewußt, daß im Donbass ein Kampf gegen den Faschismus in der Ukraine geführt wird, der die Form des Nazismus angenommen hat.

Warum sonst hätten der Autor und seine Familie ihre Heimat verlassen und sich auf den Weg nach Europa gemacht, als in Kiew die Luftschutzsirenen heulten, als das Leben in der Ukraine für Menschen, die in irgendeiner Weise mit kommunistischen Organisationen in Verbindung standen, immer gefährlicher wurde und viele ins Ausland flohen?

Man kann über die russische Aggression reden, so viel man will. Ja, die Handlungen der russischen Politiker sehen wie eine Aggression aus, aber war nicht die ganze Reihe von Handlungen seiner Gegner, die der Invasion vorausgingen, eine Aggression gegen Rußland?

Erinnern wir uns an die Verletzung aller NATO-Verpflichtungen, sich nicht nach Osten auszudehnen, erinnern wir uns an die Ausbildung der Armeen der ehemaligen Sowjetrepubliken, die Rußland feindlich gesinnt sind, durch NATO-Spezialisten, an die Verlegung der Biolabors des Blocks an die Grenzen Rußlands…

Die gesamte US-Politik der letzten zwei Jahrzehnte bestand darin, die ehemaligen Sowjetrepubliken für den Kampf gegen Rußland zu „rekrutieren“ – und zwar ganz explizit und offen. Die USA und die NATO-Staaten „pumpten“ astronomische Summen in die Aufrüstung dieser Republiken und in die Indoktrinierung ihrer Bevölkerung, während ihre Führer darüber logen, sie zu ernähren… (auf den Bauernhöfen werden auch Haustiere gefüttert… aber wozu?!)…

Weißrußland hat nicht mitgemacht, aber der Rest der Republiken…sogar westliche Politiker geben es offen zu, der ehemalige französische Präsidentschaftskandidat Nicolas Dupont-Henian sagte, daß „Vladimir Zelenskyjs Ziel nicht darin bestand, die Ukraine zu verteidigen, sondern sein eigenes Volk zu opfern, um Rußland zu schaden…“

Hätte Rußland vorgehabt, die Nachbarrepubliken zu übernehmen oder sie wieder unter seinen Einfluß zu bringen, hätten russische Truppen 2008 nicht vor den Toren von Tiflis Halt gemacht, und selbst 2014, als ukrainische Politiker über die russische Aggression schimpften, hätte sich Rußland nicht auf die Krim beschränkt. Aber die USA und die NATO verlegten ihre Stützpunkte und Laboratorien immer näher an die Grenzen Rußlands. Und Rußland hat versucht, diese Pläne zu durchkreuzen – indem es an seine gefährlichste Grenze stieß und begann, sich vom Dollar zu entfernen.

Zum jetzigen Zeitpunkt können die Aktionen Rußlands als Kampf um seine Unabhängigkeit bezeichnet werden.

Ganz nebenbei hat die ukrainische Bevölkerung auch die Chance erhalten, sich von der faschistischen Unterdrückung zu befreien, und der Donbass hat die Chance erhalten, den ständigen nationalistischen Terror zu beenden, der seit fast 9 Jahren andauert.

Aber wir werden nicht alle interessanten Zitate aus diesem Dokument zitieren, es ist wichtiger, die Gründe zu verstehen.

Die Verfasserin des Briefes lebt heute mit ihrer ganzen Familie in Westeuropa und kennt alle führenden Vertreter der europäischen Linken (sie war bei vielen Gelegenheiten Dolmetscherin bei internationalen kommunistischen Foren).

Nachdem der Bund der Kommunisten der Ukraine zunächst den Kampf des Volkes im Donbass aktiv unterstützt hatte, hat die Verfasserin des „Briefes“ nun im Namen des gesamten BKU die gewaltsame Unterstützung des Donbass verurteilt, was sich beispielsweise mit der Linie der Kommunistischen Partei Griechenlands und einiger anderer europäischer kommunistischer Parteien deckt, die ebenfalls zuvor den Kampf der Ostukraine unterstützt hatten.

Wir haben uns bereits gefragt, warum die griechischen Genossinnen und Genossen die Aktionen eines Landes der bürgerlichen Demokratie verurteilen und damit ein Land unterstützen, das offen faschistisch ist? Immerhin gibt es in Griechenland noch eine Generation, die sich an den griechischen Faschismus erinnert.

Und warum unterstützen auch die Erben jener italienischen Kommunisten, die zusammen mit den bürgerlichen Demokraten im Kampf gegen die Faschisten starben, jetzt das Naziregime in der Ukraine…?

In den EU-Ländern gibt es keine Ermutigung, Rußland zu unterstützen. Das ist noch sehr milde ausgedrückt. Die Unterstützung von Putins „kriminellem“ Regime kann auch zu Repressalien führen. (Und das, obwohl nach ihren eigenen internationalen bürgerlichen Gesetzen noch keines ihrer eigenen bürgerlichen internationalen Gerichte Rußland als kriminellen Staat bezeichnet hat).
Kommunistische Parteien in Westeuropa sind legal, und ihre Führer haben alle Chancen, Sitze in den Parlamenten zu gewinnen, aber es ist auch möglich, diese Legalität zu verlieren. Ist dies nicht der Grund, warum die Führer einiger kommunistischer und Arbeiterparteien in Europa ihren Regierungen gegenüber loyal sind?

Das ist doch schon eine Abkehr vom Marxismus, das ist schon eine völlige Abkehr vom politischen Klassenkampf für die Interessen der Arbeiterklasse, ein Abgleiten in einen Kampf nur für Rechte. Dies sind bereits die ersten Schritte der einst ideologisch tiefgründigen und kämpferischen revolutionären Parteien hin zu einer Einigung mit der Bourgeoisie: Wir haben schon früher geschrieben, daß die Arbeiterklasse und die Kommunisten ihre eigenen Aufgaben und Interessen haben, und daß es im Interesse der Arbeiterbewegung ist, die Widersprüche im imperialistischen Lager auszunutzen, nicht sie auszulöschen. Insbesondere die akuten Widersprüche.

Im „Brief“ heißt es: »…Eine Verzerrung der Leninschen Lehre der Komintern über den imperialistischen Krieg und die Position der Parteien sind die von der RKAP vertretenen Positionen über den „absolut bösen und nicht so bösen Imperialismus…“.«

Erstens, die Lehren welcher Internationalen? Ausgerechnet der kommunistisch-leninistischen?

Zweitens: Die Verzerrung der leninistischen Lehre steht genau in dem zitierten „Brief“.

Und noch ein wesentlicher Hinweis: »Der „Brief“ wurde durch einen Beschluß der Generalversammlung des BKU angenommen…«

Die Versammlung welches BKU? Der Familie des Autors im Exil? Warum hält sich der Autor für berechtigt, im Namen der gesamten Organisation des Bundes der Kommunisten der Ukraine zu sprechen?

Ja, die Autorin ist eine Verwandte und rechtmäßiger Erbe von T.I. Jabrowa – der Gründerin und langjährigen Leiterin des BKU. Die Autorin hat ihr Eigentum geerbt und damit alle Archive, Listen von BKU-Mitgliedern mit Installationsdaten, den Computer mit allen Informationen… Aber die BKU selbst ist nicht das Eigentum von jemandem. Oder gibt es etwas Neues in den Algorithmen des Parteiaufbaus?

Der Text wurde von den Mitgliedern des BKU zusammengestellt und genehmigt,
die auf dem Territorium der Ukraine verbleiben.

Podcast #35 – Communist Party of Kenya on Neocolonialism and Imperialism

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Our guest Booker Omole the national vice president of the Communist party of Kenya talks about the neocolonial system that developed after the formal independence of Kenia in 1963 and that is still shaping the political reality today. Booker disapproves the common equalization of the activities of China to the imperialistic policies of the west and talks about the anti-china sentiments, which are carefully put in place by western media. He speaks about the history of progressive forces and resistance to imperialism and the development of the communist movement in Kenya. 

To learn more about and support the Communist Party of Kenya check out these links:

1. Website: https://www.communistpartyofkenya.org/

2. YouTube: https://www.youtube.com/@communistpartyofkenya

3. Twitter: https://twitter.com/CommunistsKe

4. Facebook: https://www.facebook.com/CommunistKenya

5. Instagram: https://www.instagram.com/communistske/

6. Donate: https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=HR9Z25JYDA8JJo

7. Propaganda shop: https://peacelandthreads.com/collections/communist-party-of-kenya

8.  CPK mega Book : https://www.lulu.com/shop/central-organizing-committee-of-the-communist-party-of-kenya-and-red-prints-publishing-and-marxist-leninist-reading-hub/the-building-of-the-communist-party-of-kenya/paperback/product-wpymnp.html

Erneute Attacke von Young Struggle auf Anti-NATO-Positionen der KO – diesmal in Duisburg

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Am 8. Mai nahmen wir als KO in der Duisburger Innenstadt an einer Kundgebung zum Tag der Befreiung von Heizung, Brot und Frieden und Duisburg stellt sich quer (DSSQ) teil. Wir trugen eine Fahne der Sowjetunion, eine Siegesfahne der Roten Armee sowie ein Transparent mit dem Slogan „Stoppt den Krieg gegen Russland! Keine Waffen für die Ukraine! Für die Niederlage der NATO!“ mit uns. Unter den dort versammelten Organisationen sowie den Passanten verteilten wir unsere Stellungnahmen und unsere Aktionszeitungen zum 8. Mai. Bereits zu Beginn der Kundgebung forderten zwei Jugendliche mit linken Szene-Buttons die Genossen vom Freidenker-Verband auf, ihr Transparent mit der Aufschrift „Frieden und Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation und der VR China – gegen NATO-Kriegsvorbereitung“ wegzupacken. Die Genossen weigerten sich selbstverständlich.

Beim Flyern kam einer unserer Genossen mit den drei Anwesenden von Young Struggle (YS) ins Gespräch. Diese warfen der KO vor, YS in der Vergangenheit „mehrfach angegriffen“ zu haben. Auf Nachfrage hin, was damit gemeint sei, wurde schließlich auf die Stellungnahme zum Angriff auf die KO in Frankfurt am 1. Mai verwiesen, in der YS als „Fußtruppen“ der NATO bezeichnet worden sei. Unser Genosse erwiderte, dass erstens die KO angegriffen wurde, und zwar physisch, zweitens dass man selbstverständlich objektiv dem deutschen Staat und dem westlichen Imperialismus in die Hände spielt, wenn man Anti-NATO-Positionen derart angreift, wie es in Frankfurt passiert ist, und drittens, dass die Kritik an die gesamte Frankfurter Demo-Orga gerichtet sei und sich YS ja sehr gerne von dem Vorfall distanzieren könne, wenn sie auch der Meinung seien, dass ein solches Verhalten absolut falsch sei. Daraufhin wussten die YS-Aktivisten offenbar nichts mehr zu erwidern.

Dass sie offenbar überhaupt nicht der Meinung waren, dass ein solches Verhalten nicht in Ordnung ist, bewiesen sie wenige Minuten später: Kurz nachdem unsere Genossen ihr Transparent entfaltet hatten, stellte sich YS vor das Transparent, um es zu blockieren. Unsere Genossen forderten sie mehrfach auf, aus dem Weg zu gehen, und stellten sich wiederholt von den drei Störern weg. Nach einigem Hin- und Her ging eine Genossin von Heizung, Brot und Frieden und DSSQ dazwischen; ihr gegenüber begründeten die Störer ihr Verhalten tatsächlich, indem sie uns mit Faschisten gleichsetzten. Wir bezogen derweil Stellung auf der anderen Seite der Kundgebung. Die Umstehenden bekundeten ihre Entrüstung über die Störaktion; ein Genosse von Dev Genç stellte sich betont solidarisch hinter unser Transparent. Einer der Young Struggler buhte am Ende unserer Rede lautstark und alle drei zogen, gleich nachdem sie ihren eigenen Redebeitrag gehalten hatten, ab.

Klare Kante gegen Angriffe auf Anti-NATO-Positionen!

Es ist das zweite Mal innerhalb einer Woche, dass Young Struggle in verschiedenen Städten derart gegen uns und gegen unsere klare Anti-NATO-Position auftritt und dabei jegliche Form solidarischen Umgangs und inhaltlicher Kritik über Bord wirft. Bis heute haben sie sich nicht von dem Angriff auf die KO in Frankfurt und auf die öffentliche Beschimpfung als „Revisionistenschweine“ und als „Putin KO“ durch die Demoleitung distanziert. Und sie sind, das beweist nun der Fall Duisburg, offenbar nicht nur in Frankfurt bereit, direkt einzuschreiten, wenn öffentlich eindeutige Positionen gegen den NATO-Kriegskurs bezogen werden. Damit bestätigen sie den bereits von uns erhobenen Vorwurf: Sie dienen sich derzeit dem deutschen Imperialismus objektiv an, indem sie genau jene Positionen angreifen und zu unterbinden versuchen, die auch der deutsche Staat aktuell kriminalisiert und zensiert. Die kommunistische und die Friedensbewegung muss ein derartiges Verhalten scharf kritisieren und ächten, wenn sie nicht vollends gespalten und entkräftet werden will! Dabei darf auch nicht – wie leider häufiger angeführt – als Entschuldigung gelten, dass es sich bei YS um eine Jugendorganisation handle, die ganz selbstverständlich unter der „Kinderkrankheit“ des linken Radikalismus leide. YS politisch ernst nehmen, heißt, sie zu kritisieren, wenn sie ein derart inakzeptables Verhalten an den Tag legen! Nur offene, scharfe Kritik unter Linken kann zur politischen Entwicklung der Bewegung als ganzer sowie einzelner Kräfte beitragen.

In diesem Sinne verurteilen wir auch, dass die Freidenker auf der Duisburger Kundgebung ebenfalls bedrängt wurden, und erklären uns solidarisch mit ihnen! Stehen wir gemeinsam gegen diese Angriffe auf Anti-NATO-Positionen und die damit vorangetriebene weitere Zersetzung der Anti-Kriegs-Bewegung!

Kein Fußbreit der anti-russischen Kriegspropaganda!
Stoppt den Krieg gegen Russland!

90 Jahre Bücherverbrennung: Damals wie heute gegen ihre Gleichschaltung und ihren Kulturkrieg!

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Am 10. Mai 1933 veranstalteten die Nazis überall in Deutschland Bücherverbrennungen: In rund 30 Universitätsstädten im ganzen Land plünderten vor allem junge, studentische Faschisten Bibliotheken, Buchläden und private Häuser und verbrannten auf öffentlichen Plätzen alles, was als „undeutsch“ und „entartet“, sprich vor allem, was als jüdisch und als marxistisch galt. Betroffen waren politische, philosophische und wissenschaftliche Werke genauso wie Unterhaltungsliteratur. Wie auch die Pogromnacht fünfeinhalb Jahre später war dieser Akt der öffentlich zur Schau getragenen faschistischen Kulturbarbarei keine Massenbewegung, sondern ein von den Nazis inszeniertes Spektakel. Das Ziel war klar: Es ging darum, unmissverständlich, offen und mit Gewalt unterstrichen aufzuzeigen, welche Ideen und Meinungen unter der faschistischen Diktatur erlaubt waren, und welche nicht. Es ging darum, die Bevölkerung zu spalten, einzuschüchtern und zu entsolidarisieren. Zugleich handelte es sich um einen konkreten Angriff auf alles Fortschrittliche: auf die Wissenschaft als Institution, auf die Wissenschaft als Weltanschauung, auf die Arbeiterbewegung, auf fortschrittliche Intellektuelle, auf den Antifaschismus und auf den Antimilitarismus als Haltung breiter Teile der Bevölkerung. Die Bücherverbrennung war somit der symbolische Auftakt für die weitere Propagandaoffensive der deutschen Faschisten für ihre Kriegs- und Weltherrschaftspläne. Während die erbittertsten Gegner der Nazis – vor allem Kommunisten, aber auch sozialdemokratische und andere Antifaschisten – bereits mittels Repression und staatlichen Terrors verfolgt wurden, wurden jene Teile der breiten Bevölkerung, die dafür empfänglich waren, im Sinne der Nazi-Ideologie verhetzt, der Rest wurde zum Schweigen gebracht. 

Geistige Brandstiftung befeuert auch heute den Krieg

Die Parallelen zu heute sind unübersehbar: Der deutsche Imperialismus führt wieder Krieg in Osteuropa und gegen Russland. Dafür wird die deutsche Bevölkerung auch heute wieder tagtäglich mit unverhohlen rassistischen, militaristischen, antikommunistischen und sogar offen faschistischen Parolen aufgehetzt. Der Russlandhass ist auch heute wieder klar rassistisch und antisowjetisch bzw. antikommunistisch geprägt, wie schon 1934/35, als die Nazis eine Kampagne gegen den angeblichen „Völkermord“ in der Ukraine durch die sowjetische Regierung („Holodomor“) betrieben, hat der deutsche Imperialismus auch heute wieder vermeintlich sein Herz für die Ukraine entdeckt: Die ukrainischen Faschisten – heute wie schon im Zweiten Weltkrieg de facto Fußtruppen der deutschen Kriegstreiber – werden als „tapfere Kämpfer“ und „Helden“ inszeniert, während man die Verbrechen der Nazis in Osteuropa konsequent relativiert. Damals wie heute sind Russenhass und Kriegsgeilheit in alle Bereiche des Lebens eingedrungen: Kam die Kriegspropaganda früher über den Volksempfänger in jede Wohnung, wird man heute von hunderten verschiedenen, faktisch aber fast gänzlich gleichgeschalteten Online-, TV-, Rundfunk- und Printmedien rund um die Uhr zugemüllt. Überall hängen ukrainische Fahnen und am Arbeitsplatz, in den Schulen, den Unis und auch im privaten Rahmen werden moralische Empörung über Russland und Betroffenheit und Solidarität gegenüber Kiew eingefordert. Die meisten Menschen trauen sich schon längst nicht mehr, offen ihre abweichende Meinung zur herrschenden Propaganda zu äußern.

Parallel dazu wird auch heute jede öffentliche Kritik und Opposition stigmatisiert, mundtot gemacht und kriminalisiert. Und diese Repression wirkt: Sie muss nicht wie damals, als es eine breite und organisierte Opposition in Form der KPD, der Gewerkschaften und auch Teilen der Sozialdemokratie gab, die Form von massenhaftem Terror annehmen. Der deutsche Imperialismus hat es heute nicht nötig, die bürgerliche Demokratie durch eine offene faschistische Diktatur zu ersetzen. Die kleine und schwache, zwar organisierte, aber dennoch stark zersplitterte Opposition zur NATO schafft es kaum, die Mehrheit der Bevölkerung, die nach wie vor gegen den Krieg ist, zu erreichen, geschweige denn zu mobilisieren. Daher reicht es den Herrschenden, sie weitgehend totzuschweigen, zu spalten, wo möglich, und gezielt dort mit medialer Hetze und Repression zuzuschlagen, wo sie sich einmal konsequentere Stimmen gegen den Kriegskurs äußern.

Aber nicht nur die standhaften Teile der Friedens- und der kommunistischen Bewegung sind von forcierter Isolierung, Repressalien und Hetze betroffen, sondern auch kritische Intellektuelle und Journalisten. Der Journalist Ulrich Heyden etwa wurde vom sich kritisch und linksliberal gebenden Freitag entlassen und die angesehene Russlandexpertin und ehemalige Moskau-Korrespondentin der ARD, Gabriele Krone-Schmalz, wird mit ihren Aufrufen zur Verständigung mit Russland nicht einmal mehr als Feigenblatt in Talkshows eingeladen. Auch ihre Bücher, allesamt Bestseller, werden mittlerweile nicht mehr verlegt. Die junge Welt wurde bereits vor einem Jahr Opfer von Vandalismus. Auch der weltbekannte Musiker Roger Waters, der bereits wegen seiner palästina-solidarischen Haltung im Kreuzfeuer der Propagandisten des westlichen Imperialismus steht, geriet nun erneut wegen seiner kritischen Haltung zum Ukrainekrieg in den Fokus und seine Konzerte sollten unterbunden werden. Vor allem aber sind russische Menschen in Deutschland, russische Kultur und russische Medien von Hetze und Zensur betroffen. Das Verbot von Russia Today und anderen russischen Medien in der EU ist der krasseste Fall von Medienzensur, den wir seit langem erlebt haben. Dass diese Einschränkung der Medien- und Meinungsfreiheit auf keinerlei Kritik aus dem liberalen Spektrum und von Menschenrechtsorganisationen gestoßen ist, zeigt einmal mehr deutlich auf, dass der Liberalismus als Herrschaftsform letztlich nur die Kehrseite des Faschismus ist, und kein Gegensatz zu ihm. Dasselbe gilt für die Verbannung russischer Literatur von Buchmessen, für das Absagen von Konzerten russischer Musiker, für „Debatten“, wie die um die Umbenennung des Gorki-Theaters in Berlin, für das Entfernen russischer Produkte aus Supermarktregalen, die Schändung sowjetischer Weltkriegsdenkmale, das Aufstellen eines ausgebrannten russischen Panzers vor der russischen Botschaft in Berlin, die Ausladung russischer Repräsentanten vom Gedenken an die Opfer des Faschismus und die Entfernung des vom russischen Generalkonsul im KZ Buchenwald für die sowjetischen Opfer niedergelegten Blumen sowie die offene rassistische und bis heute nicht widerrufene Hetze gegen Russen im Öffentlich-Rechtlichen. Auch hier muss man von Kulturbarbarei sprechen. Und auch hier ist klar, dass derlei geistige Brandstiftung nicht nur dem Krieg nach außen dient, sondern auch rassistischer Gewalt im Inland Vorschub leistet.

Osteuropa als „Anti-Russland“ und Rammbock

Was wir hier in Deutschland erleben, wird in der Ukraine noch einmal auf die Spitze getrieben: Seit dem vom Westen unterstützten, von faschistischen Kräften durchgeführten Putsch 2014 herrscht in Kiew ein Regime, das jegliche Opposition gegen den antirussischen Kriegskurs, gegen den herrschenden faschistoiden Ultranationalismus und gegen den grassierenden Geschichtsrevisionismus unterdrückt. Der staatliche Terror reicht von Medienzensur über Parteiverbote bis hin zum Massaker von Odessa am 2. Mai 2014, den Morden an Journalisten und Oppositionellen sowie dem Krieg gegen die Menschen im Donbas. Das Kiewer Regime hat die Ukraine seit 2014 mit Unterstützung der NATO zu einem „Anti-Russland“ aufgebaut, damit einem großen Teil der eigenen Bevölkerung den Krieg erklärt und die Ukraine als Vielvölkerstaat zerstört. Dieser Krieg findet entsprechend nicht zuletzt auf kultureller Ebene statt: Auch wenn man vom angestrebten offiziellen Verbot der russischen Sprache (zunächst) abgelassen hat, wurde Russisch doch immer weiter verbannt. Die russische Kultur und russische Einflüsse werden als „minderwertig“ herabgewürdigt und die ukrainische Geschichte wird im Sinne des herrschenden völkischen Ultranationalismus umgeschrieben, nicht zuletzt soll das sowjetische Andenken vernichtet werden.

Dabei lässt sich das Kiewer Regime einmal mehr vom faschistischen Deutschland inspirieren: Im vergangenen Jahr wurde die „Entsorgung“ russischer Literatur in der Ukraine im großen Stil organisiert und inszeniert. Deutsche Medien setzen sonst schnell feindliche Regierung mit dem Hitler-Regime gleich oder ziehen Nazi-Vergleiche wenn es um Muslime, Türken und Araber geht und projezieren so die eigenen Geschichte auf andere – über diesen ukrainischen Akt reaktionärer Kulturzerstörung berichteten sie dagegen voller Verständnis und Sympathie. Das traditionell antirussische und antikommunistische Litauen, EU- und NATO-Mitglied, wo knapp sechs Prozent der Staatsbürger Russen sind, ließ sich inspirieren und verbannte russische Literatur aus Buchläden und -messen. Auch in diesem Fall kam weder von westlicher medialer Seite, noch aus Brüssel oder Berlin Kritik. Natürlich nicht: Es gehört zur Kriegsstrategie der NATO, Osteuropa zum Rammbock gegen Russland aufzubauen. Und die Diskriminierung und Ausgrenzung der eigenen russischen und pro-russischen Bevölkerung dient dieser Strategie genauso wie die Rehabilitierung des Faschismus und die Ausnutzung ukrainischer Neonazis als Sturmtruppen gegen Moskau.

Daher gilt auch am 10. Mai, nicht nur zu gedenken, sondern auch Parallelen zur Geschichte zu erkennen und Lehren zu ziehen: 

Nie wieder Faschismus, nie wieder imperialistischer Krieg!

Stoppt die anti-russische Hetze! 

Stoppt den Krieg gegen Russland!

!ضد قمع العمل الفلسطيني في ألمانيا

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جنبا إلى جنب مع أكثر من 160 مؤسسة ونقابة عمالية وحزب ألماني ودولية أخرى، ندعم نداء شبكة صمدون للدفاع عن الأسرى الفلسطينيين

نحن المنظّمات الموقّعة أدناه نعلن رفضنا القاطع وإدانتنا للحظر الذي فرضته شرطة برلين على المظاهرات في ذكرى يوم الأسير الفلسطيني، والتي كان من المفترض أن تتمّ خلال نهاية هذا الأسبوع بين 15 و17 نيسان/أبريل. هذا المنع ليس فقط اعتداءً على الفلسطينييّن والمجتمع العربي والداعمين للقضيّة الفلسطينيّة في برلين فحسب، بل هو تهديدٌ يطال حريّة تعبيرنا ككلّ. علاوةً على ذلك؛ فإنّها محاولةٌ لمنع الدعم لـ 4800‏ أسير فلسطيني  يكافحون من أجل حريّتهم خلف قضبان الاستعمار

هذا الحظر هو انعكاس للعنصريّة والقمع ضد الفلسطينييّن. وبدلاً من ادعاءات معارضة معاداة السامية، فإنّ الأساس المنطقي للحظر يحتضن ويدعم المعادلة المعادية للساميّة القائلة بأن الصهيونيّة واليهوديّة متطابقتان وأنّ نظام الاحتلال هو الممثل الشرعي لليهود 

إنّ الحكومة الألمانيّة لا تهتمّ بالسلامة العامّة للمجتمع الفلسطيني والعربي في برلين – أكبر تجمّع في أوروبا من نوعه – ولا تتردّد في استغلال العنصرية وحملات التشهير لفرض شكل من أشكال العقاب الجماعي عليه

إنّنا نعتبر هذا الحظر إعتداءً في المقام الأوّل على الأسرى الفلسطينيين وعلى الجالية الفلسطينيّة في برلين وهو محاولة لطمس الصوت الفلسطيني المتصاعد في الشتات والداعم لفلسطين ومقاومتها في ألمانيا وحول العالم، فوعي كثير من الناس بالجرائم المروّعة التي يرتكبها نظام الاحتلال الصهيوني في فلسطين ومساندتهم لشعبنا رفضاً لعنجهيّة الاحتلال في تزايد مستمرّ، وهذا ما يهدف هذا المنع لوضع حد له

وإنّنا نعتبر هذا مشهداً مكرارًا لحظر أيّار 2022, حيث حظرت أجهزة الشرطة في برلين كافّة المظاهرات والنشاطات إحياءً لذكرى النكبة، ونحذّر من حظر آخر مماثل هذا العام، الذي يصادف الذكرى الخامسة والسبعون للنكبة. هذا الحظر هو تعبير عن العنصريّة المعادية للفلسطينيّين التي ترعاها الدولة وعن انتماء وانصياع تام للاستعمار الصهيوني وروايته. ويشكل هذا الحظر خطر خاصّ نظراً أنّ الغالبيّة العظمى من الجالية الفلسطينيّة في برلين هم لاجئون محرومون من حقهم في العودة إلى ديارهم المسلوبة منذ 75 عام 

نرفض هذا الحظر على حقّنا بالتظاهر في يوم الأسير الفلسطيني ونعلن أن صرخاتنا هي امتداد لصوت شعبنا في فلسطين المحتلّة ولن يتم إخراسها. سنستمرّ وسنكافح بصوت أعلى من أيّ وقت مضى من أجل تحرير جميع الأسرى الفلسطينييّن القابعين في سجون المستعمرة الصهيونيّة والإمبرياليّة العالميّة، ولتحرير فلسطين من النهر إلى البحر. نعلن بوضوح وحزم أن هذا النوع من القمع الحكومي لن ينجح في إخماد دعمنا لشعبنا الفلسطيني ومقاومته وحركته الأسيرة التي تكافح من أجل إنهاء الاستعمار والعنصريّة

الحريّة لفلسطين من بحرها إلى نهرها! الحريّة لجميع الأسرى الفلسطينييّن! فليسقط قمع الدولة! عاش التضامن الأممي

كما ندعو إلى التبرع للنضال القانوني ضد حظر التظاهرات وإجراءات المحاكمة لمن تضطهدهم الدولة الألمانية بسبب كفاحهم من أجل فلسطين المحررة

Name: Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
Note: Palaestina gegen Repression

Aufruf von Borotba: „Es ist die Pflicht eines jeden anständigen Menschen auf diesem Planeten, den Faschismus zu bekämpfen.“

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Zum Tag der Befreiung am 8. Mai und dem Tag des Sieges über den Faschismus am 9. Mai veröffentlichen wir diesen Aktionsaufruf unserer Genossen der antifaschistischen Organisation Borotba aus der Ukraine. Die Organisation hat sich 2011 gegründet und war maßgeblich an den Widerstandsaktionen gegen den Maidan-Putsch 2014 aktiv. Die Organisation kämpft seitdem an vorderster Front und unter größten Opfern gegen das Kiewer Regime und seine faschistischen Kräfte und ruft auf, sich mit ihrem Kampf international zu solidarisieren. Wir veröffentlichen diesen Aufruf auf Deutsch, Englisch und Russisch, um dieser antifaschistischen Kraft aus der Ukraine eine Stimme zu geben.

Deutsche Übersetzung: KO

Englisch: http://www.borotba.su/borotba-fighting-fascism-is-the-duty-of-everyone-on-the-planet/

Russisch (Original): http://www.borotba.su/fight-fascism-2022/

Es ist die Pflicht eines jeden anständigen Menschen auf diesem Planeten, den Faschismus zu bekämpfen.

Am 9. Mai jährt sich zum 77. Mal der Tag des Sieges über Nazi-Deutschland.

Fast ein Jahrhundert liegt zwischen uns und diesen Ereignissen. Doch gerade jetzt sehen wir, welch kolossale Auswirkungen sie noch immer auf die gesamte Weltgemeinschaft haben.

Der Zweite Weltkrieg hat nicht einfach begonnen. Er kam nicht aus heiterem Himmel. Das Knäuel von Widersprüchen in der internationalen Politik, das ihn herbeiführte, versuchte man nicht mit diplomatischen Mitteln zu lösen, sondern mit Hilfe des Krieges.

Die Gründe, die die Welt vor über 80 Jahren in Anhänger der nazistischen Ideen und Antifaschisten spalteten, bestehen auch heute noch. Die westlichen Konzerne und das Finanzkapital, die Hitler jahrelang bewaffneten, stellten eine kampfbereite Armee auf, um sie gegen denjenigen zu schicken, von dem sie sich bedroht fühlten: die Sowjetunion.

Jetzt sehen wir genau dasselbe: Westliche transnationale Konzerne und das Finanzkapital haben in den letzten 8 Jahren sehr intensiv eine Armee von Nazis und Anhängern der weißen Vorherrschaft aufgebaut, um sie gegen Russland zu richten. Mehr als 120.000 gut motivierte und mit rechtsextremer Propaganda vollgepumpte Kämpfer waren an den Grenzen der Volksrepubliken Lugansk und Donezk (LPR und DPR) versammelt und bereiteten sich darauf vor, die friedliche Zivilbevölkerung des Donbass und der Krim zu töten, genau wie ihre Vorgänger im Jahr 1941.

Dies wurde jedoch nicht zugelassen.

Wenn wir heute über den Entnazifizierungsprozess sprechen, ist es wichtig, die Ursachen zu verstehen, die vor 80 Jahren zum Weltkrieg führten und die immer noch in der Welt bestehen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass in der Ukraine nicht Russland gegen die Ukraine kämpft, sondern zwei politische Strömungen: Antifaschisten und Nazis. Aus diesem Grund strömten Tausende von militanten Rechtsextremisten aus der ganzen Welt in die Ukraine, die Runen und Hakenkreuze tragen. Deshalb sehen wir russische Spezialeinheiten, die Aufnäher mit Hammer und Sichel tragen und rote Fahnen des Sieges auf ihren Panzern.

Wir möchten einen Appell an unsere Brüder und Schwestern aus anderen Ländern der Welt richten:

Genossen! Wisst dies! In der Ukraine kämpfen wir auch gegen eure Feinde. Gegen diejenigen, die aus euren Heimatstädten kamen. Gegen die Nazis aus Amerika und Georgien, gegen die Rechtsextremen aus Polen und Schweden. Gegen diejenigen, die von spanischen und litauischen Ausbildern ausgebildet wurden.

Wir wissen, dass sich heute in der Ukraine die Zukunft der gesamten Menschheit entscheidet!

Und wir fordern Euch auf, nicht zu schweigen!

Der 9. Mai ist der Tag des Sieges über den Faschismus! Wir rufen alle auf, an diesem Tag auf die Plätze eurer Städte zu gehen, um den spanischen Antifaschisten, die in den Kämpfen gegen Franco gefallen sind, den italienischen Partisanen, die gegen Mussolini gekämpft haben, die Ehre zu erweisen! Den Kämpfern der Griechischen Volksbefreiungsfront (ELAS), den Antifaschisten der Volksbefreiungsarmee Jugoslawiens! Den Gefangenen der Konzentrationslager und Teilnehmern des Aufstands im Warschauer Ghetto!

Wir rufen auf zu Kundgebungen im Gedenken an jene, die nicht aufgegeben haben! Zum Gedenken an Ernst Thälmann, Aris Velouchiotis, Bruno Buozzi, Jean Moulin und Millionen andere, die durch den Nationalsozialismus starben!

Heute, wie vor 80 Jahren, ist die Welt in zwei Hälften geteilt: Anhänger des Nazismus und seine Gegner. Wir wissen, dass Ihr auf der richtigen Seite steht!

Zeigt dies am 8. oder 9. Mai 2022 allen, indem Ihr mit roten Fahnen und hochgehaltenen St.-Georgs-Schleifen auf den Hauptplatz Eurer Stadt geht!

Wir werden siegen!


For the Day of Liberation on May 8 and the Day of Victory over Fascism on May 9, we publish this call to action from our comrades of the anti-fascist organization Borotba from Ukraine. The organization was founded in 2011 and was instrumental in the resistance actions against the Maidan coup in 2014. Since then, the organization has been fighting on the front lines and at the greatest sacrifice against the Kiev regime and its fascist forces, and calls for international solidarity with their struggle. We publish this appeal in English, German and Russian to give a voice to this anti-fascist force from Ukraine.

German translation: KO

English: http://www.borotba.su/borotba-fighting-fascism-is-the-duty-of-everyone-on-the-planet/

Russian (original): http://www.borotba.su/fight-fascism-2022/

Fighting fascism is the duty of everyone on the planet

May 9 marks the 77th anniversary of the Day of Victory over Nazi Germany.

Almost a century separates us from those events. However, right now we see what a colossal impact they continue to have on the entire world community.

World War II didn’t just start. It didn’t come out of nowhere. A tangle of contradictions in international politics led to it, which they didn’t try to untie by diplomatic means, but to cut with the help of war.

The reasons that divided the world into supporters of the ideas of Nazism and anti-fascists more than 80 years ago still exist today. Western corporations and finance capital, which for many years armed Hitler, created a combat-ready army in order to send it against those from whom they felt threatened: the Soviet Union.

Now we see exactly the same thing: Western transnational corporations and financial capital over the past 8 years have been very intensively creating an army of Nazis, supporters of white supremacy, in order to direct it against Russia. More than 120,000 well-motivated fighters, pumped up with far-right propaganda, were gathered at the borders of the Lugansk and Donetsk People’s Republics (LPR and DPR), preparing to kill the peaceful civilians of Donbass and Crimea, just like their predecessors in 1941.

However, this was not allowed to happen.

Today, speaking about the process of denazification, it is important to understand the causes that led to the world war 80 years ago, and which still exist in the world.

It is important to realize that in Ukraine, it is not Russia that is fighting against Ukraine, but two political currents fighting: anti-fascists and Nazis. That is why thousands of far-right militants from all over the planet wearing runes and swastikas poured into Ukraine. That is why we see stripes with a hammer and sickle on the soldiers of the Russian special forces, and red flags of Victory on the tanks.

We want to appeal to our brothers and sisters from other countries of the world:

Comrades! Know this! In Ukraine, we are fighting, including against your enemies. Against those who came from your hometowns. Against the Nazis of America and Georgia, against the far right from Poland and Sweden. Against those trained by Spanish and Lithuanian instructors.

We know that the future of all humanity is being decided in Ukraine today!

And we urge you not to be silent!

May 9 is the Day of Victory over fascism! On this day, we call on everyone to take to the squares of your cities to pay tribute to the anti-fascists of Spain who died in the battles against Franco, the Italian partisans who fought against Mussolini! To the Greek People’s Liberation Front (ELAS) fighters, anti-fascists from the People’s Liberation Army of Yugoslavia! To the prisoners of concentration camps and the participants in the Warsaw Ghetto Uprising!

We call for rallies in memory of those who did not give up! In memory of Ernst Thälmann, Aris Velouchiotis, Bruno Buozzi, Jean Moulin and millions of others who died at the hands of Nazism!

Today, like 80 years ago, the world is divided into two halves: supporters of Nazism and their opponents. We know you are on the right side!

Show it to everyone on May 8 or 9, 2022, by going to the main square of your city with red flags and St. George’s ribbons raised high!

We will win!


В День Победы мы публикуем этот призыв наших товарищей из антифашистской организации „Боротьба“. Организация была основана в 2011 году и сыграла важную роль в акциях сопротивления против переворота на Майдане в 2014 году. С тех пор организация борется против украинского фашизма на передовой и с большими жертвами, и призывает к международной солидарности с их борьбой. Мы публикуем этот призыв на немецком, английском и русском, чтобы дать голос этой антифашистской силе из Украины.

Немецкий перевод: KO

Английский: http://www.borotba.su/borotba-fighting-fascism-is-the-duty-of-everyone-on-the-planet/

Русский (оригинал): http://www.borotba.su/fight-fascism-2022/

Бороться с фашизмом – долг каждого порядочного человека планеты

9 мая исполняется 77 лет со дня Победы над гитлеровской Германией.

Почти целое столетие отделяет нас от тех событий, однако, именно сейчас мы видим, какое колоссальное влияние они продолжают оказывать на всё мировое сообщество.

Вторая Мировая война не началась «просто так». Не возникла на пустом месте. К ней привёл клубок противоречий в международной политике, который попытались не развязать дипломатическими способами, а разрубить с помощью войны.

Причины, которые разделили Мир на сторонников идей нацизма и антифашистов более 80 лет назад, существуют и сегодня. Западные корпорации и финансовый капитал, долгие годы вооружали Гитлера, создавали боеспособную армию для того чтобы направить её на тех, со стороны кого они чувствовали угрозу: на Советский Союз.

Сейчас мы видим ровно то же самое: западные ТНК и финансовый капитал на протяжении последних 8 лет очень усиленно создавали армию нацистов, сторонников превосходства белой расы, для того чтобы направить её против России. Более 120 тысяч хорошо мотивированных бойцов, накачанных ультраправой пропагандой, были собраны у границ ЛНР и ДНР, готовились убивать мирных людей Донбасса и Крыма, также как их предшественники, в 1941 году.

Однако этому не позволили случиться.

Сегодня, говоря о процессе денацификации, важно понять причины, которые привели к мировой войне 80 лет назад, и которые до сих пор существуют в мире.

Важно осознать, что на Украине не Россия воюет против Украины, а воюют два политических течения: нацистское, и антифашистское. Именно поэтому в Украину хлынули тысячи ультраправых боевиков со всей планеты в рунах и коловратах. Именно поэтому мы видим на бойцах русского спецназа нашивки с серпом и молотом, а на танках – красные флаги Победы.

Мы хотим обратиться к нашим братьям и сестрам из других стран мира:

Товарищи! Знайте! На Украине мы боремся, в том числе и против ваших врагов. Против тех, кто приехал из ваших родных городов. Против нацистов Америки и Грузии, против ультраправых из Польши и Швеции. Против тех, кого обучали испанские и литовские инструкторы.

Мы знаем, что сегодня на Украине решается будущее всего человечества!

И мы призываем вас не молчать!

9 мая – День победы над фашизмом! В этот день мы призываем всех выйти на площади ваших городов, чтобы отдать дань уважения погибшим в боях против Франко антифашистам Испании, итальянским партизанам, боровшимся против Муссолини! Греческим бойцам ЭЛАС, антифашистам из Народно-освободительной армии Югославии! Узникам концлагерей и участникам восстания в Варшавском гетто!

Мы призываем провести митинги памяти тех, кто не сдался! Памяти Эрнста Тельмана, Ариса Велухиотиса, Бруно Буоцци, Жана Мулена и миллионов других, погибших от рук нацизма людей!

Сегодня, как и 80 лет назад, мир разделился на две половины: сторонников нацизма и их противников. Мы знаем, что вы на правильной стороне!

Покажите это всем 8 или 9 мая 2022 года, выйдя на главную площадь своего города с высоко поднятыми красными флагами и георгиевскими лентами!

Мы победим!

Aktionszeitung zum Tag der Befreiung: Stoppt die NATO und ihren Faschismus!

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78 Jahre ist es her, dass die Alliierten am 8./9. Mai das deutsche Volk vom Faschismus befreit haben. Die Sowjetunion zahlte hierfür den höchsten Blutzoll: Mehr als 27 Millionen Sowjetbürger starben im Kampf gegen den Faschismus. Der 9. Mai wird in Russland als Tag des Sieges über den deutschen Faschismus gefeiert. Heute führt Deutschland wieder Krieg gegen Russland.

Zusätzlich zu unserer Stellungnahme zum Tag der Befreiung, teilen wir hier die Artikel aus der Aktionszeitung, mit der wir heute auf der Straße sind.

Aufbau der Ukraine zu einem Anti-Russland

Seit über 100 Jahren versucht der deutsche Imperialismus die Ukraine gegen Russland in Stellung zu bringen. So bildete beispielsweise schon 1923 die Reichswehr bewaffnete Kämpfer der Terror- und Spionageorganisation UVO in München aus. Unter anderem aus der UVO ging später auch die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) hervor, die im 2. Weltkrieg massenhaft mit Hitler-Deutschland zusammenarbeitete, als die deutschen Faschisten den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion im Interesse der deutschen Kapitalistenklasse führten und dabei am heroischen und äußerst verlustreichen Widerstand der sowjetischen Völker scheiterten. Diese ukrainischen Henker beteiligten sich willfährig am industriellen Massenmord an Kommunisten, Juden, Polen, Russen und anderen Opfern der deutschen Gewaltherrschaft in der Ukraine und Polen. Nach 1945 hörte die Kooperation jedoch nicht auf. Bis Mitte der 1950er verübten die ukrainischen Faschisten auf dem Gebiet der Sowjetunion mit Unterstützung von westdeutschen, britischen und US-Geheimdiensten Terroranschläge, denen mehrere Zehntausend zum Opfer fielen.

Diejenigen, die nicht vor Ort eingesetzt wurden, um den Sozialismus in Form der Sowjetunion militärisch aus dem Untergrund zu attackieren, sammelten sich größtenteils in Westdeutschland, Kanada und den USA. Das Zentrum ukrainischer Exil-Faschisten war in München um Stepan Bandera entstanden und wurde von westlichen Geheimdiensten unterstützt, um die ukrainische Bevölkerung u.a. durch Radio-Sendungen gegen die Sowjetunion aufzuhetzen. Nach der Auflösung der Sowjetunion formierten sich die Neonazi-Parteien und -Bewegungen in der Ukraine aus genau diesem Umfeld; sie sind heute wie damals fanatische Antirussen.

Doch nicht nur zu offenen Faschisten bestand guter Kontakt. 2004 wurde unter maßgeblicher Hilfe des Westens ein Staatsstreich, die sog. „Orangene Revolution“ durchgeführt, um einen Präsidenten, Juschtschenko an die Macht zu bringen, der gute Wirtschaftsbeziehungen Richtung Westen forcierte, vor allem aber einen antirussischen Kurs verfolgte und die Aufnahme in die NATO anstrebte. Juschtschenko selbst war ein in den USA ausgebildeter Mann Washingtons. Vor allem in Kanada und den USA befinden sich seit den 50er Jahren die ukrainischen faschistischen Organisationen und sind bestens vernetzt mit der Politik. Dieser Präsident Juschtschenko erklärte u.a. den Massenmörder Bandera 2010 zum Held der Ukraine. Bei der Präsidentschaftswahl 2010 sprach sich das ukrainische Staatsvolk allerdings für Wiktor Janukowitsch aus, der sowohl zu Russland als auch dem Westen positive Beziehungen suchte, die NATO-Mitgliedschaft aber klar ablehnte, was der Mehrheitsmeinung der Bevölkerung entsprach. Der Plan, die Ukraine zu einem Anti-Russland zu machen schien von der Bevölkerung erst einmal vereitelt worden zu sein. Also versuchte man sein Ziel vorerst über wirtschaftliche, politische und vertragliche Hebel mit Janukowitsch zu erreichen. Als aber das EU-Assoziierungsabkommen, ein Knebelvertrag, der die Ukraine der EU schutzlos ausgeliefert hätte, zu platzen drohte, orchestrierte der Westen kurzerhand unter Führung von USA und Deutschland 2013/14 den zweiten Putsch innerhalb von 10 Jahren in der Ukraine, den sog. „Euromaidan“. Hierbei spielten organisierte, bewaffnete Faschisten eine zentrale Rolle, die zu Tausenden als Schlägerbanden den Weg frei prügelten. Auch in der Putschregierung saß mit der Partei Swoboda eine offen antisemitische, russenhassende Nazi-Partei. So schaffte man es doch noch, das Land in ein Anti-Russland zu verwandeln. Die Putschregierung beschloss umgehend, die NATO-Mitgliedschaft anzustreben und nahm diese sogar in die Verfassung auf. Seit 1992 hat die NATO die Ukraine Stück für Stück integriert, auch ohne offizielle Mitgliedschaft. Nun wurde die Bewaffnung der Ukraine forciert, der Krieg gegen die Bevölkerung in der Ostukraine begonnen und die militärische Bedrohung gegenüber Russland eskalierte. Der Faschismus, der vom Westen in der Ukraine aufgebaut wurde, ist notwendig, um die Ukraine zu einem Anti-Russland zu machen. Die Ukraine sollte der Rammbock gegen Russland werden, vom dem deutsche und US-Strategen seit Jahrzehnten träumten.

Die NATO drängt nach Osten

Mit der Konterrevolution wurde nicht nur der stärkste Gegner der imperialistischen Pläne der BRD ausgeschaltet. Der Weg nach Osten war nun wieder offen und der rote Faden des deutschen Imperialismus konnte nun weitergesponnen werden. Die NATO dehnte sich nach und nach immer weiter nach Russland aus. Diese Osterweiterung verlief nicht immer friedlich. Im NATO-Krieg 1999 gegen Jugoslawien stiegen erstmals wieder deutsche Kampfflugzeuge in Richtung Osteuropa auf, um die paramilitärischen Separatisten der UCK zu unterstützen und Jugoslawien zu zerstückeln. Um der eigenen Bevölkerung dieses Verbrechen als „Kampf für Demokratie und Menschenrechte” zu verkaufen, heuchelte der damalige Außenminister der BRD, Joschka Fischer (Die Grünen), dass ein zweites „Auschwitz verhindert werden müsse”. Dies stellt nicht nur eine ekelhafte Relativierung des deutschen Faschismus dar, sondern instrumentalisiert auch die eigene Geschichte zur moralischen Legitimierung von Kriegen gegenüber der eigenen Bevölkerung.

Mit der gleichen Argumentation rechtfertigt der deutsche Imperialismus auch heute seine Beteiligung an den Verbrechen gegen die Bevölkerung in Russland. Und auch heute dienen Faschisten hierfür als nützliches Mittel. In der Ukraine geht der Terror gegen die eigene Bevölkerung einher mit der Relativierung des Faschismus, der Wiederbelebung des Banderismus und einer beispiellosen antirussischen Hetze. Das ist dieselbe faschistische Ideologie derselben Kräfte wie im deutschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Die Auswirkungen der Unterstützung ukrainischer Faschisten spüren wir auch hier in Deutschland. Asow-Faschisten werden als heldenhafte Vaterlandsverteidiger gefeiert, SS-Kollaborteure wie Stephan Bandera sind ukrainische Nationalhelden und der faschistische Ruf „Slava Ukraini“ gilt als ehrenwerter Ausruf für die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland. Die Faschisten werden vor allem, wie auch schon während des Jugoslawienkriegs, von den rot-grünen Kriegstreibern hofiert. Der Drang nach Osten ist der rote Faden des deutschen Imperialismus seit über 100 Jahren. Faschisten dienten ihm damals und heute für die Durchsetzung seiner Politik.

Asow-Soldaten posieren mit NATO- und Hakenkreuz-Fahne

Der Faschismus ist ein Mittel zur Vorbereitung Auf den Krieg

Im befreiten Westdeutschland dauerte es nicht lange, bis der Imperialismus sich von seiner größten Niederlage erholt hatte. 1955, nur zehn Jahre nach der Befreiung vom Faschismus, wurde unter großer Mitwirkung von ehemaligen SS- und Wehrmachtsoffizieren die Bundeswehr gegründet. Im selben Jahr trat die BRD der neu gegründeten NATO als militärisches Bündnis des westlichen Imperialismus gegen die Sowjetunion bei. Der deutsche Imperialismus war wieder bereit für Krieg und Terror. Innenpolitisch wurde mit dem Verbot der KPD der Widerstand gegen die deutsche Wiederbewaffnung stark geschwächt. Gleichzeitig wurden faschistische paramilitärische Gruppen aufgebaut, deren Ziel es war, antiimperialistische Kräfte in Deutschland und Europa zu bekämpfen. Ein Beispiel hierfür ist die Gruppe Gladio. Diese wurde von der NATO, vor allem von amerikanischen und britischen Geheimdiensten, finanziert und aufgebaut und war verantwortlich für mehrere Terroranschläge gegen die eigene Bevölkerung, um diese für ihre antikommunistische Propaganda zu nutzen. Die Verbrechen wurden schnell den Kommunisten in die Schuhe geschoben, um diese gesellschaftspolitisch zu isolieren. Das Bombenattentat von Peteano 1972 geht auf die Kappe von Gladio. Auch der Terroranschlag im Bahnhof von Bologna und das Oktoberfestattentat im Jahr 1980 mit 13 Toten und mehr als 280 Verletzten, durch die faschistische Wehrsportgruppe Hofmann wird mit Gladio in Verbindung gebracht.

Bild: Logo Gladio. Quelle: shop.spycraft101.com

Deutsche Nazis lernen wieder Töten und Foltern

Der Ukraine-Krieg hat für Nazis aus der ganzen Welt eine wichtige Möglichkeit geschaffen, um für ihren Kampf zu trainieren. Die ukrainische Regierung hat zu einer Fremdenlegion aufgerufen und damit Nazis die Möglichkeit gegeben, sich an der Waffe zu üben. Und das nicht als Trockenübung oder Manöver, sondern im wirklichen Kriegseinsatz. Der „III. Weg“ schickt scheinbar Kämpfer in die Ukraine[1] und sucht Unterkünfte in Deutschland für ukrainische Faschisten unter dem Motto „Nationalisten helfen Nationalisten“. Die NPD unterstützt ebenfalls die ukrainischen Nazis und hat seit langem enge Kontakte. NPD-Mitglieder rufen dazu auf, in den Krieg gegen Russland zu ziehen und stellen Kontakt zu Sammelstellen her.[2] Das Bundesinnenministerium behauptet, es hätte bisher 38 Ausreisen gegeben. Diese Zahl wird nicht abbilden, wie viele deutsche Faschisten tatsächlich in der Ukraine kämpfen. Die Ausreise und Beteiligung an den Kämpfen ist nicht verboten. Es ist davon auszugehen, dass es zahlreiche Bundeswehrsoldaten gibt, die ihre Uniform ablegen und als Söldner in den Krieg ziehen. Ein bekannt gewordenes Beispiel ist Jonas Kratzenberg.[3]

Die Auswirkungen und Folgen davon, dass nun deutsche Faschisten in der Ukraine töten und foltern lernen, sind nicht absehbar und werden hierzulande kaum thematisiert. Es ist auch davon auszugehen, dass sich die ohnehin starke Bewaffnung der Faschisten weiter steigern wird. Und es ist vor allem nicht zu vergessen, dass der deutsche Staat diese Kräfte selbst aufbaut, pflegt und unterstützt. Die Situation in Deutschland wird sich durch diese Steigerung der Potentiale der Faschisten zuzüglich der Unterstützung durch ukrainische Faschisten hierzulande gefährlich entwickeln.


[1] https://taz.de/Rechtsextreme-im-Ukraine-Krieg/!5907691/

[2] https://taz.de/Krieg-in-der-Ukraine/!5835674/

[3] https://www.n-tv.de/politik/Warum-ein-Deutscher-fuer-die-Ukraine-in-den-Krieg-zog-article24087070.html

Antifaschismus heute heißt: Den westlichen Kriegstreibern den Kampf ansagen!

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78 Jahre ist es her, dass die Alliierten am 8./9. Mai ganz Europa vom Faschismus befreit haben. Die Sowjetunion zahlte hierfür den höchsten Blutzoll, zwischen 27 und 37 Millionen Sowjetbürger starben im Kampf gegen den Faschismus. Der 9. Mai wird seither in Russland als Tag des Sieges über den deutschen Faschismus gefeiert.

Wie ist es um den Antifaschismus in der BRD bestellt?

Deutschland drängt wieder nach Osten und führt Krieg gegen Russland. Für diesen Krieg werden offen auftretende Nazis in der Ukraine von der Bundesregierung unterstützt und bewaffnet. Asow-Faschisten werden als heldenhafte Vaterlandsverteidiger gefeiert, SS-Kollaborateure wie Stepan Bandera gelten als ukrainische Nationalhelden und der faschistische Ruf „Slava Ukrainji” gilt vor allem bei rot-grün-gelben Kriegstreibern als ehrenwerter Slogan für die Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland. Der Banderismus in der Ukraine wurde und wird wieder aufgebaut. Er bedeutet Terror gegen die eigene Bevölkerung, beispiellose antirussische Hetze und Massenmord im Osten des Landes. Deutsche Panzer rollen gegen Russland und die deutsche Außenministerin ruft in den EU-Institutionen zum Krieg gegen Russland auf. In bildungsbürgerlichen Feuilletons und Talkshows wird offen die „totale Niederlage” für Russland gefordert. Jetzt werden auch noch Kampfflugzeuge aus Polen mit deutscher Zustimmung geliefert, ohne dass es einen größeren Aufschrei in der Gesellschaft gegeben hätte.

Gesinnungsjustiz gegen Antifaschisten und Friedenskräfte

Der deutsche Staat versucht zweierlei: Er übt sich im Gedenken und Mahnen für die Opfer und Verbrechen des zweiten Weltkriegs und führt zugleich einen Krieg mit dem Ziel, Russland zu ruinieren. Dieses Kunststück erfordert die scharfe öffentliche Zensur einer Gedenkpolitik, die die Verbindung zwischen dem imperialistischen Raubkrieg von damals und der Kriegsstimmung von heute zieht.

Diejenigen, die sich gegen Kriegspolitik und Geschichtsrevisionismus stellen, werden mit Strafverfahren überzogen. Dafür wurde ohne größere öffentliche Debatte eine Erweiterung des Paragrafen 130 StGB durch das Parlament gewunken, die bestimmte Aussagen zum Krieg als „Volksverhetzung“ deklarieren und mit Holocaustleugnung gleichsetzen kann. Der Antikriegsaktivist Heiner Bücker sollte nach Paragraph 140 StGB („Belohnung und Billigung von Straftaten“) wegen einer Rede, in der er sich gegen die herrschende Darstellung zu den Kriegsursachen wandte, 2000 Euro Strafe bezahlen. Er wurde kürzlich freigesprochen – allerdings mit der Begründung, seine Rede habe nur „seine Fans“ erreicht und damit keine weitgehende gesellschaftliche Relevanz. Auch weitere Aktivisten, wie etwa der kürzlich verstorbene ehemalige DDR-Diplomat Bruno Mahlow, wurden wegen ihrer Aussagen zum Krieg angeklagt. Die roten Fahnen der Befreier vom Faschismus, der Sowjetunion und der Roten Armee, werden verboten. Es gibt bereits zahlreiche Verurteilungen wegen Verwendung des Z-Symbols oder der russischen Nationalfahne.

Es zeigt sich: Die nach 1945 mit faschistischen Juristen aufgebaute BRD-Justiz erfüllt weiterhin ihren Zweck. Mit historischen Verdrehungen und geschichtsrelativierenden Urteilsbegründungen bekämpft und schüchtert sie konsequent alle ein, die sich gegen den Kriegskurs des deutschen Imperialismus stellen. Der faschistische Staat wurde zerschlagen, aber der BRD-Staat wurde als Bollwerk des Antikommunismus und der Aggression – damals gegen die DDR und die Sowjetunion, heute gegen die Russische Föderation – aufgebaut. Faschismus und Krieg sind keine Ausrutscher der Geschichte, sie gehören zu diesem Staat, der in seiner Geschichte die Expansion insbesondere nach Osten gesucht hat.

Joschka Fischers Lüge

Gleichzeitig zeigt sich, wie gut der Geschichtsrevisionismus in der deutschen Öffentlichkeit fruchtet. Es gibt wenig bis gar keine wirkliche Kenntnis über den Vernichtungskrieg Deutschlands gegen die Sowjetunion. Und auch die Reste der „Antifa-Bewegung” sind zum Teil dazu übergegangen, Russland zu bekämpfen und sich sogar offen auf die Seite von ukrainischen Nazis zu stellen. Sie stehen ganz in der Tradition Joschka Fischers: Im NATO-Krieg 1999 gegen Jugoslawien zog die deutsche Armee erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder Richtung Osteuropa, um dieses zu unterwerfen. Um der eigenen Bevölkerung dieses Verbrechen als „Kampf für Demokratie und Menschenrechte” zu verkaufen, heuchelte der damalige Außenminister der BRD, Joschka Fischer (Die Grünen), dass ein „zweites Auschwitz“ verhindert werden müsse. Dies stellte nicht nur eine ekelhafte Relativierung des deutschen Faschismus dar, sondern instrumentalisierte auch die eigene Geschichte zur moralischen Legitimierung von neuen imperialistischen Kriegen.

Wer sich heute den deutschen Propagandalügen entgegenstellt, wird genauso gebrandmarkt wie 1999: Die politischen Kräfte, die den von der NATO aufgebauten Faschismus in der Ukraine thematisieren, werden als „Putinisten“, Rechte und Verschwörungstheoretiker angegriffen. Teile der Linken sind eine lupenreine „NATO-Linke“ geworden, die den Kriegskurs des Westens voll umsetzt und sich damit in das Gegenteil von dem verkehrt, was Antifaschismus einmal bedeutete. Mit „wokem“ und „queerem“ Label soll dem politischen Bündnis mit den ukrainischen Nazis ein progressiver Anstrich gegeben werden, der jedoch nichts am kriegstreibenden und reaktionären Charakter dieser Kräfte ändert. Sie sind willige Kräfte der westlichen Vorherrschaft und Unterdrückungspolitik.

Antikoloniale Befreiung

Der Sieg über den Faschismus veränderte das internationale Kräfteverhältnis. Das sozialistische Lager wuchs an und den nationalen Befreiungsbewegungen gelang es, Stück für Stück das Kolonialsystem zu durchbrechen. Vergessen wird heute oft, dass drei der vier Befreier (USA, Großbritannien und Frankreich) selbst Kolonialmächte waren und es auch heute noch sind. Während in der US-Army eine strikte Rassentrennung herrschte, haben Großbritannien und Frankreich hunderttausende Truppen aus ihren damaligen Kolonien zwangsrekrutiert. Diese mussten für die Kolonialmächte kämpfen und sterben, ob sie wollten oder nicht. Ihnen blieb eine Entlohnung für ihren militärischen Dienst oftmals verwehrt und ihre Rolle bei der Befreiung Europas wird bis heute verschwiegen. Zwei Faktoren trugen zu günstigeren Bedingungen für den Jahrzehnte andauernden antikolonialen Kampf bei: Die Stärkung der Sowjetunion und die Schwächung Großbritanniens und Frankreichs durch den Krieg sowie die Tatsache, dass die zur führenden imperialistischen Macht aufgestiegenen USA kein Interesse am Fortbestand des alten westeuropäisch beherrschten, „klassischen“ Kolonialsystems hatten. Algerien ist ein eindrucksvolles Beispiel für das Verhältnis zwischen Antifaschismus und Antikolonialismus: An dem Tag, als die Wehrmacht kapitulierte, gingen zehntausende Algerierinnen und Algerier auf die Straße, um einerseits den Sieg über den deutschen Faschismus zu feiern. Andererseits forderten sie aber auch die vollständige Unabhängigkeit Algeriens. Die Kolonialherren beantworteten die Demonstrationen mit Bomben und Massakern. Rund um den 8. Mai 1945 ermordeten die französischen Imperialisten mehr als 30.000 Algerierinnen und Algerier. Das zeigt die Doppelmoral des französischen Imperialismus als Mitbefreier Deutschlands einerseits und als brutalen Unterdrücker andererseits. Im darauffolgenden Algerienkrieg zahlte das algerische Volk einen Blutzoll von mehr als einer Million Menschenleben für die Befreiung vom und den Sieg über den französischen Kolonialismus.

International gegen NATO und Faschismus

Ob die Bandera-Faschisten in Kiew, die Kroatischen Verteidigungskräfte/Ustasha in Kroatien oder die SS-Verehrer im Baltikum: mit der NATO geht die Wiederbelebung des Faschismus zur Durchsetzung der westlichen Vorherrschaft einher. Aber in vielen Ländern regt sich Widerstand. Die Aufgabe der Antifaschisten in Deutschland ist es, sich mit diesem zu solidarisieren und sich gegen den deutschen Imperialismus, der sich im Zuge der NATO aufrüstet und Kriege führt, zu stellen.

Wir haben in Deutschland eine breit aufgestellte Palette von Herrschaftsoptionen und -ideologien: Sie reicht von Grünen wie Marieluise Beck, „linken“ Anhängern ukrainischer Faschisten und Waffenlieferungs-Befürwortern wie Bodo Ramelow (Die Linke) über fanatische Militaristen wie Boris Pistorius (SPD) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) bis hin zu den Neurechten und Militaristen der AfD sowie den klassischen Neonazis. Die Herrschenden können sie alle – ob linksliberal und sozialdemokratisch oder offen faschistisch – für ihre Zwecke nutzen.

Als Antifaschisten dürfen wir nicht auf die linksliberale, grüne oder auch „linke“ Maskerade der Imperialisten hereinfallen, sondern müssen die NATO und ihre faschistischen Fußtruppen konsequent entlarven und bekämpfen! Diejenigen aber, die aktuell genau das tun, werden diffamiert, beschimpft und isoliert. Dagegen hilft nur eins: in die Offensive gehen und NATO-Faschisten, Russland-Feldzügler und ihre „woken“ Cheerleader als das angreifen, was sie sind! Die ganze reaktionäre Bande – ob bunt und punkig oder mit Höcke-Visage – gehören in den Mülleimer der Geschichte! Solidarität mit allen von Repression betroffenen Kriegsgegnern ist dringend geboten!

Es gilt: Zusammenhalt, Standhaftigkeit, Mut und Offensive!

Gegen Faschismus, (Neo-)Kolonialismus und imperialistischen Krieg!

Nieder mit dem NATO-Faschismus!

Bericht zum 1. Mai: Kampf der Verarmung heißt Kampf der NATO

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Auch dieses Jahr beteiligten wir uns als Kommunistische Organisation und in gewerkschaftlichen Strukturen wieder an Veranstaltungen rund um den 1. Mai in Berlin, Bremen, Chemnitz, Dresden, Duisburg, Erfurt, Essen, Frankfurt, Jena, Leipzig, Mannheim und Saalfeld. Unsere politische Ausrichtung war, den Zusammenhang zwischen der deutschen Kriegspolitik gegen Russland und der wachsenden Verarmung in Deutschland aufzuzeigen. Mit dieser Stoßrichtung wollten wir eine Lücke füllen, die sowohl der DGB als auch die sogenannten revolutionären Demonstrationen offenließen. Interessanterweise hatten wir keinerlei Probleme, als KO bei den DGB-Veranstaltungen aufzutreten, obwohl sich der DGB klar hinter den Kriegskurs Deutschlands stellt. Auf den sogenannten revolutionären Demonstrationen sah das anders aus: Hier wurden wir für unsere Anti-Kriegshaltung angegangen und zum Teil auch körperlich angegriffen.[1]

Der DGB schweigt zum Zusammenhang von Krieg und Verarmung

Die diesjährige Ausgangslage am Kampftag der Arbeiterklasse war in Deutschland wie international vom Krieg gegen Russland geprägt. Die NATO führt Krieg gegen Russland, welches laut Baerbock ruiniert werden müsse. Deutschland rüstet sich mit einem milliardenschweren Kriegskredit für weitere Kriege und die Arbeiterklasse muss dafür bezahlen. In Deutschland explodieren die Preise für Energie und Lebenshaltung, u.a. eine Folge der verhängten Sanktionen gegen Russland. Vor allem für die Beschäftigen aus dem Niedriglohnsektor hat sich die soziale Lage stark verschärft. Aber auch Normalverdiener haben immer mehr Probleme, den bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Die letzten Tarifrunden und die verstärkte Streikbereitschaft zeigen, dass einige nicht mehr länger Reallohnverluste hinnehmen wollen, während die Profite der großen Konzerne munter sprudeln.

In dieser Situation muss aus Regierungssicht klar verhindert werden, dass der Zusammenhang zwischen Verarmung und Krieg zur Sprache gebracht wird. In diesem Sinne gestaltete der DGB den diesjährigen 1.  Mai. Bereits in seinem Statement „Ungebrochen Solidarisch“ machte der DGB klar, in welche Richtung es gehen soll: Die hohen Preise und die steigende Inflation werden benannt, jedoch nicht deren Ursachen. Zu den Sanktionen und den damit zusammenhängenden Energiepreisen schweigt der DGB. Die Welt befinde sich im „Krisen-Dauermodus“, was die Ursachen dieser Krisen sind und wer von ihnen profitiert wird jedoch ausgespart. Einzig in Bezug auf den Krieg in der Ukraine ist der Schuldige schnell ausgemacht: Russland, das „mit seinem mörderischen Angriffskrieg (…) ein schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ begangen hat. Friedenspolitische Äußerungen werden am Ende auf dem Papier gemacht, bleiben aber Lippenbekenntnisse, da sie den deutschen Kriegs- und Aufrüstungskurs nicht angreifen.[2]

Die Rednerauswahl und Inhalte der Reden auf den diesjährigen DGB-Veranstaltungen unterstützten diesen Kurs: So machte Bundeskanzler Scholz in Koblenz gleich in den ersten drei Minuten seiner Rede klar, wo er mit seiner Regierung steht und wo auch der DGB und die Arbeiterbewegung zu stehen haben: vereint im Kampf für Freiheit, Demokratie und Frieden. Dies sei auch konkret der Kampf der Ukrainer und Ukrainerinnen, die von „Russlands Imperialismus“ angegriffen worden seien. Während Scholz auf der 1. Mai Kundgebung 2022 in Duisburg noch lautstark ausgebuht wurde, konnte er seine Kriegspropaganda dieses Jahr trotz hörbarem Protest aus dem Hintergrund eher unbehelligt herum posaunen. Im Verlauf seiner Rede skizzierte Scholz dann auch klar, wo er Deutschland in Zukunft sehe: als Führungsmacht an der Spitze des technologischen und wirtschaftlichen Wettkampfes. Ganz nach dem Motto: Am deutschen Ingenieurswesen soll die Welt genesen. Dafür sei nach Scholz jedoch die Zuversicht aller Beschäftigen notwendig, damit die Transformation auch gelinge. Den Gewerkschaften gesteht er eine wichtige Rolle zu, nämlich die, Zuversicht auszustrahlen und dem deutschen Ringen um die ökonomische Vormachtstellung in der Welt den Weg zu ebnen.[3]

Die DGB-Vorsitzende Fahimi griff diese Steilvorlage in ihrer Rede in Köln auf. Sie setzte an der feministischen Außenpolitik Baerbocks an, um Länder, die sich nicht den Regeln der sogenannten westlichen Demokratien unterwerfen wollen, mit einem zivilisierenden Überlegenheitsdünkel moralisch zu belehren. So ging es Fahimi am internationalen Kampftag auch um eine „ungebrochene Solidarität“ mit den Frauen der Welt, vor allem im Iran und in Afghanistan, wo diese brutal „unterdrückt“ und „entmenschlicht“ würden. Auch im Ukraine-Krieg signalisierte Fahimi klar, dass sie an der Seite „der Ukrainerinnen und Ukrainern und ihrem ausgeübten Recht auf Selbstverteidigung“ stehe. Genauso wie an der Seite der Gewerkschaften in Belarus, die sich dort gegen Unterdrückung wehrten. Zur massiven Repression gegen Gewerkschaften in der Ukraine bis hin zu deren körperlichen Bedrohung, schwieg sich Fahimi aus – die Solidarität ist eben doch nur ungebrochen, solange sie mit der deutschen außenpolitischen Ausrichtung übereinstimmt.[4]

So war es auch kein Wunder, dass das Massaker im Gewerkschaftshaus von Odessa am 2. Mai 2014, bei dem über 50 Linke und Gewerkschafter von Faschisten ermordet wurden, kein Thema am 1. Mai war. Im Gegenteil: In Leipzig wies ein Plakat auf die Kontinuitäten hin: Am 2. Mai 1933 wurde das Leipziger Gewerkschaftshaus gestürmt. Der deutsche Faschismus rüstetet im zweiten Weltkrieg die ukrainischen Faschisten auf, auf die sich die heutigen faschistischen Kräfte in der Ukraine positiv beziehen. Auch heute werden diese wieder vom deutschen Imperialismus unterstützt. Dieses Plakat nahm der lokale Grünenpolitiker Jürgen Kasek, der sich gerne als Antifaschist inszeniert, zum Anlass, den lokalen kommunistischen Gruppen „NS-Relativierung“ vorzuwerfen.[5]

Als KO traten wir aktiv bei verschiedenen DGB-Veranstaltungen auf, verteilten unsere Stellungnahme „Was uns auf dem Teller fehlt, finden wir in der Kriegskasse“ und setzten mit Schildern und Bannern einen sichtbaren Widerspruch zum deutschen Kriegskurs und der damit zusammenhängenden Verarmung: „Frieren für den Krieg? – Nein Danke!“, „Kampf der Verarmung heißt Kampf dem Wirtschaftskrieg“ oder auch „Nein zum Krieg heißt Nein zur NATO“. Es zeigte sich, dass der DGB den 1. Mai immer weiter entpolitisiert und zu einem Art Volksfest mit Beschallung und Bespaßung verkommen lässt. So wurde der Demozug in Leipzig von einem Lautsprecher-Wagen angeführt, der die Menge mit verschiedenen Charts-Hits beschallte und teilweise eher die Wirkung einer Loveparade ausstrahlte. Dennoch versuchten wir uns mit lautstarken Demorufen Gehör zu verschaffen. Wir konnten mitlaufende Gruppen und Einzelpersonen teilweise dazu animieren, mit uns zu rufen. Unseren „Nein zum Krieg heißt Nein zur NATO“-Rufen wurde nur einmal „Nein zum Krieg heißt Putin verpiss dich“ entgegengesetzt. Auch in anderen Städten gab es keine Probleme, mit unseren Bannern am Demozug teilzunehmen. Auf den Kundgebungen konnten wir viele Gespräche mit Interessierten führen: Dabei wurde deutlich, dass es eine große Ablehnung gegen die deutsche Aufrüstung und den 100-Milliarden Kredit gibt. Auch der Zusammenhang zwischen dem deutschen Kriegskurs und der Verarmung wurde von fast allen geteilt. In Dresden machten unsere Genossen die Beobachtung, dass diese Verarmung jedoch vor allem von jüngeren Personen teilweise als Preis für die Ukraine-Solidarität gesehen wurde. Unter den älteren Anwesenden war die Ablehnung zur NATO-Politik und zum deutschen Kriegskurs viel klarer ausgeprägt, was sicherlich auch mit der sozialistischen Erziehung der DDR zusammenhängt. Deutlich sichtbar stellten sich in den westdeutschen Städten mehr Personen hinter die Kriegspolitik der NATO als in den ostdeutschen.

Viele Interessierte teilten unsere Kritik an der DGB-Führung, die sich hinter den Kriegs- und Aufrüstungskurs stellt und forderten mehr Aktivität aus der Basis dagegen. So wurde geäußert, dass sich die Gewerkschaften für den Frieden und nicht die Machtpolitik Deutschlands einsetzen sollten. Außerdem gab es einige Stimmen, die mit den Ergebnissen der letzten Tarifrunden unzufrieden waren und sich mehr Stärke und Durchhaltevermögen der Gewerkschaft gewünscht hätten. In diesem Zusammenhang wurde jedoch auch die reale Stärke der Gewerkschaften hinterfragt. Obwohl es ein paar Gespräche gab, in denen die Befragten keine Aktionsmöglichkeiten mehr innerhalb des DGB sahen, waren wir uns doch mit den meisten einig, dass es eine klare Stärkung der Gewerkschaften von unten brauche und ein Ringen um klassenkämpferische und internationalistische Inhalte. In diesem Zusammenhang stießen unsere Forderungen für die Gewerkschaftsarbeit, die wir in unserer Stellungnahme aufgestellt hatten, auf weitgehende Zustimmung.

Die Linke Szene hält dem deutschen Kriegskurs den Rücken frei

Neben den DGB-Aktionen beteiligten wir uns in Frankfurt, Berlin und Duisburg an den sogenannten revolutionären 1. Mai Demonstrationen. Sofern überhaupt Inhalte auf diesen Demos vertreten wurden, waren diese meist so abstrakt gehalten, dass sich niemand daran stören konnte: Die linksradikale Kapitalismuskritik stand für sich allein und wurde in keinen Zusammenhang mit dem imperialistischen Treiben der NATO und Deutschlands in der Welt und gegen Russland gesetzt. Es gab kaum Positionierungen gegen die Waffenlieferungen, die Aufrüstung oder die Sanktionen. So war es nicht verwunderlich, dass wir mit unserer klaren Positionierung gegen unseren Hauptfeind schnell aneckten. In Berlin haben wir uns am 30. April an der „antikapitalistischen Kiezdemo“ unter dem Motto „Frieden statt Kapitalismus! – Wettrüsten stoppen und Armut beenden!“ von der Stadtteilorganisation „Hände weg vom Wedding“ beteiligt. Mit unserem Transparent „Stoppt den Krieg gegen Russland – Keine Waffenlieferungen an die Ukraine – Für die Niederlage der NATO“ sorgten wir für einiges Aufsehen, sowohl bei der bürgerlichen Presse und Passanten, als auch den Demoteilnehmern selbst.[6] Mehrfach wurden wir von Ordnern aufgefordert, mit unserem Banner an das hintere Ende der Demo zu gehen, um das Bild der Versammlung nicht zu stark zu prägen. Es war offensichtlich, dass einigen Teilnehmern unsere Losung nicht schmeckte. Man fragt sich, was mit dem im Aufruf formulierten „Kampf gegen Aufrüstung und Krieg“ gemeint sein soll, wenn nicht der Kampf gegen die Kriegsregierung, deren Außenministerin selbst öffentlich und unwidersprochen davon spricht, dass Deutschland einen Krieg gegen Russland führt. Auch in Frankfurt am Main beteiligten wir uns mit dem Banner „Stoppt den Krieg gegen Russland“ an der sogenannten revolutionären Demonstration. Während der Demonstration wurden wir mehrfach verbal und schließlich körperlich angegriffen (ausführlich in unserer Stellungnahme nachzulesen).[7]

Demonstration in Frankfurt a.M.

Unsere Losung ist und bleibt „Der Hauptfeind steht im eigenen Land!“

Wer gegen Inflation, Sozialabbau und Verarmung kämpfen will, der muss gegen den Krieg, den Deutschland gegen Russland führt und von der Arbeiterklasse zahlen lässt, kämpfen. Dieser Zusammenhang wurde von der DGB-Führung bewusst ausgespart. In unseren Gesprächen zeigte sich jedoch, dass viele Leute diesen Zusammenhang klar sehen und es wichtig ist, innerhalb der Gewerkschaften für eine solche Haltung zu kämpfen. Trotz der klar regierungsfreundlichen Haltung der DGB-Spitze konnten wir uns problemlos an den Demonstrationen und Aktionen beteiligen. Dies war auf den Demonstrationen, die sich gerne als revolutionäres Gegenprogramm zum DGB inszenieren, anders. Hier wurde mit Gewalt versucht, unsere Anti-Kriegsposition von der Demo zu entfernen.

Diese Situation führt uns klar vor Augen, was wir schon in den letzten NATO-Kriegen gegen Jugoslawien, Irak, Syrien oder auch Libyen in großen Teilen der linken Szene beobachten konnten: Eine klare Haltung gegen den Kriegskurs der NATO und Deutschlands wird abgeschwächt oder gar in Frage gestellt. Dies passiert durch den lautstarken Verweis auf den Feind des vermeintlich eigenen Hauptfeinds, egal ob er Milošević, Hussein, Assad, Gaddafi oder Putin heißt. Gleichzeitig ist man sich doch nicht mehr ganz sicher, ob man den eigenen Hauptfeind überhaupt bekämpfen müsse oder ob Waffen in die Ukraine und ein erneuter Ostritt des deutschen Imperialismus nicht doch angebracht seien.

Dieser 1. Mai hat uns gezeigt: Ist die Frage nach dem Antikriegskampf mal konkret gestellt und offensiv gegen den Hauptfeind gerichtet, zeigt sich offenbar, wer es ernst meint mit ebendieser Losung.

Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

Das ist unsere Losung, und an dieser halten wir fest.

Demonstration in Leipzig

[1]     https://kommunistische-organisation.de/stellungnahme/angriff-auf-anti-kriegs-banner-auf-revolutionaerer-1-mai-demo-in-ffm/

[2]     https://www.dgb.de/erster-mai-tag-der-arbeit#uuid-730a094c-c7f3-11ed-b0d9-001a4a160123

[3]     https://www.tagesschau.de/inland/regional/rheinlandpfalz/swr-1-mai-kundgebung-in-voller-laenge-100.html

[4]     https://www.dgb.de/presse/++co++b7f9dc3e-e789-11ed-8bad-001a4a160123

[5] https://twitter.com/jkasek 

[6]      Verschiedene Zeitungen wie die SZ, tagesschau, BZ, Welt u.a. berichteten über die Demo und zitierten dabei unser Banner-Slogan, z.B. https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/berlin-demonstrationen-zum-mai-feiertag-100.html  
https://www.bz-berlin.de/ticker/wenige-teilnehmer-bei-demo-in-wedding

[7]     https://kommunistische-organisation.de/stellungnahme/angriff-auf-anti-kriegs-banner-auf-revolutionaerer-1-mai-demo-in-ffm/


Angriff auf Anti-Kriegs-Banner auf „revolutionärer“ 1. Mai-Demo in FFM

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Bei der sogenannten „revolutionären“ 1. Mai-Demo in Frankfurt/Main wurde die Ortsgruppe Frankfurt/Main der KO angegriffen und ihr Banner entrissen und gestohlen. Dabei wurde ein Genosse leicht verletzt. Der Angriff ging von den Ordnern der Demo aus, mit Deckung der Demoleitung. Die Gruppen, die für diesen Angriff verantwortlich sind, sind „Aurora“, „Kommunistischer Aufbau“ (KA) und „Young Struggle“. Sie haben die Demoleitung und die Ordner gestellt. 

Gegen den Krieg gegen Russland?

Diese sich selbst als kommunistisch bezeichnenden Gruppen haben hiermit politisch klar Position bezogen: Sie haben mit Gewalt ein Banner entfernt, auf dem zu lesen stand: „Stoppt den Krieg gegen Russland – Keine Waffen für die Ukraine“. Aurora, KA und Young Struggle betätigen sich damit als Vollstrecker der Regierungspropaganda. Sie sind nicht gegen den Krieg gegen Russland und nicht gegen Waffenlieferungen. Im Gegenteil: Sie funktionieren als Fußtruppen der Repression gegen konkrete Kritik an der Kriegspolitik der NATO und der BRD, selbst wenn diese mit der Feststellung, dass ein Krieg gegen Russland geführt wird, wenig radikal ausfällt. Diese Rolle erfüllen sie als Zivis im linksradikal-liberalen Spektrum.

Eine klare Position gegen die NATO und den deutschen Imperialismus, die sich nicht in allgemeine Phrasen auflöst, wurde von der Demoleitung bekämpft und schließlich mit Gewalt von der Demo vertrieben. Die Demo-Organisatoren haben sich unmissverständlich auch öffentlich hinter den Angriff gestellt. Der twitter-Account der Demo hat ein Bild unseres Banners mit „Revisionistenschweine“ betitelt geteilt und uns als „Putin-KO“ verunglimpft, die sich „verpissen“ solle. Es ist aus ihrer Sicht also revisionistisch, sich gegen den Krieg der NATO gegen Russland zu stellen und Waffenlieferungen an die Ukraine abzulehnen.

Hysterische Reaktion

Sogar wenn man der Meinung ist, dass im Ukraine-Krieg beide Seiten imperialistisch sind und beide Seiten gleichermaßen aggressiv Krieg führen, müsste man nicht derart hysterisch auf dieses Banner reagieren. Sogar mit einer solchen äquidistanten Position wäre es möglich, sich gegen den deutschen Imperialismus und seine Kriegstreiberei zu stellen. Aber die emotionale Aufladung gegen dieses Banner, gegen einen doch recht niedrigschwelligen Spruch gegen den Krieg, deutet darauf hin, dass man womöglich doch in der neuen Friedenbewegung angekommen ist: Die grüne, „feministische“ und völlig geschichtsvergessene Friedensbewegung, die vor allem nicht gegen den Krieg der NATO ist und die u.a. Cem Özdemir nach Beginn des russischen Militäreinsatzes eingefordert hatte.

Zum Ablauf vor Ort

Zu Beginn der Demo wurden wir bereits von anarchistischen und autonomen Teilnehmern angegriffen, die zuerst unsere DDR-Fahne entreißen wollten mit der Aussage, dies sei eine schlimme Diktatur gewesen. Anschließend griffen uns vermummte Autonome an und versuchten uns das Banner sowie Fahnen zu entreißen. Dabei wurden Fahnenstangen zerstört und eine Sowjetunion-Fahne gestohlen. Auch wurden wir von einem Passanten angegriffen, der eher konservativ bürgerlich erschien und prompt von Anarchisten unterstützt wurde. Wir haben uns hier nicht einschüchtern lassen und uns mit Seitenbanner eingereiht.

Im Laufe der Demo haben uns die Ordner von KA und Aurora mehrmals verbal angegriffen und wollten uns zwingen, weiter hinten zu laufen, also in dem Block von Anarchisten, die uns gerade angegriffen hatten. Ihr Argument war, dass es sonst im vorderen Teil des Blocks zu Angriffen kommen könnte und damit der Polizei einen Anlass gegeben würde, die Demo zu stürmen. Offensichtlich hatte die Polizei weder ein Problem mit der Demo noch mit der Tatsache, dass das einzige Banner entfernt wird, das nicht mit der imperialistischen Politik der BRD Frieden geschlossen hat. Wir haben uns nicht einschüchtern lassen und sind weitergelaufen. In der Nähe des Lokalbahnhofs wurden wir von mehreren Personen mit roten Tüchern von verschiedenen Seiten angegriffen unter Anleitung und Beteiligung von den Ordnern der Demo mit roten Halsbändern. Einige Teilnehmer der Demo hatten sich daraufhin mit uns solidarisiert und riefen: „Antideutsche sind keine Linken“. Wir haben uns dann von der Demo zurückgezogen.

Das Bündnis der „roten“ Gruppen

Der gewaltsame Akt wurde von den allermeisten Teilnehmern der Demo und insbesondere von den Gruppen Aurora, Young Struggle und KA geduldet und unterstützt, wir liefen auf der Höhe dieser Gruppierungen und allen war klar, dass wir Angriffen ausgesetzt sind. Es ist auch nicht verwunderlich, schaut man sich die Zusammensetzung der Demo an: Anarchos, Antideutsche, Antinationale, ehemalige Antiimps aus der Autonomen Szene gemeinsam mit den oben benannten roten Gruppen.

Alles in allem also ein krudes Bündnis mit den reaktionärsten Kräften innerhalb der Gesamtbewegung, die sich irgendwie ‚links‘ versteht: „Antideutsche“, also aus unserer Perspektive eindeutig rechte, rassistische Gruppierungen wie das „Antifaschistische Kollektiv 069“ haben den Angriff auf uns gefeiert und unterstützt. Sowohl während als auch nach der Demo gab es auf die antideutschen Freudenrufe keine Reaktionen seitens der vermeintlich roten Gruppen, die angeblich solidarisch mit Palästina sind und sich selbst als internationalistisch verstehen. Ihnen scheint ein praktisches Bündnis mit den Antideutschen doch am Herzen zu liegen.

„Antideutsche“ stehen schon lange offen an der Seite des westlichen Imperialismus. Ihre Linie wird durch den Kampf dieser roten Gruppen wie KA, YS und auch die Abspaltung der KO gegen Anti-NATO-Kräfte praktisch fortgesetzt, die durch eine ad absurdum geführte „Imperialismuskritik“ immer häufiger auf einen praktisch pro-imperialistischen Standpunkt kommen.

Die Abspaltung der KO

Auf der Demo war kein einziges klares Statement gegen die NATO und die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine zu sehen. Deutschland führt Krieg, die Außenministerin sagt es selbst. Deutsche Panzer rollen gegen Russland und eine sich selbst links bezeichnende Demo sagt nicht nur selbst nichts dazu, sondern greift mit Gewalt diejenigen an, die sich gegen den deutschen Imperialismus und seine Kriegspolitik stellen.

Die Abspaltung der KO hat sich beeilt, sich von uns zu „distanzieren“ (siehe Twitter-Beitrag), sich an die linksradikale Szenerie anzubiedern und den Angriff damit zu rechtfertigen. Wir beobachten schon länger die linksradikalen Tendenzen der sogenannten KO-„ML“, die bereits bei ihrer Abspaltung zu erkennen waren und sich nun offenbar beschleunigen. Einige wenige Vertreter der Abspaltung waren auf der Demo, haben den Angriff auf uns mitgekriegt und sich danach schnellstmöglich von uns distanziert.

Baerbocks Fußtruppen

Bei anderen Demos, unter anderem am Morgen bei der DGB-Demo in Frankfurt, wurde unser Banner von einigen kritisch betrachtet und es ergaben sich Diskussionen. In Berlin echauffierten sich Teile der Linksradikalen über das gleiche Banner der Ortsgruppe Berlin. Aber eine physische Attacke auf das Banner ging dann von jenen Gruppen aus, die sich selbst Kommunisten nennen. Das ist bezeichnend für diese Gruppen. Ihre hauptsächliche Begründung war, dass das Banner zuviel Aufmerksamkeit auf sich ziehe und die Medien dann nur darüber berichten würden.

Man kann also zusammenfassen: Diesen Gruppen ist es wichtiger, den bürgerlichen Medien zu gefallen, als den Kriegskurs der BRD zu kritisieren. Ihr Aufzug ist Maskerade, ihre Radikalität inhaltsleeres Geschwätz – und ihre politische Rolle zunehmend die einer Fußtruppe von Baerbock, Pistorius & Co.

Rezension: Klaus Müller – Inflation

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Rezension von Paul Oswald

Anfang März erschien im PapyRossa Verlag ein neues Buch von Klaus Müller zum Thema Inflation. Müller habilitierte in der DDR im Fach Politischen Ökonomie und war als Professor an der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt tätig. Seit 2000 arbeitet er an der staatlichen Studienakademie Glauchau. Klaus Müller publizierte neben mehreren Büchern zahlreiche Artikel in Zeitschriften (u.a. IPW-Berichte, Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Marxistische Blätter) und Tageszeitungen wie der junge Welt.

In seinem neu erschienenen Buch gibt Müller auf 132 Seiten u. a. einen Überblick über die historischen Ursprünge der Inflation, die verschiedenen Formen, die es von ihr gibt, sowie ihre soziale Wirkung. Auch wird auf Fragen wie die der Antiinflationspolitik eingegangen. Am Ende seines Buches kommt Müller auf politökonomische Probleme zu sprechen, die es in der wissenschaftlich-kommunistischen Inflationsdiskussion gibt, und auf Fragen, zu denen weitere Arbeit geleistet werden muss.

Durch die Lektüre des Buches erfährt der Leser etwas über die politökonomische Bedeutung der Inflation. Politisch dahingehend, dass Inflation historisch schon immer ein Mittel des Staates war, um seine Kriegspolitik zu finanzieren. Ökonomisch bedeutet Inflation im Imperialismus wesentlich die Sicherung der Monopolprofite, natürlich durch das Ausquetschen der Arbeiterklasse. 

Ein tiefergehendes Verständnis von der Inflation ist nicht nur wichtig, weil wir gerade in unserem Alltag damit zu kämpfen haben. Es muss darum gehen, ihren politischen Mechanismus besser zu verstehen. Losungen dürfen nicht allein bei sozialen Forderungen stehen bleiben, sondern müssen konkret auf den politischen Kurs unseres Hauptfeindes bezogen werden.

Wen die ökonomischen Mechanismen hinter der Inflation interessieren, der findet in hier verlinkten junge Welt Artikel von Klaus Müller,[1] welchen er Anfang 2022 veröffentlichte, eine gute Einführung.

Inflation – was ist das eigentlich?

Müller beschreibt im dritten Kapitel seines Buches verschiedene Arten der Inflation, aber vor allem auch ökonomische Fehlannahmen hierüber. Die wohl berühmteste Fehlannahme ist die sogenannte Lohn-Preis-Spirale (s. u.). Ein wichtiger Zusammenhang, den der Autor aufzeigt, ist der zwischen dem Fall der Profitrate bei gleichzeitig hoher Monopolisierung. Dies bewirkt eine Inflation. Die Monopole versuchen durch steigende Preise hohe Profite zu sichern – und somit dem Fallen der Profitrate entgegenzuwirken.

Müller führt aus, dass Monopole es vorziehen, einen Teil ihrer Produktionskapazitäten nicht voll auszulasten, im Gegensatz zu nichtmonopolistischen Unternehmen, welche ihre überschüssigen Produkte preisgünstig verkauften. Die Monopole untergraben dauerhaft den Angebot-Nachfrage-Preismechanismus, indem sie ihr Angebot begrenzen, um die Preise hochzuhalten. Durch das nicht auslasten der Kapazitäten und das Entsorgen von überschüssigen Produkten entstehen Kosten. Diese werden jenen Produkten hinzugefügt, die ohne die nicht ausgelasteten Kapazitäten produziert wurden (S. 51). Auch dies erhöht die Preise.

Vermutlich kennt jeder die Erzählungen von der sogenannten Lohn-Preis-Spirale, welche bürgerliche Ökonomen gerne heranziehen, um die Inflation zu erklären. Nach dieser Auffassung drücken sich Löhne und Preise quasi wie ein Naturgesetz gegenseitig in die Höhe: Höhere Löhne bewirken eine höhere Nachfrage nach Waren und das dadurch knappere Angebot führt zu höheren Preisen. Die These einer vermeintlichen Lohn-Preis-Spirale dient dazu, das bisherige Lohnniveau der Arbeiterklasse als ein nichtveränderbares Phänomen zu erklären. Müller zeigt auf Grundlage des Wertgesetzes auf, dass die Annahme über den Zusammenhang von steigenden Löhnen und steigenden Preisen lediglich dann zutreffen würde, wenn der Wert der Arbeitskraft, das Wertprodukt (die Wertschöpfung: v + m) sowie der Produktenwert (c + v + m) gleichzeitig ansteigen würden. Es wird gezeigt, dass es sich um eine Fehlannahme handelt, nach welcher die Mehrwertrate lediglich steigen würde, wenn der Wert der Arbeitskraft – und damit verbunden die notwendige Arbeitszeit – sänke. Tatsächlich sind aber ein steigender Mehrwert und eine steigende Mehrwertrate bei gleichzeitig wachsendem Wert der Arbeitskraft möglich. Dies funktioniere durch die Ausbeutung von qualifizierter/komplizierter Arbeit, welche einen höheren Wertzuwachs bringe, als sie selbst verkörpert. Auch durch die Intensivierung der Arbeit – also die Verdichtung der Arbeit je Zeiteinheit – ist dies möglich. Beispielsweise schöpft ein Arbeiter der acht Stunden komplizierte und intensive Arbeit leistet, etwa so viel Wert wie ein Arbeiter der elf oder zwölf Stunden einfache Arbeit verrichtet (S.45 f.).

Inflationsgewinner und -verlierer

Der Staat ist einer der Hauptprofiteure einer steigenden Inflation. Durch die steigende Preise nimmt der Staat über die Mehrwertsteuer, die sich prozentual auf die Preishöhe bezieht, mehr Geld ein. Durch die steigende Inflation schätzt z.B. das Handelsblatt, dass der Staat in den kommenden Jahren mit deutlich höheren Steuereinnahmen rechnen kann: Bis 2026 würden Bund, Länder und Gemeinden über 126 Milliarden Euro mehr einnehmen, als bisher angenommen (S. 71).

Die Arbeiterklasse gehört natürlich zu den Inflationsverlierern. Klaus Müller erläutert die Unterscheidung zwischen einer gefühlten und einer gemessenen Inflation. Diese ist wichtig, weil anhand der statistischen Inflation die tatsächlichen Mehrkosten, die die Arbeiterklasse zu tragen hat, verschleiert werden. Die Differenz zwischen beiden Größen liegt an dem Unterschied zwischen dem individuellen und dem durchschnittlichen Warenkorb. Statistisch wird die Inflation mit dem durchschnittlichen Warenkorb berechnet. Die Produkte des individuellen Konsums (Lebensmittel, aber auch Dinge wie Fernseher, Autos usw.) sind in den individuellen Warenkörben anders zusammengesetzt als in dem durchschnittlichen. So geben beispielsweise ärmere Menschen einen höheren Anteil für Lebensmittel, die Miete oder das Heizen aus, als die Reichen. Dieser Anteil ist in der Realität deutlich höher als im statistischen Durchschnittswarenkorb vorgesehen. In der Statistik wird der durchschnittliche Wert der Preisentwicklung berechnet. Dem Käufer hingegen werden die Einzelpreise bewusst. Im Juli 2022 betrug die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat 7,5 Prozent und im November 2022 stieg sie auf 10 Prozent an. Gleichzeitig steigen die Preise von einzelnen Waren viel stärker: Gas und Strom stieg beispielsweise im selben Zeitraum um 43 Prozent, die Preise von Heizöl und Kraftstoffen um 37 Prozent, die Lebensmittelpreise und die von alkoholfreien Getränken um 14 Prozent. Klaus Müller erklärt das Problem an einem Warenkorb der lediglich zwei Waren enthält. In seinem Beispiel kosten ein Kilogramm Beeren im Vorjahr 2 Euro und aktuell 4 Euro. Demnach gab es eine Preissteigerung von 100 Prozent. Für ein Moped hat man ursprünglich 1500 Euro bezahlt und heute kostet es 1575 Euro. Der Preis stieg also um 5 Prozent. Für den gesamten Warenkorb zahlte man also einst 1502 Euro und nach der Preissteigerung schließlich 1579 Euro. Daraus folgt das der durchschnittliche Preis um 5,1 Prozent angestiegen ist. Mit diesem Beispiel soll aufgezeigt werden, dass, auch wenn die Inflationsrate als Durchschnittrate eines Warenkorbs nur langsam steigt, dennoch Waren mit einbezogen sein können, deren Kosten sich verdoppelt haben (S. 63 ff.).

Die gefühlte Inflation soll den Eindruck erwecken, dass es sich dabei um eine Täuschung handeln soll und die Inflation in Wirklichkeit (statistisch) nicht so hoch ist. Klaus Müller gibt dem Leser einen Einblick, wie bei der Ermittlung der Inflationsrate geschummelt wird. Zur Berechnung werden monatlich 300.000 Einzelpreise von Handels- und Dienstleistungsunternehmen erfragt. Werden technische Güter bei der Erhebung einbezogen, steigt der Durchschnittspreis schwach, da ihre Preise langsamer ansteigen als jene von Gütern des täglichen Bedarfs. Müller nimmt an, dass Unternehmen den Statistikern hohe Preissteigerungen verschweigen, weil niemand als der Preistreiber dargestellt werden will. Hinzu kommt, dass die Statistiker die Preissteigungen bei der Berechnung ‚kreativ‘ stabilisieren, indem der Anteil von Waren und Dienstleistungen, die große Preissprünge vollziehen, kleingehalten wird und der Anteil von Waren mit niedrigen Preisen höher ist. In den USA wurde beispielsweise die Inflationsrate verkleinert, indem im durchschnittlichen Warenkorb Rindfleisch,dessen Preis um 30 Prozent angestiegen ist, durch Putenfleisch, dessen Preis nur um zwei Prozent stieg, ersetzt wurde. Das obwohl die Leute natürlich weiterhin Rindfleisch kaufen. Als Clou der Inflationsmessung führt Klaus Müller die sogenannte hedonische Preissteigerung an. Durch diese fließt ein angenommener Zuwachs an Qualität von Waren in die Preisberechnung ein. So fließt bspw. ein Computer der früher und heute 1000 Euro kostet, aber deren Leistung sich verdoppelt hat, lediglich mit 500 Euro in den durchschnittlichen Warenkorb ein (S. 67 ff.).

Der (Schein-)Kampf der Zentralbanken gegen eine steigende Inflation

Die Annahme, die Inflation durch Zinssteigerungen zu senken, gehört zum Alltagsverständnis, vermittelt durch die Medien und die Politik. Es wird also davon ausgegangen, dass hohe Zinsen durch die Reduzierung der Geldmenge und des Kreditvolumens die Preise senken. Müller führt in diesem Zusammenhang die Auseinandersetzung von Marx mit David Ricardo an, in welcher Marx begründete, dass die zirkulierende Geldmenge nicht die Ursache des Preisniveaus ist, sondern umgekehrt die zirkulierende Geldmenge bestimmt wird durch die Preissumme und die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Die Preise werden nicht durch die Nachfrage festgelegt – das käme einer Auktion gleich – sondern durch die Anbieter. Durch eine erhöhte Kaufkraft verbessert sich lediglich die Möglichkeit der Verkäufer höhere Preise durchzusetzen. Marx geht es bei dem Geldumlaufgesetz nicht um eine beliebige Geldmenge, sondern um jene die zirkuliert, also um das Geld, was gebraucht wird, um Waren zu kaufen. Die Preise sind die bestimmende Größe, die Geldmenge ist abhängig von der Preissumme. Steigen die Preise, wird mehr Geld benötigt. Umgekehrt wird bei niedrigeren Preisen eine geringere Geldsumme gebraucht. Es zirkuliert also immer so viel Geld, wie gebraucht wird, was heißt, dass die Preise dem Geld logisch vorausgehen (S. 100 f.).

Erhöht die EZB den Leitzins, erhöhen sich die Bankkreditzinsen. Klaus Müller führt aus, dass dies nicht dafür sorgen werde, dass Bauprojekte o.ä. gestoppt würden. Unternehmen würden mit einer hohen Wahrscheinlichkeit den Banken höhere Zinsen zahlen und diese gestiegenen Kosten, ähnlich wie gestiegene Materialpreise, ihren Auftraggebern berechnen. Daraus folgert Müller, dass höhere Zinsen höhere Preise verursachen. Hohen Zinsen folgen hohe Preise und ein Anstieg der Preise bedarf einer höheren Geldmenge. Die Zentralbanken stehen nach Müllers Ausführungen am Ende einer Wirkungskette. Zinskorrekturen vollziehen sich vorher auf den Märkten von allein und gehen den Entscheidungen der Zentralbanken voraus. Der Zinserhöhung der Zentralbanken Mitte 2022 ist ein enormer Anstieg der Zinsen auf dem Geldmarkt, Konsumentenkrediten, Hypothekenkrediten, sowie Investitionskrediten von Unternehmen und Staaten vorausgegangen. Niedrige Zinsen sind nicht die Ursache der Inflation, weshalb eine Erhöhung der Zinsen die Preissteigerungen auch nicht beenden kann (S.102 ff.).

Leerstellen des Buches

Interessant ist, dass Klaus Müller direkt zu Beginn seines Buches auf die politische Seite der Inflation zu sprechen kommt. Er führt aus, wie die Entwertung des Münzgeldes und später des Papiergeldes immer etwas mit dem riesigen Geldbedarf des Staates zu tun hatte. Von den Römern, die das Gewicht ihrer Münzen mehrfach herabsetzten und im Ergebnis eine Inflation verursachten (S.11 f.), oder dem französischen Staat, der versuchte seine immensen Staatskosten durch Papiergeld zu finanzieren und deren Menge nicht mehr von Edelmetall gedeckt war (S.15). Das wohl einprägsamste Beispiel ist die Hyperinflation in Deutschland von 1921-1923, deren Ursache die Finanzierung des des Deutschen Reichs Ersten Weltkriegs durch Kriegsanleihen war. Durch eine massive Ausweitung der Geldmenge versuchte sich die deutsche Staatsführung ihrer Schulden zu entledigen (S.21).

Leider geht Klaus Müller in diesem Buch nicht auf den Krieg in der Ukraine ein und den möglichen Zusammenhang zwischen der massiven Aufrüstung des Staates und der steigenden Inflation. Beim Lesen erfährt man zwar einiges über allgemeine Hintergründe der Inflation anhand der beschriebenen historischen Zusammenhänge, aber es fehlt eine politökonomische Analyse der aktuellen Staatspolitik. Trotz dieser Leerstelle lohnt sich die Lektüre des Buches, für eine übersichtliche Einführung in das Thema.


[1] https://www.jungewelt.de/artikel/419908.politische-%C3%B6konomie-b%C3%BCrgerliche-nebelschwaden.html?sstr=Klaus%7CM%C3%BCller%7CInflation

интервью: Алексей Албу из „Боротьбы“ о фашистском терроре и войне на Украине

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Сегодня, в девятилетнюю годовщину одесской резни, мы публикуем интервью с Алексеем Албу, бывшим членом ЦК КП Украины, а также депутатом Одесского областного совета с 2010 года. Алексей является одним из основателей и пресс-секретарем антифашистской организации украинского сопротивления „Боротьба“, основанной в 2011 году. Алексей пережил нападения на дом профсоюзов 2.5.2014 и не смотря на такой опыт остается политически активным по сей день. Помимо рассказа о событиях 2014 года и их развитии, он освещает события в Украине с 2014 года по сегодняшний день. Мы обсуждаем важность признания Донецкой и Луганской народных республик и военного вмешательства Российской Федерации для борьбы с киевским режимом. Под конец, мы говорим о кризисе международного коммунистического движения и роли коммунистов находящихся в империалистическом центре и их борьбе против натовской войны против России.

Интервью провели Александр Кикнадзе и Настя Кудрина.

КО: Алексей, добро пожаловать. Прежде чем перейти к темам, которые мы сегодня рассматриваем, расскажите, как и из какой борьбы возникла „Боротьба“? Как вы сейчас организованы? 

Алексей: Я хотел бы сказать несколько слов о себе. . Я родился в Одессе в 1985 году. Когда Советский Союз распался, мне было шесть лет. Потом я пошел в украинскую школу, где выучил украинский язык, потому что большинство людей с юго-востока Украины не говорят по-украински. Это не наш родной язык. В наших семьях мы все говорили по-русски. В начале 2000-х годов я поступил в университет и вступил в „Ленинский Комсомол Украины“. Это молодежная организация, молодежное крыло Коммунистической Партии Украины. Я возглавлял областную организацию комсомола в Одессе, был членом Центрального Комитета Коммунистической партии Украины и стал депутатом от Коммунистической Партии Украины в Одесском областном совете в 2010 году. Коммунистическая партия Украины и буржуазная „Партия регионов“, лидером которой был Виктор Янукович, ставший президентом в 2010 году, вместе имели большинство в парламенте. КПУ вступила в коалицию с Партией регионов. У нас возникли разногласия с руководством Компартии, и меня исключили из КПУ. Другие мои товарищи из комсомола и Компартии Украины переживали то же самое. Мы хотели продолжать политическую борьбу, политическую активность, и мы объединились с небольшими группами, с группой „Молодежь против капитализма“, Комитет за рабочую партию Красная гвардия имени Котовского и другими небольшими группами с троцкистскими, сталинистскими и даже анархистскими взглядами. Мы объединились в организацию и назвали ее „Боротьба“. Объединение „Боротьба“ было основано весной 2011 года. В то время мы хотели использовать определенные гражданские свободы в Украине, чтобы зарегистрировать партию, участвовать в выборах и бороться за власть мирными, законными методами. Однако наша позиция была направлена против олигархической власти, против „Партии регионов“ Януковича. В целом, мы всегда выступали за социалистический переворот на Украине, за интернационализм и солидарность трудящихся. Мы провели много акций протеста, протестов в защиту рабочих. Мы организовывали рабочих, работающих в портах Украины, водителей грузовиков и стюардов авиакомпаний. Мы помогали организовывать митинги для различных социальных групп, которые сталкиваются с трудностями в Украине. Это, например, жертвы Чернобыля или люди, пострадавшие от различных афер, в том числе с недвижимостью. Потому что эти люди в Украине беззащитны. Вся наша деятельность была оппозиционной. Мы не поддерживали существующую систему. 

Однако в 2013 году, когда начался Майдан, мы увидели, что на смену буржуазному режиму Виктора Януковича и „Партии регионов“ пришел еще более реакционный режим: ультраправых и ультралиберальных сил. Здесь очень важно подчеркнуть, что империалистический капитал стоял за протестом на Майдане, а точнее, за всеми протестными группами, которые участвовали на Майдане. То есть все эти группы имели очень давние связи с различными фондами, с некоммерческими организациями, такими как USAID (United States Agency for International Development), UKAID (United Kingdom Aid), NED – National Endowment for Democracy, IRI – International Republican Institute, Freedom House, Open Society и так далее и тому подобное. Другими словами, эти империалистические структуры пустили свои щупальца очень глубоко в украинское общество, и в точке, которую мы называем „X“, все эти организации, связанные с империалистическим центром, пришли на Майдан, как под дирижерскую палочку. У каждой из этих групп была своя функция, каждая играла свою роль. В 2014 году Майдан победил. Режим Виктора Януковича был свергнут. 

Однако сейчас я хотел бы подчеркнуть очень важный момент: Как я уже говорил, Коммунистическая Партия Украины и Партия Регионов имели большинство в украинском парламенте. Новыми были оппозиционные фракции, представлявшие Майдан. Среди них были три парламентские фракции. Одна из них – фракция Виталия Кличко, боксера, ставшего мэром Киева. Вторая фракция – Юлии Тимошенко, также известной политической фигуры. Она была премьер-министром Украины. И третья – партия „Свобода“, ультраправая неонацистская партия. Вместе они не имели большинства в парламенте. И когда дело дошло до отстранения Януковича от президентства, Коммунистическая Партия Украины проголосовала вместе с ними. Только благодаря этому предательству КПУ и Петра Симоненко удалось легализовать режим, возникший в результате Майдана. Это очень важный момент, потому что сегодня Коммунистическая партия Украины подвергается очень сильным репрессиям. Но она несет ответственность за то, что происходит сегодня в украинском обществе, причем в очень большой степени. В 2014 году, когда победил Майдан, в обществе было очень много недовольства. Люди, которые жили на юге и востоке страны и голосовали в основном за Партию Регионов, поняли, что правила игры, которые раньше существовали в обществе, больше не существуют, что об них обтирают ноги. 

Что голоса, которые они отдали за „Партию регионов“, за Януковича и за определенные политические векторы, были просто растоптаны ногами. Естественно, люди были возмущены этим и начали проводить стихийные, неорганизованные акции протеста. Это движение полностью шло снизу и называлось Антимайданом. Наша организация, понимая, что происходит в стране, тоже участвовала в антимайдановском движении и пыталась работать с большим количеством людей, с массами, объяснять, почему такая ситуация сложилась в нашей стране. Мы объясняли, что в основном во всем виноват капиталистический характер отношений, которые существуют в обществе, потому что общество было разделено на различные политические группировки, кланы. Некоторые из этих кланов находились под влиянием внешних сил и поэтому смогли захватить власть. В то время мы добивались большой автономии в Одессе. Я был депутатом Одесского областного совета и 3 марта 2014 года предложил депутатам областного совета проголосовать по вопросу о проведении референдума, о создании автономной Одесской республики в составе Украины. То есть в то время речь не шла об отделении от Украины. Мы просто хотели больше прав, мы хотели автономии, мы хотели иметь собственную конституцию для нашего региона, которая бы отражала наши требования. То есть мы хотели иметь возможность избирать своего губернатора, а не ждать, пока новое правительство пришлет нам нового губернатора из другого региона, который будет здесь чужим. Мы хотели иметь возможность свободно говорить на родном русском языке. Потому что, как вы наверняка знаете, первым законом, который принял украинский парламент после победы на Майдане, была отмена закона о языке, который гарантировал русскоязычному населению право пользоваться родным языком. Поэтому мы сразу же столкнулись с таким давлением. Новые правители, пришедшие к власти незаконным путем в результате государственного переворота, сразу же дали понять обществу: „Мы не будем принимать вас в расчет ни при каких обстоятельствах. Поэтому ваши мнения, ваши желания ничего для нас не значат“. Мы хотели иметь возможность говорить на родном языке, вести делопроизводство и документооборот на русском языке. Мы хотели создать особую экономическую зону, потому что в истории моего родного города Одессы был период, который назывался Порто-Франко. Это было время, когда наш город процветал, когда были особые права. То есть существовал ряд экономических льгот, налоговых послаблений, каникул. Вот к чему мы стремились, это было наше третье требование. Еще одним требованием Антимайдана в Одессе была передача силовых структур обратно в местные советы. Мы не хотели, чтобы политика новой власти, которая была установлена в Киеве использовала милицию или другие силовые структуры в качестве механизма подавления. Поэтому мы хотели, чтобы, например, областное управление полиции подчинялось областному совету городского управления полиции, городскому совету и так далее. 

Мы провели много акций протеста – но собрание областного совета, к сожалению, меня не поддержало. После этого каждые выходные мы ходили на самую большую площадь, Куликовскую, в Одессе, где находится Дом профсоюзов. Мы приходили туда, там был палаточный лагерь, и в этом движении участвовали многие политические силы – левые, пророссийские, антифашистские. Нас всех объединяла борьба против новой власти, борьба за возможность говорить на родном языке, антиолигархическая, антифашистская борьба. Как вы знаете, наш мирный протест был утоплен в крови и сожжен в огне Дома профсоюзов 2 мая 2014 года. 2 мая стало точкой невозврата, когда большинство людей изменили свою точку зрения, включая меня. Так что если раньше мы не хотели отделяться от Украины, то в тот момент мы поняли, что не можем жить в одном государстве с этими людьми. То, что произошло 02 мая (2014 года), имело огромные политические последствия. Это видели все, люди на Донбассе и люди из разных регионов бывшего Советского Союза, Прибалтики, Кавказа, Средней Азии, Центральной России или других регионов Украины, даже западной Украины. Те, кто не поддерживал фашизм, увидели, что фашизм поднимает голову, что это не просто какая-то манипуляция или сказка, а настоящий фашизм, с которым нужно бороться. Тысячи человек потянулись на Донбасс, приехали для того, чтобы с оружием в руках отстаивать свои интересы и бороться против фашизма. Есть ли у вас вопросы по этому поводу? 

КО: КО Да, на самом деле у меня есть вопрос. Ты сказал, что КПУ голосовала за свержение Януковича после переворота. Это очень интересный момент. Мог бы ты сказать что-нибудь о том, недооценили ли они ситуацию в то время или почему они действовали так, как действовали? Кроме того, ты уже рассказывал о мае 2014 года, в том же месяце вышла твоя статья в Junge Welt. Там ты тогда уже сообщал, что после переворота усилились репрессии против профсоюзного движения, левого движения, антинационалистического движения. Ты уже начал говорить об этом, в контексте Одессы. Было бы очень интересно узнать, как все это продолжалось. 

Алексей: Насчет голосования компартии. Я думаю, что основная мотивация была связана с тем, что лидер Коммунистической партии, который имеет огромный вес и влияние внутри партии, Петр Симоненко, это человек старой политическая формации. И когда он услышал, что наши враги – ультраправые, говорят, что они будут убивать коммунистов, он подумал, что это чистый предвыборный популизм, и не поверил им. Он думал, что сможет договориться с этими крайне правыми силами и, если он поддержит их в критический момент, они будут благодарны и гарантируют ему, что он сможет сохранить свою маленькую фракцию в Верховной Раде Украины, они смогут мягко критиковать действующую власть, и тогда все будет хорошо, и он сможет продолжить свою политическую карьеру. Однако история нас учит. Есть десятки примеров, что нельзя договариваться с фашистами. Нельзя! То есть его использовали? Конечно, да. Он поддержал этот режим. Но через несколько месяцев осенью 2014 года, когда проходили внеочередные парламентские выборы, Коммунистическая партия Украины потеряла очень много голосов и не прошла в парламент. В результате более радикальные националистические силы начали требовать запрета Коммунистической партии Украины. Я точно не помню хронологию, но, насколько я знаю, такой запрет был принят. Его обжаловали в суде в Конституционном суде, если я не ошибаюсь, И уже к выборам 2015 года это были выборы в местные советы. Коммунистическая партия находилась в таком разбитом состоянии, что не могла официально участвовать в выборах. для того, чтобы ее активисты прошли в местные советы, использовала другую дружественную партию. Если я не ошибаюсь, она называется „Держава“. Многие коммунисты вступали в эту партию, и от этой партии уже избирались на выборах. Но партия потеряла очень много депутатов, и, в общем, ее позиции пошатнулись. Все из за такого предательства первого лица. Официально Коммунистическая партия Украины говорит, что они ничего не могли сделать, их заставляли, у них отбирали карточки для голосования. Но если это так, то они могли бы обратиться в Конституционный суд, чтобы обжаловать это решение, которое было принято без них. Они могли сделать публичное заявление о том, что они делали это под давлением. Ничего этого не было сделано. Это как раз наталкивает меня на мысль о том, что произошел определенный сговор между Петром Симоненко и, на тот момент, оппозиционными силами, которые потом стали властью. По поводу репрессий, которые развернулись сразу же после победы Майдана. Действительно, многие люди были арестованы, причем не только в моем родном городе, но и в других городах. Арестовывали даже публично известных людей, например, одного из лидеров протестов в Одессе – Одесского антимайдана – Антона Давченко. Он был арестован, если не ошибаюсь, 16 марта 2014 года. Также в марте был арестован очень известный журналист Константин Долгов. Он из Харькова. Многих людей просто вызывали на беседы на профилактические беседы в СБУ.

С ними общались, узнавали, как бы их позицию, как эти люди настроены, им всегда говорили, что они могут делать, что они не могут делать. Такое давление оказывалось. Важно отметить, что в то время мы оценивали ситуацию как очень серьезная атака на гражданские права. Но мы понимаем, что потом стало в сотни раз хуже. То, что происходило тогда, это было еще достаточно мягко. на тот момент Служба безопасности Украины не понимала, как будут развиваться события. Наши сторонники, которые работали в правоохранительных органах, лично мне рассказывали, что они встречались с кем-то из СБУ и и там говорили, что у них есть приказ арестовать меня, но они не будут этого делать, потому что если мы придем к власти, они боятся оказаться на нашем месте, и тогда их арестуют. Весна 2014 года была тем временем, когда, если бы мы были сильной коммунистической организацией, нужно было брать власть. Но поскольку мы были довольно молодой, неопытной организацией и не имели достаточно силовых ресурсов, денежных ресурсов, информационных ресурсов и организационных ресурсов, мы не смогли воспользоваться этой ситуацией. И снова вспоминается Владимир Ленин, который сказал, что если произойдет революционная ситуация, а мы не будем к ней готовы, история нас никогда не простит. Именно это и произошло с „Боротьбой“ в 2014 году. После 02 мая многие наши активисты начали переходить от легальных форм борьбы к нелегальным, к вооруженному сопротивлению. И у некоторых наших товарищей такой опыт есть и по сей день. На тот момент момент действительно начались репрессии, людей арестовывали и начали дергать в СБУ. Там начали составлять списки нелояльных граждан. Все это происходило, мы все это видели, но, к сожалению, ничего не могли сделать.

KO: Под этими списками нелояльных граждан ты имеешь в виду страницу „Миротворец“? Или были и другие списки?

Алексей: Миротворец появился чуть позже. Я имею в виду такие очень хитрые технологии, когда приходит какой нибудь активист в большую массу людей, которые протестуют на митинги, и говорит „давайте будем собирать подписи за отсоединение Одессы“. С точки зрения украинского законодательства это не является чем то недопустимым. И многие люди думают: „Ну сколько этой власти осталось? Ну, наверное, немного. Потому что нас много, мы сильны. Может быть, сейчас нас поддержит Россия или добровольцы из других стран и все поменяется“, и ставят свои подписи. Таким образом они все попадают в определенную базу, с которыми потом работает СБУ. 

KO: Мы уже говорили о событиях 2014 года и вашей борьбе против этого режима. Тогда в результате сопротивления правительству в Киеве были провозглашены Донецкая и Луганская народные республики. Известны, особенно в Германии, дискуссии о том, что многие коммунисты считают, что эти республики являются лишь буржуазными силами и что там идет борьба против рабочих и коммунистических сил. Я также слышал обвинения в сторону Дениса Пушилина, что он преследует коммунистов. Какова была ваша позиция по отношению к этим республикам в то время и как она возможно изменилась за прошедшие годы? Каким образом бы участвовали в борьбе против киевского режима в то время?

Алексей: В 2014 году, после 02 мая, наша группа из Одессы – нас было восемь человек – эмигрировала в Крым. Мы не попали в республики Донбасса. Мы видели, что на Донбассе уже начались очень серьезные процессы, когда люди восставали с оружием в руках. Наша организация не имела сильных ячеек в Донбассе. У нас были активисты в Донецке, Луганске и Словянске, но их было очень мало, и они не имели никакого влияния на процесс. Поэтому мы посовещались внутри нашей организации и приняли такое решение, что нам следует сосредоточиться на борьбе за другие регионы, где у нас были сильные позиции. Это были Харьков и Одесса. В Киеве у нас тоже была сильная организация, но она была практически полностью разгромлена. В Киеве на тот момент нельзя было проводить уже никакой политической активности. Поэтому изначально мы очень положительно относились к народным республикам, но как к союзникам, а не как к частью нас. Уже год спустя мы попали в Луганскую Народную Республику. Я вступил в бригаду „Призрак“. Но я не участвовал в боевых действиях и был там недолго. Тем не менее, я знаю, что там происходило, какие были настроения и какие люди участвовали. Я был там, потому что один из наших активистов, который родом из Донбасса, возглавил политический отдел внутри бригады „Призрак“. Многие коммунисты стали ездить туда и собираться вокруг „Призрака“. Поэтому у нас изначально было хорошее отношение к республикам. Но мы понимали, что нельзя обманывать себя и других товарищей. Конечно, это не коммунистические и не социалистические республики. Конечно, производственные отношения в этих республиках капиталистические. Но очень важно подчеркнуть, что эти республики оказались действительно народными. В каком то смысле? Старая политическая и экономическая элита бежала в Киев, а простые люди остались. Если они и были чиновниками, то это были чиновники третьего или четвертого уровня, которые не очень понимали, как организовать определенные процессы, как работать. И это приводило к большим сложностям на первом этапе становления республик. Организация работы различных ведомств, управлений – это серьезный процесс и в нем нужно разбираться. Многие люди, слишком молодые или просто никогда не сталкивавшиеся с организацией подобных дел, занимали руководящие посты и часто допускали ошибки. Но это не были сознательными ошибками и не были связаны с попыткой личной наживы и обогащения. Это были простые рабочие люди, которым дали возможность управлять государством. Естественно, они управляли государством так, как они умеют. Претензия, прежде всего, к коммунистам Украины, которые были недостаточно сильны для того, чтобы взять власть и участвовать в процессе становления новых республик. Поэтому я с самого начала никогда не осуждал недостатки, которые были в республиках, потому что понимал, что они были вызваны войной, экономической блокадой, организованной Киевом, и что они были вызваны неопытностью простых людей из народа, которые стали управлять республиками. Что касается обвинений в нападках на коммунистов, то, сколько я здесь нахожусь – а я здесь с весны 2015 года, – я никогда не чувствовал никакого давления на себя.  Я вижу, что те люди, которые были членами Коммунистической Партии Украины, или являются сторонниками коммунистических политических взглядов, получили возможность, если они были хорошие специалисты, участвовать в управлении республикой. Например, один из заместителей председателя Верховного Совета Луганской Народной Республики – коммунист, секретарь райкома коммунистической партии – бывшей, конечно, потому что коммунистической партии здесь уже нет, вернее, нет той старой коммунистической партии. Его фамилия Хорошилов. Затем – Председатель Верховного Совета Донецкой Народной Республики бывший депутат украинского парламента от Коммунистической партии Украины. Один из лидеров, вернее, один из командиров Народной милиции Луганской народной республики – человек, у которого позывной „коммунист“, потому что он коммунист по своим убеждениям, по своим взглядам. Все коммунисты, которые хотели участвовать в создании нового государства и хотели принести пользу обществу, получили все возможности это сделать. Если были какие то случаи атак на коммунистов – я могу вспомнить один случаи после начала специальной военной операции. Один московский коммунист приехал и начал раздавать листовки против войны. В условиях, когда сюда летят снаряды, гибнут дети и гражданские люди, такой человек может быть воспринят как человек со стороны. То есть человек как бы враг. Для людей остается непонятным, что он пишет и чего он добивается. Если возвратится к вопросу о мире, то здесь все выступают за мир. Но мы знаем, что этот мир невозможен, пока существует угроза со стороны украинских неонацистов. Мы можем сейчас сказать, что мы не воюем, но они не скажут такого же. Немного забегая вперед, я хочу сказать, что вообще это специальная военная операция начата только потому, что украинская власть собрала огромное количество сил для того, чтобы вернуть Донбасс силовым путем. Они собрали около 100 тысяч человек. Без помощи Российской Федерации наши народные милиции ЛНР и ДНР не смогли бы справиться с таким количеством хорошо подготовленной вооруженных сил со стороны Украины. В итоге, нельзя сказать, что человек пострадал, потому что он придерживается коммунистических идей. Он пострадал, потому что он нарушил конкретный пункт закона. Он призывал к срыву мобилизации или каким либо другим призывам. Я не изучал это дело глубоко, поэтому мне сложно судить. Но я убежден, что этот человек, который был арестован, был арестован не потому, что он коммунист, а потому, что он занял такую деструктивную позицию, которая была опасна для нашего государства в тот конкретный момент. 

KO: Тогда давайте продолжим разговор в этом русле. Коммунистические и социалистические силы в России еще в 2015 году требовали признания народных республик. К началу специальной военной операции именно это и произошло. Какое значение имеет признания и вхождения народных республик в состав Российской Федерации для борьбы?

Алексей: Моя личная позиция, как и позиция Боротьбы, такова: Неправильно обвинять республики Донбасса в сепаратизме. Настоящие сепаратисты – это украинская власть, которая появилась в 1991 году. И мы считаем, что процессы, происходящие сегодня в Украине, имеют отношение к восстановлению исторической справедливости. Когда восстанавливается та страна, моя родина, в которой я родился, которой был Советский Союз. Люди здесь очень счастливы после признания и включения в состав РФ, потому что закончился период нестабильности и непонимания. Люди знают, что теперь они могут получить полноценный паспорт. Они знают, что продукция их предприятий будет продаваться на российских рынках. Они знают, что могут заниматься легальной экономической деятельностью. Конечно же, общество, которое здесь живет, очень позитивно восприняло те процессы, которые происходили в сентябре 2002 года, когда республики приняли в состав России и новые регионы Запорожье и Херсон. Я как одессит, очень хотел бы, чтобы мой родной город Одесса, который был основан русской императрицей Екатериной II, которая, кстати, была немка по национальности –  тоже вернулся в состав страны, которая его создала. И так думают очень многие одесситы по сей день. Да, сегодня мы не видим и не слышим их голоса, потому что эти голоса заглушены репрессивным аппаратом. Есть официальная статистика, которую озвучила Служба безопасности Украины в конце 2022 года. Согласно этой статистике, в Украине было возбуждено 1200 уголовных дел только за публикации в социальных сетях. Вы можете себе представить? Если кто то пишет пост в поддержку Российской Федерации он попадает под статью, под уголовную ответственность. Так что если люди поддерживают Россию, а также процесс денацификации, или даже не поддерживают Россию, а просто не хотят войны, или не поддерживают правительство Зеленского, то эти люди сегодня не могут ничего сказать, и мы их не слышим. Мы сможем услышать их только тогда, когда освободим эти территории. 

KO: Очень интересно. Алексей, спасибо! Потому что в Германии редко можно услышать что там происходит. Тогда давайте продолжим разговор о самой России. В международном коммунистическом движении, особенно в Германии, разные левые силы утверждают, что демилитаризация и денацификация – это лишь идеологический предлог, чтобы скрыть империалистические интересы Российской Федерации на Украине. Более того, поступает много сообщений о нерешительности и проблемах в ведении войны со стороны России. Многие левые считают, что российское правительство не очень решительно в своих действиях, что внутри России есть некоторые противоречия. Как ты оцениваешь действия российского правительства по реализации самопровозглашённых целей?

Алексей: Нужно понимать, что Россия не ведет войну. Россия проводит специальную военную операцию. Целью этой операции являются террористические формирования, которые несут угрозу существованию РФ. Когда Россия наносит удары, она наносит удары только по военным целям, по складам, по штабам и аэропортам. Если бы это была война в классическом понимании этого слова, Россия просто закатала бы все в асфальт. Конечно, Россия не может так себя вести, потому что она знает, что воюет не с врагом, она освобождает людей, которые сегодня страдают от ультра националистических сил. Поэтому Россия старается беречь жизни и проводит свои наступательные операции с оглядкой на мирное население. Поэтому нельзя сказать, что это нерешительность. Это просто стратегия, направленная на сохранение человеческих жизней.  Россия без проблем могла бы просто разбомбить все ракетами. Но тогда российское общество не будет понимать, для чего это делается. Оно будет задаваться вопросам : „Так мы освобождаем или, наоборот, разрушаем?“. Война, конечно, всегда означает разрушение. Но на примере ЛНР могу сказать, что я видел много населенных пунктов на территориях, которые были освобождены в ходе специальной военной операции. Это те населенные пункты, которые украинские войска использовали как щит, как защиту. Они целы. А где они использовали гражданскую инфраструктуру как опорные пункты, как огневые точки, где они устраивали  огневые точки в квартирах жилых домов, или как в одном известном месте в городе Северодонецке. Они использовали арку многоэтажного дома, чтобы спрятать свой танк. Танк выезжал, делал выстрел и прятался в арке жилого дома. Конечно, российские российская авиация нанесла удар по этому танку. Танк взорвался, часть дома тоже была повреждена и сгорела, конечно, потому что украинские вооруженные силы используют гражданскую инфраструктуру в военных целях. Это, конечно, плохо. Это приводит к жертвам, но это не вина России, это вина украинского руководства, которое дает приказы держаться за каждый дом, каждую больницу, каждую школу. 

KO: Сталкивался ли ты с таким аргументом, что денацификация и демилитаризация является всего лишь предлогом для СВО и что на самом деле Россия просто преследует свои империалистические цели на Украине? Что ты обычно на это отвечаешь, если ты сталкивался с с чем-то подобным?

Алексей: Да, я сталкивался с этим неоднократно. Но обычно такой вопрос задают люди, которые не разобрались в общем политическом контексте. То есть, в котором происходит СВО. Давайте я начну издалека и как раз свяжу этот вопрос с другим вопросом, который задают. Обычно ставят знак равенства между США и Россией и говорят, что это две империалистические страны, это два империализма. А Украина для них это поле боя. На самом деле это не так. Люди, которые это говорят, не понимают, что такое империализм. Империализм – это стадия капиталистического развития общества. Поскольку после Второй мировой войны мы имеем единую и глобальную экономику, этот этап, в некотором смысле, повсеместен. Эта мировая глобальная экономика имеет центр, а затем экономические подсистемы. Центр находится в Соединенных Штатах Америки. Не потому, что это российская пропаганда,  а потому, что США контролируют эмиссию основной мировой валюты – доллара. Это не Россия контролирует, а Соединенные Штаты Америки. И основные центры накопления капитала находятся в Соединенных Штатах. То есть, если мы возьмем, например, знаменитый инвестиционный фонд Black Rock, то увидим, что размер его капитала превышает бюджет многих государств. И это только один инвестиционных фонд в Соединенных Штатов Америки.  Это то место, где аккумулируются капиталы. Именно поэтому центр этой единой глобальной империалистической системы находится в США. Экономические подсистемы не имеют четких границ, они переплетены между собой. Они они имеют форму неких, как бы полюсов, от которых тянутся огромное количество экономических цепочек. Это разные производственные логистические нити, логистические маршруты, фискальные нити. Есть некий полюс, в который тянутся огромное количество  экономических и производственных цепочек. Таких подсистем в мире достаточно много. Такими является европейская экономическая система, мексикано-карибская, постсоветская экономическая подсистема, азиатско-тихоокеанская экономическая подсистема, североафриканская и южноафриканская. С начала двухтысячных годов начались атаки на одну из этих подсистем. На какую? На постсоветскую.  В постсоветскую систему традиционно входят бывшие республики, которые входили в состав Советского Союза. Потому что на протяжении многих десятилетий выстраивались экономические цепочки между предприятиями России и предприятиями Украины или Казахстана, Азербайджана, Армении, Молдовии и так далее. Есть хороший пример, а именно завод „Турбоатом“ в Харькове. Этот завод производил турбины для электростанций. Однако, когда произошел государственный переворот и в Украине появилась новая власть, все экономическое сотрудничество между „Турбоатомом“ и Российской Федерацией было прекращено или сокращено до очень низкого уровня. Это влияет на работу всей отрасли, существующей в этой системе. С точки зрения глобальных игроков, это было выгодно. Если Росатом не может строить предприятия, например, электростанции, в течение некоторого времени, то кто является бенефициаром остановки в этой отрасли? Конкуренты Росатома со стороны США это Westinghouse или другие предприятия, допустим какие нибудь французские. Если представить себе ситуацию, что произойдет, если российский „Газпром“ на некоторое время прекратит свою деятельность, то, конечно, американские сланцевые газовые компании, которые добывают сланцевый газ, получат баснословную прибыль. Поэтому ясно, кто является бенефициаром. С начала двухтысячных годов предпринимались атаки со стороны различных подсистем, в частности, европейской и империалистического центра против постсоветской системы. В чем оно выражалось? В смене власти в республиках, которая должна была со временем привести к разрыву экономических отношений. Первой была цветная революция в Грузии в 2003 году, затем первый Майдан на Украине в 2004 году. В 2005 году произошел переворот в Кыргызстане, в 2009/10 год – переворот в Молдове. 2014 год случился второй Майдан в Украине. В 2018 году переворот произошел в Армении, который привел к власти Пашиняна, ставленника империалистических структур. В 2020 год – попытка переворота в Беларуссии, но она провалилась. Нужно рассматривать этот процесс как звенья одной большой цепи. Центр и европейская экономическая подсистема пытаются устранить конкурента в лице постсоветской экономической подсистемы. То, что мы наблюдаем сегодня на Украине,  это не то, что Россия и эта постсоветская экономическая подсистема начинает наступательную борьбу за свои интересы, где то вовне. Это наоборот, защита того центра, той системы, которым является Россия. Это попытка защититься от действий со стороны США и Евросоюза. Вот эти действия имеют под собой экономическую подоплеку. Людям, которые говорят, что это два одинаковых империализма, нужно говорить, что нет! Во-первых, не два равных, один – центр, другой – подсистема. Здесь нет никакого равенства. А почему началась СВО? Потому что этот самый центрс помощью Украины, используя украинский народ, как таран, пытался атаковать постсоветскую экономическую подсистему. Сегодня сложилась интересная ситуация, когда интересы российской элиты, интересы российского и украинского рабочего класса совпали. Понятно, что так будет не всегда, но сегодня это так. И все эти три игрока заинтересованы в том, чтобы украинское власть – которая, по сути, является ставленником марионеточного режима в США – было уничтожено. И я хотел бы еще раз подчеркнуть, что на официальном уровне в РФ и на уровне понимания рядового солдата, Россия ведет войну не против Украины, а против украинского режима, под которым в том числе страдает украинский народ. Это очень важно понимать. Здесь нет конфликта между двумя народами. Это конфликт с конкретным неонацистским режимом, и поэтому это не фигура речи и не предлог для продвижения своих экономических интересов. Нет, это действительно цель – свергнуть этот агрессивный и довольно опасный украинский неонацистский режим. 

Я хотел бы привести еще один аргумент в пользу того, что Россия не преследует свои экономические интересы в этой конкретной военной операцией. Он связан с тем, что в открытых источниках можно прочитать, сколько потеряли российские олигархи во время специальной военной операции. Они не приобрели, они проиграли. Это показывает, что целью этой специальной военной операции было не то, чтобы Россия что-то получила. Нет, наоборот, это приводит только к определенным экономическим потерям. На самом деле, эта война никому не выгодна. Все хотели бы ее прекратить, но ее можно прекратить только на тех условиях, чтобы она не повторилась еще раз. Если она прямо сейчас прекратится, это будет значить, что империалистические государства – США и сателлиты США – будут накачивать Украину оружием, восстановят боевую мощь Украины и повторится все то же самое, но на более худших условиях для нас. Конечно, это неприемлемо. Поэтому, в идеале, все силы, которые добиваются прекращения войны – все антивоенные силы – должны объединиться и добиваться прекращения поставок оружия украинскому режиму, потому что можно только одним способом остановить эту войну – если украинский режим, именно власть, исчезнет. 

KO: В вашем Telegram-канале вы иногда публикуете различные статьи о том, что в России существуют разные интересы в отношении войны. Одни за, другие против. Не мог бы ты рассказать нам об этом немного больше? Почему существуют эти разные интересы и как они проявляются?

Алексей: Я думаю, что все зависит от конкретного случая, но все они имеют экономическую подоплеку. Соответственно, бизнесмены у которых есть общие дела с европейскими или американскими компаниями, и те, кто теряет прибыль в связи с началом специальной военной операции из-за санкций или по другим причинам, естественно будут против специальной военной операции. Но если смотреть на этот процесс с точки зрения государства и государственных интересов, а не с точки зрения интересов частных лиц, частных бизнесменов, то специальная военная операция была необходима, потому что Зеленский начал делать заявления о том, что они выйдут из соглашения о нераспространении ядерного оружия. Например, власть Украины официально приняли доктрину возвращения Крыма военным путем. Это не просто заявление какого то отдельного политика. Это официальный государственный документ, в котором говорится: „Мы нападем на Российскую Федерацию, в частности, на Крым и вернем его вооруженным путем“. Конечно, Российская Федерация не могла долго закрывать глаза на происходящее. А когда украинская сторона начала аккумулировать огромные силы и создала 100-тысячную группировку на Донбассе, было принято решение о проведении специальной военной операции, потому что иначе эта 100-тысячная группировка нападет на Донбасс. Уже есть на руках планы командиров, которые они получали от своего руководства, я имею в виду командиров ЗСУ. Они готовились к силовому возвращению Донбасса под контроль Киева. Это является грубейшим нарушением Минских соглашений. Кстати, что касается Минских соглашений, то украинская сторона их полностью игнорировала. Сегодня мы слышим заявления от таких политиков как Ангела Меркель или Франсуа Олланд, что они поддержали эти соглашения только для того, чтобы Украина была лучше подготовлена к будущему вооруженному конфликту с Россией. Это говорит о том, что украинская сторона изначально не планировала соблюдать Минские соглашения. Может быть, это не очень корректное сравнение, однако оно напрашивается само по себе. Представьте себе, если бы Третий рейх еще не напал на Советский Союз в 1941 году и Красная армия первой атаковала бы вермахт. Удалось бы избежать огромных потерь. Война все равно бы произошла, но удалось бы избежать огромных потерь территории и живой силы. Поэтому, я допускаю, что после такого трагического опыта в своей истории Россия решила не ждать и действовать на упреждение. Как принято говорить у президента России Владимира Владимировича Путина: „Если драка неизбежна, бей первым.“. Вот я так понимаю, что российское руководство придерживалось этого принципа, когда начинала специально военную операцию. 

KO: Именно эта оценка является частью споров в международном коммунистическом движении. Согласен ли ты с утверждением, что внешняя политика России в настоящее время помогает народам, которые угнетает Запад? И что ты скажешь на счет лозунга, который был озвучен в совместном заявлении коммунистических и рабочих партий в Joint Statement. Там было сказано, что рабочий класс Украины и России должен бороться против этой империалистической войны. И есть ли изменения в дебатах по стратегическим и тактическим вопросам в украинском коммунистическом движении, если сравнивать с 2014 или прошлым годом? 

Алексей: Внешняя политика России, за последние годы меняется, потому что Россия заинтересована в том, чтобы у нее были союзники в других уголках планеты. Россия, как и Советский Союз ранее, видит что империалистический центр проводит неоколониалистскую политику, пользуясь природными ресурсами, финансовыми ресурсами, людскими и интеллектуальными ресурсами с разных стран. И, конечно, эта колониальная политика неприемлема для многих, и для России тоже. Поэтому вполне логично, что многие государства, страдающие от этой политики империалистического центра, могли бы объединиться и Россия, как мы видим, прилагает к этому определенные усилия.Мне кажется, что этот процесс будет только усиливаться. И интеграция между такими государствами тоже станет более интенсивной, более тесной, более глубокой. Со своей стороны, я могу только приветствовать этот процесс, потому что он приведет к определенным трансформациям в российском обществе. Мы уже сегодня видим, что неолиберальные элиты в России, которые выступают за сохранение влияния США и Брюсселя внутри России, становятся внутри России все слабее и слабее. Я искренне рад, что так происходит сейчас. Мы ждали этого с начала 1990-х годов. Наконец то дождались. Советский Союз распался, и казалось, что все кончено, что уже торжество либеральных идей, но потом маятник качнулся в обратную сторону. Идея заключается в том, что он установится где-то посередине. И я могу только приветствовать такую политику российских властей. 

Что касается Joint Statement: Здесь произошел опять же, определенный конфликт. Коммунистическая Партия Греции – это мое личное мнение – встала на сторону империализма, потому что она продвигает идею равенства ответственности за происходящее как между Россией, так и между США. Она игнорирует ту реальность, которую я описывал ранее, что существует империалистический центр и империалистические интересы у этого центра в данном регионе. И Россия, по сути, защищается от этой агрессии. Коммунистическая Партия Греции ставит знак равенства и не принимает во внимание эти факты. Это вводит в заблуждение огромное количество коммунистов, которые верят Компартии Греции. Однако я бы не спешил в полной мере записывать Компартию Греции во враги, потому что там абсолютно разные люди. И мы видели, как многие активисты КПГ участвовали в перекрытии железнодорожных путей, когда происходила отправка военной техники на Украину. Это означает, что люди искренне препятствуют эскалацию конфликта. Они пытаются всеми силами остановить на том уровне, на котором они могут. Мы как жители Донбасса, очень благодарны такой позиции, потому что люди в Греции, в Италии и в других странах, которые активно выступают против поставок оружия, делают это открыто, регулярно и смело. Мы понимаем, что это значит, что меньше людей погибнет здесь. Однако, я считаю, что Компартия Греции заняла ошибочную позицию. По поводу призыва к тому что рабочий класс Украины и России должен вместе бороться за то, чтобы наступил мир:  конечно, я всеми силами это поддерживаю. Но мы же понимаем, что мир с фашистами невозможен, а фашисты все равно будут пытаться нас уничтожить. Поэтому, если мы сегодня заключим с ними мир при поддержке сателлитов Соединенных Штатов Америки, украинские фашисты только усилятся и этот же конфликт возобновится с новой силой. Как я уже говорил, этот конфликт может быть прекращен только одним путем – демонтированием вот этой украинской власти и приход политических сил, которые не являются в полной мере зависимыми от Соединенных Штатов Америки. Я убежден, что именно с подачи Соединенных Штатов Америки Зеленский занял такую позицию, направленную на эскалацию войны. Как только на Украине появятся такие здоровые силы в политике, я думаю, то мир сразу же настанет.

KO: Алексей, не мог бы ты рассказать нам немного больше о том, чем занимается ваша организация в настоящее время? Как вы организованы?

Алексей: К сожалению, наша организация сегодня переживает очень сильный кризис. Этот кризис связан с тем, что мы не можем заниматься политической активностью на территории Украины. Мы не можем проводить массовые мероприятия, митинги, демонстрации. Мы не можем провести круглый стол, мы не можем открыто говорить о проблемах, которые сегодня существуют в украинском обществе, потому что сразу же последуют аресты. Поэтому наша деятельность сосредоточена на тех формах, которые нам сегодня доступны. Это информационная работа, это международная работа и попытка донести нашу позицию до наших товарищей в других странах, чтобы они знали, что происходит. Мы поддерживаем политзаключенных, которые у нас есть. Однако эта деятельность достаточно сложная, потому что сейчас даже перевести деньги семьям, которые пострадали от украинской власти, достаточно сложно. Это первая часть кризиса нашей организации – невозможность проведение полноценной политической активности. Вторая часть нашего внутреннего кризиса связана с тем, что мы уже долгое время не можем провести общее собрание для наших активистов. Это связано с тем, что люди, которые находятся на территории Украины, не могут приехать в Донбасс или в Россию, чтобы принять участие в съезде по переизбранию наших внутренних органов, совета нашей организации. По той же причине мы не можем приехать в Украину, потому что нас сразу же арестуют. Соответственно, стоит сложность в проведении общего собрания съезда и выработки общих решений. Поэтому вся деятельность организации сводится к активности отдельных активистов в разных участках. То есть кто-то воюет с оружием в руках. В августе прошлого года погиб наш товарищ, один из основателей „Боротьбы“ Евгений Галушкин. Он активно воевал в Мариуполе и был ранен снайпером в плечо. После выздоровления он вернулся в строй, затем получил контузию. В результате контузии он через некоторое время ему стало плохои на тот момент ему не было кому оказать помощь и он умер. То есть он погиб не в бою, а в результате боевых действий. Другие наши товарищи продолжают сражаться. Галышкин воевал в ДНР в составе девятого полка морской пехоты ДНР. Наши товарищи также воюют в четвертой бригаде ЛНР. Мы периодически видимся, общаемся. Но мы не можем провести официальные мероприятия. Так что да, сегодня Боротьба находится в определенном кризисе.

KO: Очень печально слышать, что среди наших товарищей есть потери. Время от времени мы следим и наблюдаем за событиями. И мы читаем то, что пишут о наших товарищах. 

Теперь мы переходим к последнему вопросу. Но сначала небольшое предисловие. Мы, как коммунисты в Германии находимся в стране, которая ведет войну против России. По крайней мере, мы так считаем. В антивоенном движении в Германии идут дебаты о том, следует ли осуждать российское нападение (так оно здесь называется) или нет. Профсоюзы встают на сторону правительства и осуждают войну в одностороннем порядке. Это означает, что осуждается только Россия, а сторону НАТО поддерживают или к ней относится с пониманием. В то же время они поддерживают ухудшение условий жизни рабочего класса в Германии. Что бы ты хотел сказать немецким коммунистaм?

Алексей: Я хотел бы искренне поблагодарить немецких коммунистов – которые действительно хотят закончить войну – за их поддержку, за эту позицию, за их солидарность. А тем коммунистам, которые сегодня попали под влияние империалистического центра и его мягкой силы, различных фондов, НКО, различных организаций, я хотел бы пожелать, чтобы они поскорее проанализировали политику их лидеров, руководства этих организаций и приняли политическое решение, что так дальше продолжаться не может, если они настоящие коммунисты. И в то же время я хотел бы обратиться ко всем товарищам, кто действительно хотят, чтобы этот конфликт прекратился. Мы можем добиться этого, если сможем оказать давление на руководство государств Европы, на Италию, Германию, Францию, Испанию и другие страны, которые принимают решение об отправке оружия на Украину. Потому что чем больше оружия сюда поступит, тем дольше будет длиться этот конфликт, тем больше крови будет литься. Нельзя закончить этот конфликт новым оружием. Его можно закончить только если прекратятся эти поставки. Поэтому я хотел бы попросить о помощи, солидарной поддержки, чтобы коммунисты, которые находятся сегодня в Германии активно озвучивали эту позицию, что нельзя поддерживать украинские неонацистские режимы. Я думаю, что каждый конфликт когда-то заканчивается. Просто мы можем сделать так, чтобы он закончился быстрее и чтобы меньше человеческих жизней оборвалось. Я думаю, что все будет хорошо!

KO: Спасибо большое! Мы тебя услышали, и я надеюсь, что и другие тебя услышат.

Ты спрашивал нас о нашем конгрессе, который пройдет в Берлине 06-08 октября текущего года. В Берлине мы будем обсуждать те вопросы, о которых мы говорили сегодня, с другими коммунистами из разных организаций со всего мира. Мы хотим обсудить о том, что мы должны делать в империалистическом центре, чтобы остановить войны, которые ведут страны НАТО, особенно США и Германия. Всю информацию о конгрессе можно найти на нашем сайте kommunistische-organisation.de, который является корректным сайтом коммунистической организации. Мы скоро опубликуем нашу программу, и вы, конечно, можете принять в ней участие. Еще раз спасибо и хорошего дня!

Interview: Alexej Albu von Borotba über faschistischen Terror und den Krieg in der Ukraine

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Wir veröffentlichen heute zum neunjährigen Jahrestag des Massakers von Odessa ein Interview mit Alexej Albu, ehemaliges Mitglied des ZK der KP Ukraine sowie ab 2010 Mitglied des Regionalrats von Odessa. Alexej ist Mitbegründer und Sprecher der 2011 gegründeten antifaschistischen ukrainischen Widerstandsorganisation Borotba. Er ist selbst Überlebender des Massakers von Odessa und bis heute politisch aktiv. Neben einer Schilderung der Ereignisse von 2014 und ihrem Werdegang berichtet er über die Entwicklungen in der Ukraine seit 2014 bis heute. Wir sprechen über die Bedeutung der Anerkennung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der militärischen Intervention der Russischen Föderation für den Kampf gegen das Kiewer Regime. Zuletzt reden wir über die Krise der internationalen kommunistischen Bewegung und die Rolle von Kommunisten in den imperialistischen Zentren im Kampf gegen den Krieg der NATO gegen Russland.

Das Interview führten Alexander Kiknadze und Nastya Kudrina.

здесь Письменное интервью на русском языке можно найти.

KO: Alexej, herzlich willkommen. Bevor wir in die Themen gehen, die wir heute vor uns haben – kannst du uns erzählen, wie und aus welchem Kampf Borotba hervorgegangen ist? Wie seid ihr derzeit organisiert? 

Alexej: Ich möchte gerne ein paar Worte zu meiner Person sagen. Ich wurde 1985 in Odessa geboren. Als die Sowjetunion auseinanderfiel, war ich sechs Jahre alt. Dann ging ich in eine ukrainische Schule, wo ich Ukrainisch lernte, denn die meisten Menschen aus dem Südosten der Ukraine sprechen kein Ukrainisch. Es ist nicht unsere Muttersprache. In unseren Familien sprachen wir alle Russisch. Anfang der 2000er Jahre ging ich zur Universität und trat dem Lenin-Komsomol der Ukraine bei. Das ist eine Jugendorganisation, der Jugendflügel der Kommunistischen Partei der Ukraine. Ich leitete die regionale Organisation des Komsomol in Odessa, war Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Ukraine und wurde 2010 Abgeordneter für die Kommunistische Partei der Ukraine im Regionalrat von Odessa. Die Kommunistische Partei der Ukraine und die bürgerliche „Partei der Regionen“, deren Anführer Viktor Janukowitsch war, der 2010 Präsident wurde, hatten zusammen eine Mehrheit im Parlament. Die Kommunistische Partei der Ukraine ging eine Koalition mit der Partei der Regionen ein. Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit mit der Führung der Kommunistischen Partei und ich wurde aus der KPU ausgeschlossen. Meinen anderen Genossen aus dem Komsomol und der Kommunistischen Partei der Ukraine erging es genau so. Wir wollten den politischen Kampf, den politischen Aktivismus fortsetzen und schlossen uns mit kleinen Gruppen zusammen, mit einer Gruppe, die sich „Jugend gegen den Kapitalismus“ nannte, dem Komitee für die Rote Garde der Arbeiterpartei, benannt nach Kotovsky, und andere kleine Gruppen mit trotzkistischen, stalinistischen und sogar anarchistischen Ansichten. Wir schlossen uns zu einer Organisation zusammen und nannten sie Borotba. Die Vereinigung Borotba wurde im Frühjahr 2011 gegründet. Wir wollten damals bestimmte bürgerliche Freiheiten in der Ukraine nutzen, um eine Partei zu registrieren, an den Wahlen teilzunehmen und mit friedlichen, legalen Mitteln um die Macht zu kämpfen. Unsere Position richtete sich jedoch gegen die oligarchische Macht, gegen Janukowitsch‘ „Partei der Regionen“. Generell haben wir uns immer für eine sozialistische Umwälzung der Ukraine, für Internationalismus und für die Solidarität der Arbeiter eingesetzt. Wir haben viele Protestaktionen durchgeführt, Proteste zur Verteidigung der Arbeiter. Wir organisierten Arbeiter, die in den Häfen der Ukraine arbeiten, Lkw-Fahrer und Stewards der Fluggesellschaften. Wir halfen dabei, Kundgebungen für verschiedene soziale Gruppen zu organisieren, die in der Ukraine Schwierigkeiten hatten. Das sind zum Beispiel die Opfer von Tschernobyl oder Menschen, die unter verschiedenen Betrügereien im Zusammenhang mit Immobilien gelitten haben. Denn diese Menschen sind in der Ukraine ungeschützt. Unsere gesamte Tätigkeit war eine oppositionelle Tätigkeit. Wir haben das bestehende System nicht unterstützt. 

2013 jedoch, als der Maidan begann, sahen wir , dass dieses bürgerliche Regime von Viktor Janukowitsch und der „Partei der Regionen“ durch ein noch reaktionäreres Regime ersetzt wurde: durch ultrarechte und ultra-liberale Kräfte. Es ist hier sehr wichtig hervorzuheben, dass das imperialistische Kapital hinter dem Maidan-Protest stand, oder besser gesagt, hinter allen Protestgruppen, die am Maidan teilnahmen. Das heißt, dass all diese Gruppen sehr langjährige Beziehungen zu verschiedenen Stiftungen, zu gemeinnützigen Organisationen unterhielten, wie z.B. USAID (United States Agency for International Development), UKAID (United Kingdom Aid), NED (National Endowment for Democracy), IRI (International Republican Institute), Freedom House, Open Society und so weiter und so fort. Mit anderen Worten, diese imperialistischen Strukturen ließen ihre Tentakel sehr tief in die ukrainische Gesellschaft eindringen, und zu dem Zeitpunkt, den wir als Zeitpunkt „X“ bezeichnen, kamen all diese Organisationen, die mit dem imperialistischen Zentrum verbunden waren, wie auf den Takt eines Dirigenten auf den Unabhängigkeits-Maidan. Jede dieser Gruppen hatte ihre Funktion, jede spielte ihre Rolle. 2014 siegte der Maidan. Das Regime von Viktor Janukowitsch wurde gestürzt. 

Ich möchte an dieser Stelle aber auch einen sehr wichtigen Punkt hervorheben: Wie ich bereits sagte, hatten die Kommunistische Partei der Ukraine und die Partei der Regionen eine Mehrheit im ukrainischen Parlament. Neu waren die Oppositionsfraktionen, die den Maidan repräsentierten. Von ihnen gab es drei Parlamentsfraktionen. Eine davon war die Fraktion von Vitali Klitschko, dem Boxer, der Bürgermeister von Kiew wurde. Die zweite Fraktion war von Julia Tymoschenko, ebenfalls eine bekannte Politikerin. Sie war Premierministerin in der Ukraine. Und die dritte, die Svoboda-Partei, eine rechtsextreme Neonazi-Partei. Sie hatten zusammen keine Mehrheit im Parlament. Und als es darum ging, Janukowitsch aus dem Amt des Präsidenten zu entfernen, stimmte die Kommunistische Partei der Ukraine mit ihnen. Nur durch diesen Verrat der Kommunistischen Partei der Ukraine und von Pjotr Simonenka war es möglich, das Regime zu legalisieren, das als Ergebnis des Maidan entstand. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, weil die Kommunistische Partei der Ukraine heute sehr starken Repressionen ausgesetzt ist. Aber sie ist verantwortlich für das, was heute in der ukrainischen Gesellschaft passiert, und zwar zu einem sehr großen Teil. Im Jahr 2014, als der Maidan gewann, gab es so viel Unmut in der Gesellschaft. Die Menschen, die im Süden und Osten des Landes lebten und vor allem die Partei der Regionen wählten, merkten, dass die Spielregeln, die es früher in der Gesellschaft gab, nicht mehr existierten, dass sie als Fußabtreter dienen. Dass die Stimmen, die sie für die „Partei der Regionen“, für Janukowitsch und für bestimmte politische Richtungen gegeben hatten, einfach mit Füßen getreten wurden. Natürlich waren die Menschen darüber empört und begannen, spontane, unorganisierte Proteste zu machen. Diese Bewegung kam komplett von unten und wurde Antimaidan genannt. Unsere Organisation, die verstand was im Land passierte, hat sich auch an der Anti-Maidan-Bewegung beteiligt und versucht mit einer großen Anzahl von Menschen, mit den Massen, zu arbeiten, um zu erklären, warum in unserem Land ein solche Situation passiert ist. Wir erklärten, dass im Prinzip die kapitalistische Natur der Beziehungen, die in der Gesellschaft existieren, an allem Schuld ist, weil die Gesellschaft in verschiedene politische Gruppierungen, Clans, gespalten war. Einige dieser Clans standen unter dem Einfluss äußerer Kräfte und konnten so die Macht übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt strebten wir in Odessa eine weitgehende Autonomie an. Ich war Abgeordneter des Regionalrats von Odessa und schlug den Abgeordneten des Regionalrats am 3. März 2014 vor, über die Frage der Durchführung eines Referendums, über die Gründung einer autonomen Republik Odessa innerhalb der Ukraine abzustimmen. Damals ging es also nicht um eine Abspaltung von der Ukraine. Wir wollten einfach mehr Rechte, wir wollten Autonomie und wir wollten eine eigene Verfassung für unsere Region, die unsere Forderungen widerspiegeln sollte. Das heißt, wir wollten in der Lage sein, unseren eigenen Gouverneur zu wählen und nicht darauf zu warten, dass die neue Regierung uns einen neuen Gouverneur aus einer anderen Region schickt, der hier ein Fremder sein würde. Wir wollten unsere russische Muttersprache frei sprechen können. Denn wie ihr sicherlich wisst, war das erste Gesetz, dass das ukrainische Parlament nach dem Sieg auf dem Maidan verabschiedete, die Aufhebung des Sprachengesetzes, das der russischsprachigen Bevölkerung das Recht auf die Verwendung ihrer Muttersprache garantierte. Wir waren also sofort mit diesem Druck konfrontiert. Die neuen Machthaber, die illegal durch den Staatsstreich an die Macht gekommen sind, haben der Gesellschaft sofort signalisiert „Wir werden auf keinen Fall Rücksicht auf euch nehmen. Eure Meinungen, eure Wünsche bedeuten uns also nichts.“ Wir wollten die Möglichkeit haben, unsere Muttersprache zu sprechen, den Papierkram und den Umlauf von Dokumenten auf Russisch zu erledigen. Wir wollten eine Sonderwirtschaftszone schaffen, weil es in der Geschichte meiner Heimatstadt Odessa eine Zeit gab, die Porto Franco hieß. Es war die Zeit der Blüte unserer Stadt, als es Sonderrechte gab. Das heißt, es gab sozusagen eine Reihe von wirtschaftlichen Vorteilen, Steuervergünstigungen und Ferien. Das haben wir angestrebt, das war unsere dritte Forderung. Eine weitere Forderung des Antimaidan in Odessa war die Rückübertragung der Machtstrukturen an die lokalen Räte. Wir wollten nicht, dass die Polizei oder andere Machtstrukturen von den neuen Behörden, die sich in Kiew etabliert hatten, in der Politik als Unterdrückungsmechanismus eingesetzt werden. Deshalb wollten wir zum Beispiel, dass die regionale Polizeibehörde dem regionalen Rat der städtischen Polizeibehörde, dem Stadtrat unterstellt wird usw. Wir haben viele Proteste abgehalten – aber die Sitzung des Regionalrats hat mich leider nicht unterstützt. Danach sind wir jedes Wochenende auf den größten Platz, den Kulikovo-Platz, in Odessa gegangen, wo sich das Haus der Gewerkschaften befindet. Wir gingen dorthin, es gab ein Zeltlager, und viele politische Kräfte – linke, pro-russische und antifaschistische Kräfte nahmen an dieser Bewegung teil. Uns alle einte der Kampf gegen die neuen Behörden, der Kampf für die Möglichkeit, unsere Muttersprache zu sprechen, der antioligarchische, antifaschistische Kampf. Ihr wisst, dass unser friedlicher Protest in Blut ertränkt und im Feuer des Gewerkschaftshauses am 2. Mai 2014 verbrannt wurde. 

Der 2. Mai war der Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab, an dem die meisten Menschen ihren Standpunkt änderten, mich eingeschlossen. Wenn wir uns also vorher nicht von der Ukraine abspalten wollten, so haben wir zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass wir mit diesen Menschen nicht in einem Staat leben können. Was am 02. Mai (2014) geschah, hatte enorme politische Konsequenzen. Alle sahen es, die Leute im Donbass oder Menschen aus verschiedenen Regionen der ehemaligen Sowjetunion, dem Baltikum, dem Kaukasus, Zentralasien, Zentralrussland oder den anderen Regionen der Ukraine, sogar der Westukraine. Diejenigen, die den Faschismus nicht unterstützten, sahen, dass der Faschismus sein Haupt erhebt, dass es sich nicht nur um eine Art Manipulation oder ein Märchen handelt, sondern dass es sich um echten Faschismus handelt, der bekämpft werden musste und muss. Tausende Menschen haben sich im Donbass gemeldet oder sind gekommen, um aufzustehen und mit den Waffen in der Hand zu kämpfen, um ihre Interessen zu verteidigen und gegen den Faschismus zu kämpfen. Habt ihr noch Fragen zu diesem Punkt?

KO: Ja, tatsächlich habe ich eine Frage. Du sagtest, dass die KPU nach dem Putsch für den Sturz von Janukowitsch gestimmt hat. Das ist ein sehr interessanter Punkt. Könntest du etwas dazu sagen, ob sie die Situation damals unterschätzt haben oder warum sie so gehandelt haben? Außerdem hattest du bereits vom Mai 2014 erzählt, im selben Monat gab es einen Artikel von dir in der Jungen Welt. Dort hast du bereits berichtet, dass es nach dem Staatsstreich zu verstärkten Repressionen gegen die Gewerkschaftsbewegung, die linke Bewegung, die antinationalistische Bewegung gekommen war. Du hast bereits angefangen darüber zu sprechen, in diesem Zusammenhang über Odessa. Es wäre sehr interessant zu erfahren, wie das alles weiterging.

Alexej: Zunächst mal zur Abstimmung der KPU. Ich denke, die Hauptmotivation war, dass der Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Petro Symonenko, der innerhalb der Partei enormes Gewicht und Einfluss hat, ein Mann der alten politischen Formation ist. Und als er hörte, dass unsere Feinde rechtsextrem sind, sagten, dass sie Kommunisten töten werden, hielt er das für reinen Wahlpopulismus und glaubte ihnen nicht. Er dachte, er könnte mit diesen rechtsextremen Kräften verhandeln und, wenn er sie in einem kritischen Moment unterstützen würde, würden sie ihm dankbar sein und ihm garantieren, dass er seine kleine Fraktion im Parlament der Ukraine behalten, sie die derzeitige Regierung milde kritisieren könnten, sodass es ihm gut gehen würde und er seine politische Karriere fortsetzen könnte. Doch die Geschichte lehrt uns – dafür gibt es Dutzende von Beispielen – dass man mit Faschisten keine Einigung erzielen kann. Wurde er also benutzt? Natürlich wurde er benutzt. Er hat dieses Regime unterstützt. Ein paar Monate später, im Herbst 2014, als eine vorgezogene Parlamentswahl stattfand, verlor die Kommunistische Partei der Ukraine jedoch viele Stimmen und schaffte es nicht ins Parlament. Daraufhin begannen die radikaleren nationalistischen Kräfte zu fordern, dass die Kommunistische Partei der Ukraine verboten werden soll. Ich erinnere mich nicht mehr an die genaue Chronologie, aber soweit ich weiß, wurde ein solches Verbot erlassen. Wenn ich mich nicht irre, wurde beim Verfassungsgericht Berufung eingelegt. 2015 fanden Gemeinderatswahlen statt und die Kommunistische Partei war in einem so kaputten Zustand, dass sie nicht offiziell an den Wahlen teilnehmen konnte. Um ihre Aktivisten in die Gemeinderäte zu bekommen, benutzte sie eine andere befreundete Partei namens „Derzhava“ – der Staat. So hieß diese Partei, wenn ich mich irre. Viele Kommunisten traten also dieser Partei bei, und sie wurden auf diese Weise dann gewählt. Aber die Partei hat viele Abgeordnete verloren und im Allgemeinen wurde ihre Position geschwächt. Und das alles wegen eines solchen Verrats durch die Parteiführung. Offiziell sagt die Kommunistische Partei der Ukraine, dass sie nichts tun konnten, dass sie gezwungen wurden, dass ihre Wahlkarten weggenommen wurden, während die anderen gewählt haben. Aber wenn das stimmt, dann hätten sie vor das Verfassungsgericht gehen und gegen diese Entscheidung, die ohne Ihre Anwesenheit getroffen wurde, Einspruch erheben können. Sie hätten eine öffentliche Erklärung abgeben können, dass sie unter Druck gesetzt wurden. Nichts von davon wurde getan. Dies lässt mich zu dem Schluss kommen, dass es eine gewisse Absprache zwischen Pjotr Symonenko und den damaligen oppositionellen Kräften gab, die später zur neuen Regierung wurden. 

Nun zu den Repressionen, die unmittelbar nach dem Sieg des Maidan einsetzten. In der Tat wurden viele Menschen verhaftet, nicht nur in meiner Heimatstadt, sondern auch in anderen Städten. Auch öffentlich bekannte Personen wurden verhaftet, wie zum Beispiel einer der Anführer der Proteste in Odessa – dem Odessaer Antimaidan – Anton Dawtschenko. Er wurde, wenn ich mich nicht irre, am 16. März 2014 verhaftet. Ebenfalls im März wurde ein sehr bekannter Journalist, Konstantin Dolgov, verhaftet. Er kommt aus Charkiw. Viele Menschen wurden einfach zu «Präventivgesprächen» beim Inlandsgeheimdienst der Ukraine vorgeladen. Sie sprachen mit ihnen, fanden heraus, was ihre Position war, wie diese Leute aufgestellt waren, ihnen wurde immer gesagt, was sie tun konnten, was sie nicht tun konnten. Dieser Druck wurde ausgeübt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass wir die damalige Situation als sehr schwere Angriffe auf die Bürgerrechte bewerteten. Wir sehen, dass das, was danach folgte noch hundertmal schlimmer war, sodass die Ereignisse von damals damals noch als recht milde erscheinen. Das liegt daran, dass damals der Inlandsgeheimdienst der Ukraine nicht einschätzen konnte, wie sich die Ereignisse entwickeln würden. Unsere Unterstützer, die in den Strafverfolgungsbehörden tätig waren, haben mir persönlich erzählt, dass sie sich mit jemandem vom Inlandsgeheimdienst getroffen haben und sagten, sie hätten den Befehl, mich zu verhaften, aber sie werden es nicht tun, denn falls wir an die Macht gekommen wären, befürchteten sie an unserer Stelle zu sein, also dass sie verhaftet werden. Das Frühjahr 2014 war also der Zeitpunkt, an dem wir, wenn wir eine starke kommunistische Organisation gewesen wären, die Macht hätten übernehmen müssen. Aber weil wir eine ziemlich junge, unerfahrene Organisation waren und nicht über genügend Machtressourcen, Geldressourcen, Informationsressourcen und organisatorische Ressourcen verfügten, waren wir nicht in der Lage, diese Situation nutzen zu können. Da kommt mir wieder einmal Wladimir Lenin in den Sinn, der sagte, wenn eine revolutionäre Situation eintritt und wir nicht darauf vorbereitet sind, wird uns die Geschichte das nie verzeihen. Genau das ist 2014 mit Borotba passiert. Nach dem 02. Mai begannenviele unserer Aktivisten von legalen Formen des Kampfes zu illegalen Formen, zum bewaffneten Widerstand, überzugehen. Einige unserer Genossinnen und Genossen haben diese Erfahrung bis heute. Zu diesem Zeitpunkt begannen die Repressionen, Leute wurden verhaftet und zum Inlandsgeheimdienst der Ukraine gezerrt. Sie begannen, Listen von illoyalen Bürgern zu erstellen. All dies geschah, wir alle sahen es, aber leider konnten wir nichts tun.

KO: Meinst du mit diesen Listen illoyaler Bürger die Mirotworez-Seite? Oder gab es noch andere Listen?

Alexej: Mirotworez kam erst etwas später auf. Ich beziehe mich auf solche sehr raffinierten Techniken, wie zum Beispiel, dass Aktivisten zu einer großen Menschenmenge kommen, die auf Kundgebungen protestiert, und Unterschriften für die Abtrennung von Odessa sammeln. Das ist natürlich nach ukrainischem Recht nicht unzulässig. Und viele Leute dachten: „Wie lange wird diese Regierung noch bestehen? Wahrscheinlich nicht lange. Denn wir sind viele, wir sind stark. Vielleicht werden Russland oder Freiwillige aus anderen Ländern uns unterstützen und alles wird sich ändern“, sodass sie unterschrieben. Natürlich landen sie alle in einer bestimmten Datenbank, mit der der Inlandsgeheimdienst dann arbeitet. Ja, solche Technologien wurden leider eingesetzt.

KO:Alexej, wir haben jetzt schon über die Ereignisse im Jahr 2014 und euren Kampf gegen dieses Regime gesprochen. Damals wurden die Volksrepubliken Donezk und Luhansk als Ergebnis des Widerstands gegen die Regierung in Kiew ausgerufen. Wir kennen, gerade in Deutschland, die Diskussion, dass viele Kommunisten glauben, dass diese Republiken lediglich bürgerliche Kräfte sind und dass dort ein Kampf gegen Arbeiter und kommunistische Kräfte stattfindet. Ich habe ebenfalls den Vorwurf gehört, dass Denis Puschilin Kommunisten verfolge. Wie war eure Haltung gegenüber diesen Republiken damals und wie hat sie sich im Laufe der Jahre verändert? Wie wart ihr damals am Kampf gegen das Kiewer Regime eingebunden?

Alexej: Im Jahr 2014, nach dem 02. Mai, kam es dazu, dass unsere Gruppe aus Odessa – wir waren acht Personen – auf die Krim auswanderte. In die Donbass-Republiken sind wir nicht nicht rein. Wir sahen, dass im Donbass bereits sehr ernste Prozesse begonnen hatten und die Menschen mit Waffen in der Hand rebellierten. Unsere Organisation, die Vereinigung Borotba, hatte keine starken Zellen im Donbass. Wir hatten zwar Aktivisten in Donezk, Luhansk und Sloviansk, sie waren aber nur sehr wenige und hatten keinen Einfluss auf den Prozess. Aus diesem Grund haben wir uns innerhalb unserer Organisation beraten und die Entscheidung getroffen, dass wir uns auf den Kampf in anderen Regionen konzentrieren sollten, in denen wir eine starke Position hatten. Das war Charkiw und Odessa. In Kiew hatten wir auch eine starke Organisation, aber sie wurde fast vollständig niedergerungen. Zu dieser Zeit war es unmöglich, in Kiew politisch aktiv zu sein. Deshalb hatten wir von Anfang an eine sehr positive Haltung zu den Volksrepubliken, aber als Verbündete, nicht als Teil unserer Praxis. Ein Jahr später gelangten wir in die Volksrepublik Luhansk. Ich trat der Prizrak-Brigade bei. Aber ich habe nicht an den Kämpfen teilgenommen und war nur für kurze Zeit dort. Dennoch weiß ich, was dort vor sich ging, was für eine Stimmung herrschte und was für Leute beteiligt waren. Ich war dort, weil einer unserer Aktivisten, der aus dem Donbass kommt, Leiter der politischen Abteilung in der Prizrak-Brigade war, und viele Kommunisten begannen, dorthin zu gehen und sich um Prizrak zu sammeln. Wir hatten also eine gute Einstellung zu den Republiken. Gleichzeitig wir haben verstanden, dass wir uns und anderen Genossen nichts vormachen können. Natürlich sind das keine kommunistischen oder sozialistischen Republiken. Natürlich sind die Arbeitsbeziehungen in diesen Republiken kapitalistisch. Aber es ist sehr wichtig hervorzuheben, dass diese Republiken sich als tatsächliche Volksrepubliken erwiesen haben. Wie meine ich das? Die alte politische Elite und die Wirtschaftselite sind nach Kiew geflohen, und die einfachen Leute sind dort zurückgeblieben. Wenn es sich um Beamte handelte, dann waren es Beamte der dritten oder vierten Ebene, die nicht viel darüber wussten, wie man bestimmte Prozesse organisiert, wie man arbeitet. Und das führte zu großen Schwierigkeiten in der ersten Phase der Bildung der Republiken, denn die Organisation der Arbeit der verschiedenen Abteilungen und Ämter ist ein ernstzunehmender Prozess, in dem man sich auskennen muss. Viele Leute, die zu jung waren oder einfach noch nie mit der Organisation solcher Fälle zu tun gehabt hatten, übernahmen Führungspositionen und machten oft Fehler. Aber das waren keine bewussten Fehler und nicht verbunden mit dem Versuch, sich persönlich zu bereichern. Es handelte sich um einfache Arbeiter, denen die Möglichkeit gegeben wurde, den Staat zu führen. Verständlicherweise haben sie den Staat so geführt, wie sie es eben konnten. Die Kritik muss eher an die Kommunisten der Ukraine gerichtet werden, die nicht ausreichend stark waren, um selbst die Macht zu übernehmen und sich am Prozess der Gründung neuer Republiken zu beteiligen. Deshalb habe ich zum Beispiel von Anfang an nie die Unzulänglichkeiten verurteilt, die es in den Republiken gab, weil ich verstanden habe, dass sie durch den Krieg verursacht wurden, dass sie durch die von Kiew organisierte Wirtschaftsblockade verursacht wurden, und dass sie durch die Unerfahrenheit verursacht wurden, durch die Tatsache, dass die Leute, die begannen, die Republiken zu regieren, einfache Leute aus dem Volk waren. 

Was die Anschuldigungen bezüglich der Angriffe auf Kommunisten betrifft, so habe ich, solange ich hier bin – ich bin seit dem Frühjahr 2015 hier –, nie Druck auf mich gespürt. Ich sah, dass die Mitglieder der Kommunistischen Partei der Ukraine, die sie im Herzen tragen, und Anhänger kommunistischer politischer Ansichten, wenn sie gute Fachleute waren, die Gelegenheit bekamen, an der Führung der Republik teilzunehmen. Einer der stellvertretenden Vorsitzenden des Obersten Rats der Volksrepublik Lugansk ist zum Beispiel Kommunist, Sekretär des Bezirkskomitees der kommunistischen Partei – natürlich ein ehemaliger, denn es gibt hier keine kommunistische Partei mehr, oder besser gesagt, es gibt keine alte kommunistische Partei. Sein Nachname ist Khoroschilow. Dann gibt es noch den Vorsitzenden des Obersten Rates der Donezker Volksrepublik. Er ist ein ehemaliger Abgeordneter des ukrainischen Parlaments von der Kommunistischen Partei der Ukraine. Einer der Anführer, beziehungsweise einer der Kommandeure der Volksmiliz der Lugansker Volksrepublik ist ein Mann, der den Rufnamen „der Kommunist“ trägt, weil er von seinen Überzeugungen, von seinen Ansichten her ein Kommunist ist. Alle Kommunisten, die sich am Aufbau des neuen Staates beteiligen und der Gesellschaft Gutes tun wollten, bekamen jede Gelegenheit dazu. 

Es gab hier tatsächlich mal einen Fall, wo ein selbsternannter Kommunist angegriffen wurde. Das war kurz nach Beginn der speziellen Militäroperation. Dieser Mann kam aus Moskau hierher und begann Flugblätter gegen den Krieg zu verteilen. Ich muss sagen, dass unter solchen Bedingungen, dass hier Granaten fliegen, Kinder und andere Menschen, Zivilisten sterben, eine solche Person als jemand, der von außen kommt, natürlich als ein Feind wahrgenommen wird. Den Leuten bleibt unklar, was er da schreibt, was er hier erreichen will. Denn wenn wir auf die Frage des Friedens zurückkommen, sind alle hier für den Frieden. Aber wir wissen, dass dieser Frieden unmöglich ist, solange es eine Bedrohung durch ukrainische Neonazis gibt. Wir könnten jetzt also sagen, dass wir uns aus dem Krieg zurückziehen, aber die andere Seite wird nicht das gleiche sagen. Ich möchte sagen, dass es sich hier tatsächlich um eine spezielle Militäroperation handelt, die nur deshalb eingeleitet wurde, weil die ukrainischen Behörden eine große Zahl von Kräften zusammengezogen haben, um den Donbass mit Gewalt zurückzuerobern. Sie haben etwa 100.000 Menschen versammelt, eine riesige Gruppierung. Und ohne die Hilfe der Russischen Föderation, wäre unsere Volksmiliz der Lugansker Volksrepublik und der Donezker Volksrepublik, nicht in der Lage gewesen, mit so vielen gut ausgebildeten Streitkräften aus der Ukraine fertig zu werden. Mit anderen Worten können wir hier nicht davon sprechen, dass diese Person angegangen wurde, weil sie kommunistischen Ideen anhängt. Er wurde angegangen, weil er gegen eine bestimmte Klausel des Gesetzes verstoßen hat, z.B. zur Störung der Mobilisierung oder anderen Sachen aufgerufen hat. Ich habe mich nicht eingehend mit diesem Fall befasst, so dass es für mich schwierig ist, ein Urteil zu fällen. Aber ich bin davon überzeugt, dass dieser Mann, der verhaftet wurde, nicht deswegen verhaftet wurde weil er ein Kommunist ist, sondern weil er eine so destruktive Haltung einnahm, die für unseren Staat zu diesem bestimmten Zeitpunkt gefährlich war.

KO: Dann lasst uns das Gespräch in diesem Sinne fortführen. Die kommunistisch-sozialistischen Kräfte in Russland forderten bereits 2015, dass die Volksrepubliken von der Russischen Föderation anerkannt werden sollten. Zu Anfang der militärischen Spezialoperation (Die Volksrepubliken wurden von Russland kurz vor der MSO anerkannt, Anm. KO) ist genau das geschehen. Welche Bedeutung hat deiner Meinung nach die Anerkennung und Eingliederung der Volksrepubliken in die Russische Föderation für den Kampf?

Alexej: Meine persönliche Position und die Position von Borotba, ist folgende: Es ist falsch die Donbass-Republiken des Separatismus zu bezichtigen. Die wahren Separatisten sind die ukrainische Regierung, die 1991 entstanden ist. Und wir glauben, dass die Prozesse, die heute in der Ukraine stattfinden etwas mit der Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit zu tun haben. Wenn dieses Land, meine Heimat, in der ich geboren wurde, die Sowjetunion, wiederhergestellt wird. Die ukrainischen Behörden sind also Separatisten, nicht wir. Die Menschen hier sind seit der Anerkennung und Eingliederung in die RF sehr glücklich, weil diese Zeit der Instabilität und der Missverständnisse vorbei ist. Die Menschen wissen, dass sie jetzt einen vollwertigen Reisepass bekommen können. Sie wissen, dass die Produkte ihrer Unternehmen auf den russischen Märkten verkauft werden können. Sie wissen, dass sie einer legalen wirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen können. Natürlich hat die Gesellschaft, die hier lebt, die Prozesse, die im September 2022 stattfanden, als die Republiken und die neuen Regionen Saporischschja und Cherson in Russland aufgenommen wurden, sehr positiv wahrgenommen. Als gebürtiger Odessaer würde ich mir sehr wünschen, wenn meine Heimatstadt Odessa, die von der russischen Kaiserin Katharina II. gegründet wurde – die übrigens eine Deutsche war und ins Russische Reich kam –, dass meine Heimatstadt also auch in das Land zurückkehrt, welches sie geschaffen hat. Und so denken sehr viele Odessiten bis heute. Ja, heute können wir ihre Stimmen nicht sehen und hören, weil diese Stimmen vom Repressionsapparat zum Schweigen gebracht und übertönt wurden. Es gibt eine offizielle Statistik, die der Inlandsgeheimdienst der Ukraine Ende 2022 bekannt gegeben hat. Dieser Statistik zufolge wurden in der Ukraine 1.200 Strafverfahren allein wegen Veröffentlichungen in sozialen Netzwerken eingeleitet. Können ihr euch das vorstellen? Wenn jemand einen Beitrag zur Unterstützung der Russischen Föderation schreibt, dann wird das strafrechtlich verfolgt. Wenn also Leute Russland unterstützen, sowie den Entnazifizierungsprozess, oder nicht einmal Russland unterstützen, aber einfach keinen Krieg wollen, oder aber die Zelenskys-Regierung nicht befürworten, dann können diese Leute heute nichts sagen und wir können sie nicht hören. Wir werden sie erst hören können, wenn wir diese Gebiete befreit haben. 

KO:Das ist sehr interessant. Alexej, ich danke dir dafür, denn es ist selten, dass man in Deutschland erfährt was dort vor sich geht. Lasst uns weiter über Russland sprechen. Wie du bereits sagtest, hat die Russische Föderation die militärische Spezialoperation in der Ukraine gestartet. Und du hast erwähnt, dass das offizielle Ziel die Entmilitarisierung, die Entnazifizierung der Ukraine ist. In der internationalen kommunistischen Bewegung, insbesondere in Deutschland, behaupten verschiedene linke Kräfte, dass die Entmilitarisierung und Entnazifizierung nur ein ein ideologischer Vorwand sei, um die imperialistischen Interessen der Russischen Föderation in der Ukraine zu verschleiern. Darüber hinaus gibt es viele Berichte über Unentschlossenheit und Probleme bei der Kriegsführung seitens Russlands. Viele Linke sind der Meinung, dass die russische Regierung selbst nicht sehr entschlossen ist, was ihr Handeln angeht. Dass es innerhalb Russlands einige Widersprüche gibt. Wie beurteilst du das Vorgehen der russischen Regierung bei der Umsetzung der selbsterklärten Ziele?

Alexej: Es muss verstanden werden, dass Russland keinen Krieg führt. Russland führt eine militärische Spezialoperation durch. Das Ziel dieser Operation sind terroristische Gruppierungen, die eine Bedrohung für die Existenz der Russischen Föderation darstellen. Wenn Russland zuschlägt, dann nur gegen militärische Ziele, Lagerhäuser, Hauptquartiere und andere militärische Einrichtungen, Flughäfen. Wenn es ein Krieg im klassischen Sinne des Wortes wäre, würde Russland natürlich – wir haben diesen Ausdruck im Russischen – einfach alles in Asphalt wälzen – ihr wisst schon –, wie eine Walze, die einfach alles überrollt. Natürlich kann sich Russland so nicht verhalten, denn es weiß, dass es sich nicht im Krieg mit dem Feind befindet, sondern dass es Menschen befreit, die heute unter ultranationalistischen Kräften leiden. Deshalb versucht Russland, Menschenleben zu schonen und seine Offensivoperationen mit Rücksicht auf die Zivilbevölkerung durchzuführen. Man kann also nicht sagen, dass es sich um Unentschlossenheit handelt. Es handelt sich einfach um eine Strategie, die darauf abzielt, Menschenleben zu bewahren. Russland hätte kein Problem damit, einfach alles mit Raketen zu bombardieren. Aber dann würde die russische Gesellschaft selbst nicht verstehen, wozu das getan wird. Sie würde sich fragen „Befreien wir also, oder verursachen wir im Gegenteil Zerstörung?“ Krieg bedeutet natürlich immer Zerstörung. Aber am Beispiel der Volksrepublik Lugansk kann ich sagen, dass ich in den Gebieten, die im Rahmen einer speziellen Militäroperation befreit wurden, viele Siedlungen gesehen habe. Das sind die Siedlungen, die die ukrainischen Truppen als Schild, als Schutz benutzt haben. Sie sind intakt. Und dort, wo sie die zivile Infrastruktur als Festung, als Schießplatz nutzten, wo sie Schießplätze in den Wohnungen von Wohnhäusern einrichteten oder wie an einem bekannten Ort in der Stadt Severodonetsk. Sie benutzten den Torbogen eines großstöckigen Gebäudes, um ihren Panzer zu verstecken. Der Panzer kam heraus, feuerte einen Schuss ab und versteckte sich in dem Torbogen des Wohnhauses. Natürlich griff die russische Luftwaffe diesen Panzer an. Der Panzer explodierte, ein Teil des Hauses wurde natürlich auch beschädigt und brannte ab, denn die ukrainischen Streitkräfte nutzen zivile Infrastruktur für militärische Zwecke. Das ist natürlich schlecht. Es führt zu Opfern, aber es ist nicht die Schuld Russlands, es ist die Schuld der ukrainischen Führung, die den Befehl gibt, jedes Haus, jedes Wohngebäude, jedes Krankenhaus, jede Schule zu halten. 

KO:Bist du schon mal auf das Argument gestoßen, dass die Entnazifizierung und Entmilitarisierung nur ein Vorwand für die Militärische Spezialoperation sei und dass Russland in Wirklichkeit nur seine imperialistische Agenda in der Ukraine verfolgt? Und was ist deine übliche Antwort darauf, wenn du bereits mit so etwas konfrontiert wurdest?

Alexej: Ja, so ein Argument ist mir schon mehr als einmal begegnet. Aber eine solche Frage wird meist von Leuten gestellt, die den politischen Gesamtzusammenhang nicht verstanden haben. Das heißt, der Kontext, in dem sich die militärische Spezialoperation abspielt. Ich werde etwas weiter ausholen und diese Frage mit einer anderen Frage verknüpfen, die ebenso gestellt wird. Üblicherweise werden die USA und Russland gleichgesetzt. Es wird gesagt, dass es sich um zwei imperialistische Länder handelt und die Ukraine für sie ein Austragungsort ist. In Wirklichkeit ist sie es nicht. Diejenigen, die das sagen, verstehen nicht, was Imperialismus im Allgemeinen ist. Der Imperialismus ein Stadium in der kapitalistischen Entwicklung der Gesellschaft. Seit dem wir nach dem Zweiten Weltkrieg eine vereinheitlichte und globale Wirtschaft haben, ist dieses Stadium gewissermaßen allgegenwärtig. Diese globale Wirtschaft hat ein Zentrum und dann gibt es noch wirtschaftliche Subsysteme. Das Zentrum liegt in den Vereinigten Staaten. Nicht weil das die russische Propaganda sagt, oder aus irgendeinem anderen Grund, sondern weil die USA die Emission der wichtigsten Weltwährung, des Dollars, kontrollieren. Nicht Russland kontrolliert es, sondern die Vereinigten Staaten. Und die wichtigsten Zentren der Kapitalakkumulation befinden sich in den Vereinigten Staaten. Das heißt, wenn wir zum Beispiel den berühmten Black-Rock-Investmentfonds nehmen, dann sehen wir, dass die Höhe seines Kapitals den Haushalt vieler Länder übersteigt. Und das ist nur einer von vielen Investmentfonds in den Vereinigten Staaten. Das ist der Ort für die Akkumulation der Kapitale. Und deshalb liegt das Zentrum dieses einen globalen imperialistischen Systems in den Vereinigten Staaten. Die wirtschaftlichen Subsysteme haben keine klaren Grenzen, sie sind miteinander verflochten. Sie sind quasi Pole, von denen aus sich eine riesige Anzahl von Wirtschaftsketten ausbreitet. Das sind verschiedene Produktionslogistikstränge, Logistikrouten, Steuerstränge (also die Steuererhebung, wo sie erhoben, woher sie kommt, wo sie akkumuliert wird). Es gibt einen bestimmten Pol, an dem eine große Anzahl dieser Wirtschafts- und Produktionsketten verläuft. Es gibt eine ganze Reihe solcher Subsysteme auf der Welt. Dazu gehören das europäische Wirtschaftsubsystem, das mexikanisch-karibische, das postsowjetische Wirtschaftssubsystem, das asiatisch-pazifische Wirtschaftssubsystem, das nordafrikanische und südafrikanische. Es gibt also einige Pole. Seit Anfang des Jahrtausends, haben die Angriffe auf eines dieser Subsysteme begonnen. Welches? Gemeint ist das postsowjetische Subsystem. Das postsowjetische Subsystem umfasst traditionell die ehemaligen Republiken, die Teil der Sowjetunion waren. Denn seit vielen Jahrzehnten werden Wirtschaftsketten zwischen Unternehmen in Russland und Unternehmen in der Ukraine oder Kasachstan, Aserbaidschan, Armenien, Moldawien und so weiter aufgebaut. Dafür gibt es ein gutes Beispiel, nämlich das Turboatom-Werk in Charkiw. Dieses Werk stellte früher Turbinen für Kraftwerke her. Sobald jedoch die Maidan-Putsch-Regierung an die Macht kam, wurde die gesamte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Turboatom und der Russischen Föderation eingestellt oder auf ein sehr geringes Maß reduziert. Dies hatte Auswirkungen auf die gesamte Industrie, die in diesem System existiert. Aus der Sicht der Global Player war das jedoch von Vorteil. Wenn Rosatom eine Zeit lang keine Unternehmen, z.B. Kraftwerke bauen kann, wer ist dann der Nutznießer dieses Stillstands der Industrie? Auf amerikanischer Seite ist der Konkurrent von Rosatom Westinghouse – ein berühmtes Unternehmen, aber es gibt auch andere Konkurrenten aus Frankreich und anderen Ländern. Wenn wir uns die Situation vorstellen, was passieren würde, wenn die russische Gazprom ihre Tätigkeit für einige Zeit einstellen würde, dann würden die US-Schiefergaswerke, also die Unternehmen, die Schiefergas fördern, natürlich fabelhafte Gewinne erzielen. Es ist also klar, wer der Nutznießer ist. Seit Beginn des Jahrtausends gab es Angriffe aus verschiedenen Subsystemen, insbesondere aus dem europäischen und dem imperialistischen Zentrum gegen das postsowjetische System. Worin hat sich das geäußert? Im Machtwechsel in den Republiken, der schließlich zu einem Bruch der wirtschaftlichen Beziehungen führen sollte. Die erste war die Farbrevolution in Georgien 2003, dann 2004 der erste Maidan in der Ukraine. 2005 ein Putsch in Kirgisistan, 2009/10 ein Putsch in Moldawien. 2014 war der zweite Maidan in der Ukraine. 2018 ist der Putsch in Armenien geschehen, der Paschinjan an die Macht brachte, einen Protegé der imperialistischen Strukturen. 2020 gibt es einen Putschversuch in Weißrussland, der jedoch scheiterte. Wir müssen diese Prozesse als Glieder einer großen Kette betrachten. Das Zentrum und das europäische wirtschaftliche Subsystem versuchen, einen Konkurrenten in Form des postsowjetischen wirtschaftlichen Teilsystems auszuschalten. Und was wir heute in der Ukraine erleben, ist nicht ein Einfall Russlands und des postsowjetischen wirtschaftlichen Subsystems, der dort einen offensiven Kampf für seine Interessen führt. Im Gegenteil, es ist die Verteidigung dieses Zentrums, dieses Systems, dessen Vertreter natürlich Russland ist. Es handelt sich um ein Versuch, sich gegen diese Vorstöße der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union zu wehren. Diese Vorstöße haben, wie ich bereits gesagt habe, einen wirtschaftlichen Hintergrund. Denjenigen, die sagen, dass es um zwei gleichwertige Imperialismen handelt, möchte ich sagen: Nein! Erstens handelt es sich nicht um das Gleiche, das eine ist ein Zentrum, und das andere ist ein Subsystem. Hier gibt es keine Gleichheit. Und warum hat die militärische Spezialoperation begonnen? Weil eben dieses Zentrum versucht hat, mit Hilfe der Ukraine und des ukrainischen Volks als Rammbock benutzend, das postsowjetische wirtschaftliche Subsystem anzugreifen. Heute hat sich eine interessante Situation ergeben, in der die Interessen der russischen Elite, die Interessen der russischen Arbeiterklasse und die Interessen der ukrainischen Arbeiterklasse zusammenfallen. Es ist klar, dass dies nicht für immer der Fall sein wird, aber heute ist es so. Und alle diese drei Akteure, die an diesem Prozess beteiligt sind, haben ein Interesse daran, dass die ukrainische Regierung – die im Wesentlichen ein Stellvertreter des US-Marionettenregimes ist – zerstört wird. Und ich möchte noch einmal betonen, dass Russland auf offizieller Ebene und auf der Ebene des Verständnisses eines einfachen Soldaten keinen Krieg gegen die Ukraine führt, sondern gegen das ukrainische Regime, unter dem unter anderem das ukrainische Volk leidet. Es ist sehr wichtig, dies zu verstehen. Es gibt keinen Konflikt, sagen wir mal, zwischen zwei Nationen. Es handelt sich um einen Konflikt mit einem konkreten Neonazi-Regime, und deshalb handelt es sich um keine Redewendung oder einen Vorwand, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu fördern. Nein, es ist wirklich ein Ziel, dieses aggressive und ziemlich gefährliche ukrainische Neonazi-Regime zu stürzen. 

Ich möchte noch ein weiteres Argument anführen, das dafür spricht, dass Russland mit dieser speziellen Militäroperation nicht seine wirtschaftlichen Interessen verfolgt. Es hat mit der Tatsache zu tun, dass man in offenen Quellen nachlesen kann, wie viel die russischen Oligarchen während der militärischen Sonderoperation verloren haben. Sie haben nicht dazugewonnen, sie haben verloren. Das zeigt, dass der Zweck dieser speziellen Militäroperation nicht war, dass Russland etwas bekommen wollte. Nein, im Gegenteil, es führt nur zu wirtschaftlichen Verlusten. Dieser Krieg ist für niemanden von Vorteil. Jeder würde ihn gerne beenden, aber er kann nur so beendet werden, dass er sich nicht wiederholen wird. Wenn er jetzt beendet wird, würde das bedeuten, dass die imperialistischen Staaten – die USA und die US-Satelliten – wieder Waffen in die Ukraine pumpen, die Kampfkraft der Ukraine wiederherstellen und das Gleiche wird wieder passieren, aber unter schlechteren Bedingungen für uns. Das ist natürlich inakzeptabel. Daher sollten sich im Idealfall alle Kräfte, die den Krieg beenden wollen – alle Antikriegskräfte – zusammenschließen und sich dafür einsetzen, dass die Waffenlieferungen an das ukrainische Regime eingestellt werden, denn es gibt nur einen Weg, diesen Krieg zu beenden, nämlich der, dass es das Kiewer Regime verschwindet.

KO: In eurem Telegram-Kanal veröffentlicht ihr manchmal verschiedene Artikel, in denen darüber gesprochen wird, dass es in Russland unterschiedliche Interessen in Bezug auf den Krieg gibt. Einige sind dafür, andere sind dagegen. Könntest du uns etwas mehr darüber erzählen? Warum gibt es diese unterschiedlichen Interessen und wie äußern sie sich?

Alexej: Ich denke, dass alles vom konkreten Fall abhängt, aber alle haben einen wirtschaftlichen Hintergrund. Dementsprechend werden die Geschäftsleute, die zum Beispiel mit europäischen oder US-amerikanischen Unternehmen gemeinsame Sache gemacht haben, und diejenigen, die durch den Beginn einer militärischen Sonderoperation aufgrund von Sanktionen oder aus anderen Gründen Gewinneinbußen erleiden, natürlich gegen die militärische Sonderoperation sein. Aber wenn wir diesen Prozess vom Standpunkt des Staates und der staatlichen Interessen aus betrachten und nicht von den Interessen einiger Privatpersonen, privater Geschäftsleute, dann war die spezielle Militäroperation notwendig, weil Zelensky anfing, Erklärungen abzugeben, dass sie sich aus dem Abkommen über die Nichtverbreitung von Atomwaffen zurückziehen würden. So haben die ukrainischen Behörden offiziell eine Doktrin zur Rückeroberung der Krim mit militärischen Mitteln verabschiedet. Dies ist nicht nur eine Erklärung eines einzelnen Politikers. Es handelt sich um ein offizielles staatliches Dokument, in dem es heißt: „Wir werden die Russische Föderation angreifen, insbesondere die Krim, und sie mit militärischen Mitteln zurücknehmen.“ Natürlich konnte die Russische Föderation nicht lange die Augen vor den Geschehnissen verschließen. Und als die ukrainische Seite anfing, riesige Kräfte anzuhäufen und eine 100.000 Mann starke Gruppierung im Donbass zu bilden, wurde die Entscheidung getroffen, eine spezielle Militäroperation durchzuführen, denn andernfalls würde diese 100.000 Mann starke Gruppierung den Donbass anzugreifen. Uns liegen sogar die Pläne der Kommandeure der ukrainischen Streitkräfte vor, die sie von ihrer Führung erhalten haben. Sie bereiteten sich auf die gewaltsame Rückeroberung des Donbass vor und seine Unterstellung unter Kiews Kontrolle. Dies ist ein grober Verstoß gegen die Minsker Vereinbarungen. Zu den Minsker Vereinbarungen ist übrigens zu sagen, dass die ukrainische Seite sie völlig ignoriert hat. Heute hören wir von Politikern wie Angela Merkel oder François Hollande, dass sie sich nur für diese Vereinbarungen eingesetzt haben, damit die Ukraine besser auf einen künftigen bewaffneten Konflikt mit Russland vorbereitet ist. Dies deutet darauf hin, dass die ukrainische Seite von Anfang an nicht vorhatte, die Minsker Vereinbarungen einzuhalten. 

Ich möchte hier einen Vergleich machen, der vielleicht nicht ganz zutreffend ist, aber trotzdem drängt er sich auf. Stellen Sie sich vor, das Dritte Reich hätte 1941 die Sowjetunion noch nicht angegriffen und die Rote Armee wäre als erste auf die Wehrmacht losgegangen. Riesige Verluste wären vermieden worden. Der Krieg hätte trotzdem stattgefunden, aber riesige Verluste von Territorien und Soldaten wären vermieden worden. Es ist also durchaus möglich, dass Russland nach einer solch tragischen Erfahrung in seiner Geschichte beschlossen hat, nicht zu warten und proaktiv zu handeln. Wie der russische Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin zu sagen pflegt: „Wenn ein Kampf unvermeidlich ist, sollte man zuerst zuschlagen.“ Ich gehe davon aus, dass sich die russische Führung bei der absichtlichen Einleitung der Militäroperation an diesen Grundsatz gehalten hat.

KO: Genau diese Einschätzung ist Teil der Auseinandersetzungen in der Internationalen Kommunistischen Bewegung. Stimmst du der Aussage zu, dass Russlands Außenpolitik derzeit den Völkern hilft, die der Westen unterdrückt? Und was sagst du zu der Losung, die z.B. in der gemeinsamen Erklärung der kommunistischen und Arbeiterparteien im Februar 2022 – Joint Statement – zum Ausdruck kam. Dort hieß es, dass die Arbeiterklasse der Ukraine und Russlands gegen diesen imperialistischen Krieg kämpfen sollte. Und gibt es irgendwelche Veränderungen in der Debatte über strategische und taktische Fragen in der ukrainischen kommunistischen Bewegung, wenn wir sie mit 2014 oder dem Vorjahr vergleichen. 

Alexej: Die russische Außenpolitik hat sich in den letzten Jahren verändert, weil Russland daran interessiert ist Verbündete in anderen Teilen der Welt zu haben. Russland sieht, wie zuvor die Sowjetunion, dass das imperialistische Zentrum eine neokolonialistische Politik verfolgt, indem es sich die natürlichen Ressourcen, die finanziellen Ressourcen, die menschlichen und intellektuellen Ressourcen verschiedener Länder zunutze macht. Und natürlich ist diese kolonialistische Politik für viele, insbesondere für Russland, inakzeptabel. Es ist also ganz logisch, dass sich viele Staaten, die unter dieser Politik des Imperialismus leiden, zusammenschließen könnten, und Russland unternimmt, wie wir gesehen haben, einige Anstrengungen, dies zu tun. Ich habe den Eindruck, dass sich dieser Prozess nur verstärken wird. Und die Integration zwischen solchen Staaten wird auch intensiver werden. Ich für meinen Teil kann diesen Prozess nur begrüßen, denn er wird auch zu gewissen Transformationen in der russischen Gesellschaft führen: Wenn wir heute schon sehen, dass die neoliberalen Eliten in Russland, die für den Erhalt des Einflusses der USA und Brüssels innerhalb Russlands eintreten, dort immer schwächer werden, dann kann man sich über diesen Prozess nur freuen. Ich bin wirklich froh, dass das jetzt geschieht. Wir haben seit den frühen 90er Jahren darauf gewartet. Die Sowjetunion ist zusammengebrochen, und es schien, als sei alles vorbei, dass die liberalen Ideen triumphieren, aber dann schlug das Pendel in die andere Richtung aus. Der Idee nach, wird es sich irgendwo in der Mitte einpendeln. Und ich kann eine solche Politik der russischen Behörden nur begrüßen. 

Zum Joint Statement: Auch hier gibt es einen gewissen Konflikt. Die Kommunistische Partei Griechenlands hat sich – das ist meine persönliche Meinung – auf die Seite des Imperialismus geschlagen, weil sie die Idee der gleichen Verantwortung für das, was zwischen Russland und den Vereinigten Staaten geschieht, vertritt. Sie ignoriert diese Realität, die ich vorhin beschrieben habe, dass es ein imperialistisches Zentrum gibt und das es imperialistische Interessen dieses Zentrums in dieser Region gibt. Und es ist in der Tat Russland, das sich gegen diese Aggression verteidigt. Die Kommunistische Partei Griechenlands hingegen setzt es gleich und ist nicht bereit, diese Tatsachen zu berücksichtigen. Dies führt eine große Zahl von Kommunisten in die Irre, die der Kommunistischen Partei Griechenlands Glauben schenken. Allerdings würde ich die Kommunistische Partei Griechenlands nicht vorschnell als Feind abschreiben, denn die Menschen die dort organisiert sind, sind sehr unterschiedlich. Und wir haben gesehen wie viele KKE-Aktivisten sich an der Blockade von Eisenbahnlinien beteiligt haben, als militärische Ausrüstung in die Ukraine geliefert wurde. Das heißt, die Menschen wollen ernsthaft verhindern, dass dieser Konflikt eskaliert. Sie versuchen mit allen Mitteln, ihn zu stoppen, wo immer sie können. Als Bewohner des Donbass sind wir sehr dankbar für diese Haltung, dass die Menschen in Griechenland, in Italien und in anderen Ländern, die sich aktiv gegen Waffenlieferungen wehren, dies offen und regelmäßig tun und Mut beweisen. Denn wir verstehen, dass es bedeutet, dass weniger Menschen hier sterben werden. Die Kommunistische Partei Griechenlands hat meiner Meinung nach jedoch trotzdem die falsche Position eingenommen. Zu dem Aufruf, dass die Arbeiterklasse in der Ukraine und in Russland gemeinsam für den Frieden kämpfen soll: natürlich unterstütze ich das mit aller Kraft. Aber wir wissen, dass Frieden mit Faschisten unmöglich ist, und Faschisten werden immer noch versuchen, uns zu vernichten. Wenn wir also heute mit den Satelliten, die von den USA unterstützt werden, Frieden schließen, werden die ukrainischen Faschisten nur noch stärker werden, und derselbe Konflikt wird mit neuer Kraft wieder ausbrechen. Wie ich bereits sagte, kann dieser Konflikt nur auf eine Weise beendet werden, nämlich durch die Absetzung der ukrainischen Regierung und damit der Ersetzung durch politische Kräfte, die nicht völlig von den Vereinigten Staaten abhängig sind. Ich bin nämlich überzeugt, dass Zelensky auf Betreiben der Vereinigten Staaten von Amerika diese Position eingenommen hat, die auf eine Eskalation des Krieges abzielte. Sobald es in der Ukraine solche vernünftigen Kräfte in der Politik gibt, denke ich, dass es sofort Frieden geben wird.

KO:Alexej, könnest du noch etwas darüber erzählen, was eure Organisation derzeit tut? Wie seid ihr organisiert?

Alexej: Leider befindet sich unsere Organisation derzeit in einer sehr schweren Krise. Diese Krise hängt mit der Tatsache zusammen, dass wir in der Ukraine nicht politisch aktiv sein können. Wir können keine Massenveranstaltungen, keine Kundgebung oder Demonstration abhalten. Wir können keinen runden Tisch abhalten, wir können nicht offen über die Probleme sprechen, die es in der ukrainischen Gesellschaft heute gibt, denn es würde sofort zu Verhaftungen kommen. Aus diesem Grund konzentriert sich unsere Arbeit auf die Formen, die uns heute zur Verfügung stehen. Das ist die Informationsarbeit, das ist die internationale Arbeit. Dazu gehört, dass wir heute mit euch kommunizieren, und versuchen, unsere Position an unsere Genossen in anderen Ländern heranzutragen, damit sie wissen, was passiert. Wir organisieren Unterstützung der politischen Gefangenen, die wir haben. Diese Tätigkeit ist jedoch recht schwierig, denn heutzutage ist selbst die Überweisung von Geld an die Familien, die unter den ukrainischen Behörden zu leiden haben, recht schwierig. Dies ist der erste Teil der Krise unserer Organisation – die Unfähigkeit, vollwertige politische Tätigkeit auszuüben. Der zweite Teil unserer internen Krise hat mit der Tatsache zu tun, dass wir seit langem nicht mehr in der Lage sind, eine Hauptversammlung für unsere Aktivisten abzuhalten. Denn die Leute, die sich auf dem Territorium der Ukraine befinden, können nicht in den Donbass oder nach Russland kommen, um beispielsweise an einem Kongress teilzunehmen, um unsere internen Organe, den Rat unserer Organisation, neu zu wählen. Aus dem gleichen Grund können wir nicht in die Ukraine kommen, weil wir sofort verhaftet werden. Dementsprechend ist es schwierig, eine Generalversammlung/Kongress abzuhalten und einige grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. Daher läuft die gesamte Tätigkeit der Organisation auf die Tätigkeit einzelner Aktivisten in verschiedenen Bereichen hinaus. Das heißt, jemand kämpft mit einer Waffe in der Hand. Unser Genosse, einer der Gründer von Borotba, Evgeny Galushkin, ist im vergangenen August gestorben. Er kämpfte aktiv in Mariupol und wurde von einem Scharfschützen an der Schulter verwundet. Nach seiner Genesung war er wieder im Einsatz, dann erlitt er eine Gehirnerschütterung. An den Folgen der Gehirnerschütterung erkrankte er nach einiger Zeit, und es gab niemanden, der ihm damals helfen konnte, sodass er starb. Er starb also nicht im Kampf, sondern an den Folgen der Kämpfe. Unsere anderen Genossen kämpfen noch. Galyshkin kämpfte in der DNR als Mitglied des neunten Marineregiments der Donezker Volksrepublik. Unsere Kameraden kämpfen auch in der Vierten Brigade der Volksrepublik Lugansk. Wir sehen uns regelmäßig, kommunizieren miteinander. Aber hier können wir keine offiziellen Veranstaltungen abhalten. Also ja, heute befindet sich Borotba in einer gewissen Krise.

KO: Es ist sehr traurig zu hören, dass es Verluste unter unseren Genossen gibt. Von Zeit zu Zeit verfolgen und beobachten wir die Ereignisse. Und wir lesen, was über unsere Genossen geschrieben wird. 

Wir kommen nun zu der letzten Frage. Aber zunächst ein kurzes Vorwort. Wir, als Kommunisten in Deutschland befinden uns in einem Land, das Krieg gegen Russland führt. Zumindest denken wir so darüber. In der Antikriegsbewegung in Deutschland gibt es eine Debatte darüber, ob der russische Angriff (so wird das hier genannt) zu verurteilen ist oder nicht. Die Gewerkschaften stellen sich auf die Seite der Regierung und verurteilen den Krieg einseitig. Das bedeutet, dass nur Russland verurteilt wird, hingegen die NATO-Seite unterstützt bzw. mit Verständnis behandelt wird. Gleichzeitig unterstützen sie die sich verschlechternden Bedingungen für die Arbeiterklasse in Deutschland. Was möchtest du als den deutschen Kommunisten sagen/mitteilen?

Alexej: Ich möchte mich bei den deutschen Kommunisten – die den Krieg wirklich beenden wollen – für ihre Unterstützung, für diese Position, für ihre Solidarität herzlich bedanken. Und denjenigen Kommunisten, die heute unter den Einfluss des imperialistischen Zentrums und ihrer Soft Power, verschiedener Stiftungen, NGOs, verschiedener Organisationen geraten sind, möchte ich wünschen, dass sie bald die Führung ihrer Organisationen analysieren und eine politische Entscheidung treffen, dass es so nicht weitergehen kann, wenn sie echte Kommunisten sind. Und gleichzeitig möchte ich an alle Genossinnen und Genossen appellieren, die wirklich wollen, dass dieser Konflikt aufhört. Wir können das gemeinsam erreichen, wenn wir Druck auf die Führungen der europäischen Staaten ausüben, auf Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien und andere Länder, die beschließen, Waffen in die Ukraine zu schicken. Denn je mehr Waffen hierher kommen, desto länger wird dieser Konflikt dauern, desto mehr Blut wird vergossen werden. Man kann diesen Konflikt nicht mit neuen Waffen beenden. Er kann nur beendet werden, wenn diese Lieferungen aufhören. Deshalb möchte ich um Hilfe bitten, um solidarische Unterstützung, um die Kommunisten, die heute in Deutschland sind. Man muss aktiv diese Position vertreten, dass wir das ukrainischen Neonazi-Regime nicht unterstützen können. Ich denke, dass jeder Konflikt irgendwann endet. Wir können daran arbeiten ihn schneller zu beenden, so dass weniger Menschenleben verloren gehen. Ich denke, alles wird gut!

KO: Vielen Dank! Bei uns ist dein Appell angekommen, und ich hoffe, dass er auch bei anderen ankommt.

Du hattest uns noch nach unserem Kongress gefragt, der vom 06-08. Oktober in Berlin stattfinden wird. In Berlin werden wir die Themen, über die wir heute gesprochen haben, mit anderen Kommunisten aus verschiedenen Organisationen aus der ganzen Welt diskutieren. Wir wollen darüber sprechen, was wir im imperialistischen Zentrum tun müssen, um die Kriege zu stoppen, die die NATO-Mächte, insbesondere die USA und Deutschland, führen. Alle Informationen über den Kongress findet ihr auf unserer Website kommunistische-organisation.de das ist die korrekte Website der kommunistischen Organisation. Wir werden unser Programm bald veröffentlichen, und ihr könnt natürlich daran teilnehmen. Nochmals herzlichen Dank und einen schönen Tag! 

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Wir haben unsere Website umgestellt und aktualisiert.

In diesem Zuge haben wir auch alle alten Podcasts und Veranstaltungsaufzeichnung erneut auf unseren YouTube Kanal und auf unserem neuen Spotify Account hochgeladen. Das ist von besonderer Bedeutung, da die Abspaltung von der KO damit begonnen hat, ihnen unliebsame Veröffentlichungen zu löschen. Das betrifft die Podcasts mit Richard Corell (#24), Renate Koppe (#25) und Hans Bauer (#19) von der DKP, einen Podcast mit Yana von der KPD (#18) und einen Vortrag mit Alberto Fazolo über die Volksrepubliken (#20). Entfernt wurden außerdem Aufzeichnungen vom Kommunismus Kongress 2022 von Vijay Prashad, Ben Becker (PSL), Yana (KPD), Renate Koppe (DKP) und das Gespräch mit der Russischen Kommunistischen Arbeiterpartei (RKAP).

In peinlich plumper Art und Weise wird das Klärungsinteresse der Spaltungsorganisation von ihnen selbst blamiert. Sie bringen ihre Distanziertheit zu wichtigen Teilen und Akteuren der kommunistischen Bewegung zum Ausdruck. Bezeichnend ist, dass dabei insbesondere Auseinandersetzungen mit der Entwicklung und dem Kampf der Volksrepubliken gegen die Kiewer Putsch-Regierung gelöscht wurden, ebenso wie Debattenbeiträge, die sich für eine antiimperialistische Perspektive im Kampf gegen die NATO starkmachen und dabei die Bedeutung nationaler Befreiung thematisieren.

Ihr könnt alle Vorträge und Podcasts, die wichtige Beiträge zur internationalen Debatte sind, bei uns nachhören. Alle künftigen Podcasts gibt’s nun außerdem auch wieder auf Spotify.


Relaunch of the website and re-upload of old podcasts and recordings

We have relaunched and updated our website.

In the process, we also re-uploaded all of our old podcasts and event recordings to our YouTube channel and to our new Spotify account. This is of particular importance as the split from KO has begun deleting releases they don’t like. This affects the podcasts with Richard Corell (#24), Renate Koppe (#25) and Hans Bauer (#19) from the DKP, a podcast with Yana from the KPD (#18) and a talk with Alberto Fazolo about the People’s Republics (#20). Also removed were recordings from the Communism Congress 2022 by Vijay Prashad, Ben Becker (PSL), Yana (KPD), Renate Koppe (DKP), and the talk with the Russian Communist Workers Party (RCWP).

In an embarrassingly clumsy manner, the interest in clarification of the splitting organization is disgraced by themselves. They express their distancing from important parts and players of the communist movement. It is significant that in this context especially disputes with the development and the struggle of the People’s Republics against the Kiev coup government were deleted, as well as debate contributions that advocate an anti-imperialist perspective in the struggle against NATO and thereby address the importance of national liberation.

You can listen to all the talks and podcasts that are important contributions to the international debate at our site. All future podcasts are also now back on Spotify and other platforms.